Nächster Vorstoß in Richtung 20 Meter: Christian Jagusch hat am Sonntag beim Kugelstoß-Meeting in Rochlitz mit 19,76 Metern die Hallen-EM-Norm für Prag (Tschechische Republik) bestätigt. Die deutschen Frauen präsentierten sich im Vergleich zum Saisoneinstieg verbessert, in der männlichen Jugend U20 glänzten Patrick Müller und Henning Prüfer mit 20-Meter-Stößen.
Es war sein dritter Wettkampf innerhalb von vier Tagen, aber von Müdigkeit war bei Christian Jagusch (SC Neubrandenburg) in Rochlitz keine Spur. Der 22-Jährige ließ die Kugel im vierten Durchgang auf 19,76 Meter fliegen – und zeigte damit, dass die Hallen-EM-Norm, die er Mitte Januar mit 19,86 Metern in Sassnitz abgehakt hatte, keine Eintagsfliege war.
Der zweite deutsche Kandidat für Prag Tobias Dahm (VfL Sindelfingen) musste sich strecken, um seine Position als deutsche Nummer zwei zu bewahren. Weitengleich mit Dennis Lewke (SC Neubrandenburg), der mit 19,23 Metern Bestleistung stieß, wurde er Zweiter.
„Damit kann man ganz zufrieden sein“, bilanzierte Kugelstoß-Bundestrainer Sven Lang, der sich besonders über die Bestätigung der Hallen-EM-Norm von Christian Jagusch freute und den Dreifach-Start des Neubrandenburgers als „unproblematisch“ einstufte: „Das kann man schon ab, wenn man das gut vorbereitet“, erklärte er.
Terlecki und Urbaniak nähern sich der Norm
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sah Sven Lang das Resultat des Frauen-Wettbewerbs: Die Hallen-EM-Norm von 17,70 Metern konnte zwar wieder keine deutsche Athletin überbieten, dafür steigerten sich Josephine Terlecki (SC DHfK Leipzig; 17,52 m) und Lena Urbaniak (LG Filstal; 17,47 m) im Vergleich zum Saisoneinstieg und deuteten an, dass der Richtwert in Reichweite liegt. „Ich hoffe bei den Frauen noch auf zwei Normen“, gab Sven Lang den Kurs für die kommenden Wochen aus.
International hochklassig war der Wettbewerb der männlichen Jugend U20, wo die U20-WM-Teilnehmer Patrick Müller (SC Neubrandenburg) und Henning Prüfer (SC Potsdam) wieder einmal den Sieg unter sich ausmachten. Spezialist Patrick Müller, U18-Weltmeister von 2013, behielt mit Bestleistung von 20,72 Meter die Oberhand gegenüber dem U20-Vize-Weltmeister im Diskuswurf Henning Prüfer (20,37 m). „Mit diesen Weiten kann man bei der U20-EM eine Medaille holen“, lobte Sven Lang.
Volles Haus auch ohne Schwanitz und Storl
Claudine Vita (SC Neubrandenburg) war in der weiblichen Jugend U20 mit 16,54 Metern eine Klasse für sich. Im U18-Wettbewerb legte Julia Ritter (SuS Oberaden) eine starke Serie mit vier Versuchen jenseits der 17,40 Meter hin. Der beste Stoß wurde mit 17,86 Metern gemessen – nur zwei Zentimeter unter ihrer eigenen deutschen Hallenbestweite.
Nur als Zuschauer vor Ort war bei seinem Heimspiel Kugelstoß-Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig), der in der mit 500 Zuschauern rappelvollen Rochlitzer Sporthalle fleißig Autogramme verteilte. "Dass David und Christina [Schwanitz] nicht gestartet sind, hat der Veranstaltung keinen Abbruch getan", sagte Sven Lang, "wir waren sehr positiv überrascht."
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