| Diamond League Rabat

Comeback-Sieg für Christina Schwanitz, Magnus Kirt kratzt an 90 Metern

Bei ihrem ersten Start in der Diamond League nach ihrer Babypause hat sich Kugelstoßerin Christina Schwanitz offiziell in der Weltspitze zurückgemeldet. In Rabat setzte sich die Europameisterin am Freitag mit 19,40 Metern durch. Der Este Magnus Kirt steigerte sich im Speerwurf auf 89,75 Meter und fing damit Andreas Hofmann ab.
Jan-Henner Reitze

Sie kam, sah und siegte. So könnte man das Comeback von Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) am Freitagabend in der Diamond League in Rabat (Marokko) zusammenfassen. Gleich im ersten Versuch legte die 32-Jährige 19,40 Meter vor. Eine Weite, die keine Konkurrentin mehr übertreffen konnte. Zwei weitere Versuche auf 19,29 Meter und 19,27 Meter hätten ebenfalls für Platz eins gereicht.

„Es war ein toller Wettkampf“, erklärte die Weltmeisterin von 2015. „Ich habe mit dem Sieg geliebäugelt und freue mich auf die Diamond League-Meetings in Monaco, Birmingham und Brüssel, wo ich ebenfalls um Rang eins mitkämpfen möchte.“

Mit Aliona Dubitskaya (Bulgarien) ließ die DLV-Athletin auch eine andere Medaillen-Kandidatin für die Heim-<link>EM in Berlin (6. bis 12. August) hinter sich, die mit 19,21 Metern Bestleistung erzielte. Dritte wurde die zweimalige Olympiasiegerin Valerie Adams (Neuseeland; 18,93 m), die ebenfalls nach einer Babypause auf dem Weg zurück ist.

Nächster Linkshänder-Weltrekord durch Magnus Kirt

Im Speerwurf sah es lange nach dem ersten Sieg in der Diamond League für Andreas Hofmann (MTG Mannheim) aus. Mit 87,11 Metern zum Auftakt und 88,58 Metern in Runde zwei war er der Konkurrenz bis zum sechsten Durchgang klar voraus. Doch dann schleuderte der Este Magnus Kirt das 800-Gramm-Gerät auf 89,75 Meter und steigerte seine Bestleistung aus Turku (Finnland; 88,73 m) um gut einen Meter. Diese Marke ist gleichzeitig wieder ein inoffizieller „Linkshänder-Weltrekord“. Andreas Hofmann wurde Zweiter.

Der Tscheche Jakub Vadlejch unterstrich im sechsten Durchgang mit 85,31 Metern, die ihn auf Rang drei nach vorne brachten, dass die starken DLV-Speerwerfer bei der EM mit internationaler Konkurrenz rechnen müssen. Thomas Röhler (LC Jena; 85,19 m), der bis zum abschließenden Durchgang Zweiter war, wurde noch auf Rang vier nach hinten geschoben. Weltmeister Johannes Vetter (LG Offenburg) pausiert nach muskulären Problemen noch und will sich bei den <link>Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (21./22. Juli) zurückmelden.

Cindy Roleder diesmal vor Pamela Dutkiewicz

In 12,51 Sekunden war Brianna McNeal (USA) wieder einmal die schnellste Hürdensprinterin. Mit Sharika Nelvis (12,58 sec), Christina Manning (12,72 sec) und Dawn Harper-Nelson (12,86 sec) folgten drei weitere US-Amerikanerinnen. Cindy Roleder (SV Halle; 12,87 sec) wurde Sechste und kam damit knapp vor Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01; 12,89 sec) ins Ziel. Das Duell der beiden wird ein Highlight der Deutschen Meisterschaften sein.

Über 200 Meter hatte Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) auf den letzten Metern eindeutig die höchste Geschwindigkeit und fing in 22,29 Sekunden noch die Britin Dina Asher-Smith (22,40 sec) ab.

Weltmeisterin Hellen Obiri (Kenia) hielt über 5.000 Meter in schnellen 14:21,75 Minuten Sifan Hassan (Niederlande) in Schach, die in 14:22,34 Minuten Europarekord lief. Diesen hielt bisher in 14:23,75 Minuten aus dem Jahr 2008 die Russin Liliya Shobukhova, die später wegen Dopings gesperrt wurde. Genzebe Dibaba (Äthiopien; 14:42,98 min) musste sich mit Rang sechs zufrieden geben.

Erste Niederlage für Mariya Lasitskene seit 2016

Im Hochsprung musste Weltmeisterin Mariya Lasitskene ihre erste Niederlage seit den Russischen Meisterschaften 2016 einstecken. Die international unter neutraler Flagge startende Athletin blieb wie der Großteil des Feldes bei 1,94 Metern hängen. Ihre 1,90 Meter bedeuteten Rang drei. Nur Siegerin Mirela Demireva (Bulgarien) und Vize-Weltmeisterin Yuliya Levchenko (Ukraine) als Zweite schafften die 1,94 Meter.

„Natürlich bin ich enttäuscht. Aber so etwas passiert“, erklärte Mariya Lasitskene, die 45 Wettkämpfe nacheinander gewonnen hatte. „Ich habe keine Verletzung. Es war einfach ein schlechter Tag.“ Mit 1,90 Meter ging auch Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) in die Ergebnisliste ein. Da sie diese Höhe erst im dritten Versuch übersprang, wurde sie Siebte.

Caster Semenya (Südafrika) verpasste in 2:31,01 Minuten den 1.000-Meter-Weltrekord der Russin Svetlana Masterkova (2:28,98 min) aus dem Jahr 1996 deutlich. Über 100 Meter setzte sich Hallen-Weltrekordler Christian Coleman (USA; 9,98 sec) gegen seine Landsmänner Ronnie Baker (USA; 9,98 sec) und Noah Lyles (USA; 9,99 sec) durch.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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