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Christina Schwanitz umjubelte Tour-Siegerin

Kugelstoß-Welt- und Europameisterin Christina Schwanitz hat am Mittwoch in Düsseldorf den Gesamtsieg in der IAAF World Indoor Tour erkämpft und sich damit 23.000 US-Dollar Preisgeld gesichert. Marie Josée Ta Lou sprintete über 60 Meter an die Spitze der Welt. Über 1.500 Meter bezwang Youngster Jakob Ingebrigtsen Weltrekordler Samuel Tefera mit U20-Hallen-Weltrekord.
Harald Koken

Vier Tage, nachdem sie bei der Hallen-DM in Leipzig ihre Jahresbestleistung auf 19,54 Meter steigern konnte, ließ Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) in Düsseldorf mit 19,14 Metern sämtliche Mitbewerberinnen hinter sich und sicherte sich damit den Tour-Sieg. „Es war zunächst wichtig zu gewinnen. Das ist mir mit über einem halben Meter Vorsprung gelungen“, sagte die 33-Jährige.

„Das Niveau ist gut, aber ich kann es nicht jeden Tag abrufen. Deshalb ist es nicht ganz so gut gelaufen wie am Samstag in Leipzig. Ich hoffe, dass es in Glasgow besser geht“, erklärte Christina Schwanitz. Sara Gambetta (SV Halle; 17,67 m) und Katharina Maisch (TuS Metzingen; 17,24 m) belegten die Plätze fünf und sechs.

Marie Josée Ta Lou rennt Welt-Jahresbestzeit

Hallen-Vize-Weltmeisterin Marie Josée Ta Lou (Elfenbeinküste) war so schnell wie nie und setzte sich über 60 Meter mit dem Meetingrekord von 7,02 Sekunden an die Spitze der Welt. Den sechs Jahre alten Meetingrekord ihrer Landsfrau Murielle Ahoure steigerte sie gleich um sechs Hundertstel. Tour-Siegerin Ewa Swoboda (Polen) folgte in 7,10 Sekunden, 200-Meter-Europarekordlerin Dafne Schippers (Niederlande) in 7,19 Sekunden. Die Deutsche Hallen-Meisterin Lisa Marie Kwayie (Neuköllner Sportfreunde) freute sich als Fünfte über ihre 7,24 Sekunden. „Ich bin sehr zufrieden. Es war mein Ziel, nochmals die EM-Norm zu unterbieten. Ich werde weiter fleißig am Start arbeiten“, so die 22-Jährige.

Bei den Männern war Su Bingtian (China) in 6,49 Sekunden eine Klasse für sich. Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar; 6,75 sec) blieb der achte Platz.  Im Hochsprung spielte Naoto Tobe (Japan) bei 2,34 Metern seine ganze Klasse aus, als er die Höhe auf Anhieb überquerte. Wang Yu (China) überraschte, als er zunächst 2,31 Meter im ersten Anlauf nahm und dann 2,34 Meter im zweiten Versuch schaffte – Hallen-Landesrekord.

Mateusz Przybylko über 2,25 Meter

Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) versuchte sich bei seinem Düsseldorf-Debüt noch vergeblich an 2,28 Metern, behielt aber bis 2,25 Meter eine buchstäblich „weiße Weste“ und belegte Platz drei. „Ich komme langsam rein. Es war ja erst mein dritter Saisonwettkampf. Ich denke, dass ich nächste Woche bei der Hallen-EM etwas rocken kann“, sagte der 26-Jährige. Falk Wendrich (LAZ Soest) blieb als Sechster bei 2,20 Metern hängen.

Über 1.500 Meter zog Europameister Jakob Ingebrigtsen auf der Zielgeraden an Hallen-Weltrekordler Samuel Tefera (Äthiopien; 3:36,34 min) vorbei und stellte in 3:36,02 Minuten einen norwegischen Hallen-Landesrekord und einen U20-Hallen-Weltrekord auf. Der Deutsche Hallenmeister über 3.000 Meter Sam Parsons (LG Eintracht Frankfurt) rannte als Fünfter nach einer starken Schlussphase in 3:41,97 Minuten Saisonrekord. Der Hallen-DM-Dritte Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach; 3:46,22 min) gewann den B-Lauf.

Orlando Ortega wieder vorn

Hallen-Vize-Weltmeister Jarret Eaton (USA), der den Tour-Sieg zuvor bereits sicher hatte, leistete sich über 60 Meter Hürden im Vorlauf einen Fehlstart. Im Finale setzte sich der Olympia-Zweite Orlando Ortega (Spanien) in 7,52 Sekunden durch. Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) verbesserte als Sechster seinen Saisonrekord auf 7,67 Sekunden. Der Deutsche Hallen-Meister Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen; 7,82 sec) holte Platz acht.

Die Russin Anzhelika Sidorova steigerte den Stabhochsprung-Meetingrekord um fünf Zentimeter auf 4,77 Meter und strich die Prämie für den Gesamtsieg in der World Indoor Tour ein. Nikoleta Kiriakopoulou (4,67 m) wurde Zweite vor der Olympiasiegerin und amtierenden Weltmeisterin Katerina Stefanidi (beide Griechenland; 4,62 m).

Robert Farken hielt sich achtbar

Über 800 Meter hielt sich der Deutsche Hallenmeister Robert Farken (SC DHfK Leipzig) achtbar. Nach verhaltenem Auftakt lief er als Dritter nach 1:48,58 Minuten ins Ziel. „Ich hatte mit einer Zeit unter 1:47 Minuten geliebäugelt und hätte wir gewünscht, dass schneller angelaufen worden wäre“, sagte der 21-Jährige. Andreas Kramer (Schweden; 1:48,19 min) gewann das zweiten Rennen. Deutlich schneller war Alvaro de Arriba (Spanien; 1:46,63 min) als Sieger im ersten Lauf.

Bei den Frauen sicherte sich die Äthiopierin Habitam Alemu in 2:00,70 Minuten den Tour-Sieg. Rebekka Ackers (TSV Bayer 04 Leverkusen) revanchierte sich als Siebte für ihr Vorlauf-Aus bei der Hallen-DM mit dem persönlichen Hallen-Hausrekord von 2:06,97 Minuten. „Den Schwung nehme ich jetzt mit in den Sommer und zur Staffel-DM am Sonntag in Sindelfingen“, erklärte die 28-Jährige, wo sie im Rahmen der Jugend-Hallen-DM mit der Leverkusener Frauen-Staffel die 3x800 Meter absolviert.

Yulimar Rojas mit Anlaufproblemen

Im Dreisprung kam Hallen-Weltmeisterin Yulimar Rojas (Venezuela) spät in Schwung, sicherte sich aber dennoch mit 14,46 Metern den Sieg. Die Deutsche Hallen-Vizemeisterin Jenny Elbe (Dresdner SC 1898; 13,56 m) und die Hallen-DM-Dritte Maria Purtsa (LAC Erdgas Chemnitz; 12,92 m) holten die Plätze sieben und acht.

Nathan Strother (USA) durcheilte als Tour-Sieger 400 Meter in 46,48 Sekunden. Hallen-Weltmeister Pavel Maslak (Tschechien; 46,73 sec), der ein hohes Anfangstempo vorgelegt hatte, war am Ende ohne Chance. Der Deutsche Hallenmeister Torben Junker (LG Olympia Dortmund; 47,50 sec) zog sich als Dritter achtbar aus der Affäre. Siegerin Lena Naumann (LT DSHS Köln; 54,61 sec) lief dicht an ihre Hallen-Bestzeit heran.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisübersicht.

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