| Hallen-DM

Cindy Roleder und Erik Balnuweit haben Titel im Visier

Das Leipziger Duo Cindy Roleder und Erik Balnuweit hat in der Hallensaison im Hürdensprint stabile Zeiten auf hohem Niveau angeboten. Bei der Hallen-DM am Wochenende (21./22. Februar) in Karlsruhe wollen die beiden Favoriten Fahrt für die Hallen-EM aufnehmen - am liebsten mit Titel und Saisonbestzeiten. Cindy Roleder macht außerdem den Flachsprinterinnen Konkurrenz.
Jan-Henner Reitze

Am Start möglichst wenig Zeit liegenlassen, Schritte sowie Hürden treffen, sich auf die Stärke hinten raus verlassen und ins Ziel werfen. So in etwa könnte für den kommenden Sonntag das Rezept zum DM-Titel von Cindy Roleder (LAZ Leipzig) aussehen, das sie in der mentalen Vorbereitung durchgeht. Am Tag zuvor möchte sie außerdem auf den 60 Metern flach mit den schnellsten DLV-Sprinterinnen mithalten, da kommen ihre Mehrkampf-Ambitionen durch.

An diesem Mittwoch - also nur drei Tage vor den nationalen Titelkämpfen - sind alle Gedanken an das bevorstehende DM-Wochenende aber noch meilenweit entfernt.  Stattdessen dreht sich alles im Kopf rund um die Arbeit einer Polizistin - vom Grundsatz bis zur Kleinigkeit. Die Athletin von Trainer Wolfgang Kühne absolviert in Kienbaum ihre mündliche Prüfung bei der Bundespolizei, genau wie die Kugelstoßer David Storl (SC DHfK Leipzig) und Christian Jagusch (SC Neubrandenburg).

"Meine schriftlichen Prüfungen habe ich alle mit gut bestanden", erzählt Cindy Roleder über die Doppelbelastung der vergangenen Wochen, die ihren Alltag von morgens 6:00 bis abends 19:00 Uhr vollgepackt hat. "Für die Leistung ist das nicht förderlich. Es fehlt ein wenig Schlaf." Im Training stand weiterhin Mehrkampf auf dem Programm, bis hin zum Kugelstoßen und Speerwerfen. Nur höchstens eine Einheit die Woche fiel wegen der Prüfungsphase weg.

Saison läuft trotz Prüfungen wie am Schnürchen

Umso bemerkenswerter sind die starken Zeiten, die Cindy Roleder in der laufenden Saison auf die Bahn gelegt hat, inklusive Siegen bei den Meetings in Karlsruhe und Berlin beim ISTAF Indoor. Ein Zeichen für gewonnene Lockerheit und gewachsenes Vertrauen in die eigene Stärke, was die EM-Dritte auf ihren Wechsel zum Mehrkampf und den Rückhalt ihrer Trainingsgruppe zurückführt. 8,03 Sekunden, 8,04 Sekunden, 8,05 Sekunden, 8,06 Sekunden. Diese "Zeitreihe" steht schon in den Statistiken des Winters.

Bei der Hallen-DM möchte die Sechste der Hallen-WM diese Reihe fortschreiben - am liebsten in Richtung Acht-Sekunden-Grenze. Da Titelverteidigerin Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) wegen einer Knieoperation fehlt, reist Cindy Roleder als Favoritin nach Karlsruhe. Sie nimmt diese Rolle gerne an, blickt aber auch über ihre eigenen Ambitionen hinaus: "Ich hoffe, dass Pamela Dutkiewicz in Richtung EM-Norm laufen kann, wir uns gut präsentieren, Spaß haben und dem Publikum eine gute Show liefern." Freuen darf sich das Publikum auch auf ein Wiedersehen mit Carolin Dietrich (MTG Mannheim), die den Weg zurück in den Wettkampf sucht.

Am Tag vor dem Auftritt über die Hürden schlüpft Cindy Roleder in eine andere Rolle – die der „Jägerin“, in der die 25-Jährige ebenfalls schon einige Erfolge eingesammelt hat. Im Flachsprint hat sich die hürdensprintende Mehrkämpferin in diesem Winter auf 7,34 Sekunden verbessert. Das Finale im Feld der schnellsten DLV-Sprinterinnen ist allemal drin.

Erik Balnuweit kann Hattrick landen

Klar verteilt sind auch die Rollen im Hürdensprint der Männer: Erik Balnuweit hat zwar in diesem Winter keine so schön aufeinanderfolgende "Zeitreihe" wie Cindy Roleder hingelegt, aber ebenfalls eine Reihe starker Zeiten: Zweimal 7,61 Sekunden, zweimal 7,64 Sekunden und einmal 7,65 Sekunden. Damit ist er genauso klarer Goldkandidat wie seine Vereinskollegin. Auch hier fehlt mit Gregor Traber (VfB Stuttgart) der stärkste Gegner des vergangenen Winters, der die Hallensaison wegen Rückenproblemen auslassen muss.

Erik Balnuweit hat sich für Karlsruhe eine Saisonbestzeit vorgenommen. "Ich möchte mich mit jedem Rennen weiter steigern. Das ist ganz gut gelungen bis jetzt." Ganz nebenbei ist mit dem dritten Titel bei einer Hallen-DM nacheinander der Hattrick möglich, insgesamt wäre es Titel Nummer vier für ihn unterm Hallendach.

Wieder in ein internationales Finale?

Dennoch sind die Titelkämpfe auch eine Durchgangstation - natürlich eine wichtige - auf dem Weg zur Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik; 5. bis 8. März). Das Training ist auf den internationalen Höhepunkt des Winters ausgerichtet.

Diese Planung hat in den vergangenen beiden Jahren schon bestens funktioniert. Erik Balnuweit hat bei der Hallen-EM 2013 das Finale erreicht und wurde in 7,58 Sekunden Fünfter. 2014 folgten im Halbfinale der Hallen-WM die Steigerung auf 7,54 Sekunden sowie 7,56 Sekunden als Sechster im Finale. Unter 7,60 Sekunden sollen die Uhren auch in diesem Winter wieder stehenbleiben. "Dafür fehlte bisher noch etwas die Rennstabilität", erklärte der 26-Jährige. Die Hallen-DM soll dafür den letzten Feinschliff bringen - damit es dann in Prag in das nächste internationale Finale gehen kann.

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Die Hallen-DM in Karlsruhe
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