| Interview zur Heim-EM

Clemens Prokop: "EM große Werbung für die Leichtathletik in Deutschland"

In einer dreiteiligen Interview-Reihe lassen wir die Väter und Macher der Leichtathletik-EM in Berlin zu Wort kommen. Heute: Dr. Clemens Prokop. Der 61-Jährige hat seit der WM 1993 in Stuttgart alle Leichtathletik-Großereignisse in Deutschland miterlebt und mitgestaltet. Obwohl er im November nach 17-jähriger Amtszeit als DLV-Präsident ausgeschieden ist, erlebt Prokop als Präsident des Organisationskomitees und Aufsichtsrats-Vorsitzender der EM 2018 nach der WM 2009 einen weiteren Höhepunkt seiner Funktionärskarriere.
Ewald Walker

Dr. Clemens Prokop, welche Erwartungen haben Sie an die EM 2018 in Berlin? 

Dr. Clemens Prokop:

Diese EM soll für die Leichtathletik in Deutschland wieder ein großer Erfolg werden. Wir wollen uns dabei ein weiteres Mal als erfolgreicher Organisator für sportliche Großveranstaltungen präsentieren. Für mich selbst ist es eine lange Erfolgskette solcher Großveranstaltungen geworden: 1993 die WM in Stuttgart, 2002 die EM in München, 2009 die WM in Berlin und jetzt 2018 die EM in Berlin. Wir haben mit dieser Erfolgsgeschichte die Messlatte hoch gelegt. Das gibt uns Selbstbewusstsein, ist aber auch Verpflichtung.

Was die Bewerbungsgeschichte anbelangt, zählen Sie zusammen mit EAA-Vizepräsident Frank Hensel zu den „Vätern“ dieser EM…

Dr. Clemens Prokop:

Man darf dabei aber eines nicht vergessen: ohne Klaus Wowereit, den langjährigen Regierenden Bürgermeister von Berlin, gäbe es diese EM in Berlin nicht. Nach der WM 2009 hat er mit uns überlegt, welche weitere Leichtathletik-Großveranstaltung denkbar wäre. Und da kam nur diese EM in Betracht. Mit dieser Überzeugung haben wir 2011 die Bewerbung Berlins auf die Reihe gebracht.

Was ist denn der besondere Charakter dieser EM in Berlin?  

Dr. Clemens Prokop:

Da ist das Olympiastadion mit seiner ganz besonderen historischen Bedeutung von den Olympischen Spielen 1936, der Tradition des ISTAFs und der WM 2009. Die Atmosphäre in diesem Stadion ist für die Leichtathletik ganz besonders und mit keinem anderen Stadion in Deutschland vergleichbar.

Sport in Berlin und im Olympiastadion hat immer auch eine Bedeutung über das Sportliche hinaus…

Dr. Clemens Prokop:

Berlin ist ein Standort, an dem immer deutsche Geschichte geschrieben wurde. Wir wollen bei dieser EM auch neben der blauen Bahn Akzente setzen. In Zeiten zunehmend nationalistischer Tendenzen in Europa ist diese EM ein Anlass, für Europa zu werben. Mit den Gemeinsamkeiten des Sports ist sie eine ideale Plattform.

Worin liegt der Schwerpunkt Ihrer Arbeit als Präsident des Organisationskomitees?

Dr. Clemens Prokop:

Der Schwerpunkt der Arbeit liegt bei den Hauptamtlichen um Frank Kowalski, Norbert Brenner und deren Teams. Die Zielsetzung der Veranstaltung wollen wir im OK auf breiter Basis mit den gesellschaftspolitischen Gremien wie dem Bundesinnenministerium, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, den Vertretern des Senats, dem DLV und der Polizei erreichen. Denn es ist klar: Es geht hier um mehr als um sportliche Wettkämpfe.

Dabei spielen Sicherheitsaspekte vermutlich eine große Rolle…   

Dr. Clemens Prokop:

Sicherheit ist ein großes Thema. Wir haben engen Kontakt zu den entsprechenden Beteiligten. Es wird alles getan, wir streben Sicherheit auf höchstem Niveau an.

Wie sieht es mit Ihrer Vorfreude auf die Titelkämpfe aus?

Dr. Clemens Prokop:

Wir sind auf eine erfolgreiche EM ausgerichtet und werden mit einer sportlich attraktiven Nationalmannschaft an den Start gehen: mit tollen Typen aber auch vielen jungen, erfrischenden Gesichtern. Wir haben in vielen Disziplinen Chancen, vorne dabei zu sein. Am Ende soll diese EM eine große Werbung für die Leichtathletik in Deutschland sein.

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