| EM 2014

David Storl sorgt für goldenen EM-Auftakt

Er hat seine Favoritenrolle angenommen, und er ist ihr eindrucksvoll gerecht geworden. David Storl hat am Dienstagabend bei den Europameisterschaften in Zürich (Schweiz) mit 21,41 Metern seinen Titel im Kugelstoßen verteidigt. Ganz zufrieden war er dennoch nicht.
Silke Morrissey

Die erste Hynme, die bei der EM im Züricher Letzigrund gespielt wurde, war die deutsche. Und das war der Verdienst von David Storl. Als drittem Deutschen nach Udo Beyer (1978 und 1982) und Hartmut Briesenick (1974 und 1970) gelang ihm am Dienstag die Titelverteidigung im Kugelstoßen. Er ist nun der erste Europäer, der in dieser Disziplin zeitgleich einen WM- und einen EM-Titel hält.

Schuld daran, dass auf den Sieg kein unbändiger Jubel folgte, war die Weite – und die Tatsache, dass der 24 Jahre alte Chemnitzer nach Runde eins keinen zweiten 21-Meter-Stoß aus dem Ring brachte. „Über die Medaille freue ich mich natürlich“, sagte David Storl. „Aber ich bin zu sehr Sportler, als dass ich mich nicht über die Weite ärgern würde.“ Nach dem ersten Versuch sei ihm die Technik verloren gegangen, erklärte er. Die Folge der unsauberen Versuche waren Knieschmerzen, die er mit Kühlung zu lindern versuchte.

Borjas Viva überrascht

Hinter David Storl war es überraschend nicht Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen), der Silber einheimste. Drei Zentimeter fehlten diesem auf Borjas Viva, der mit 20,86 Metern aus Runde zwei für Spanien die erste EM-Medaille im Kugelstoßen holte.

„In meinem Alter muss man auch mit Bronze zufrieden sein“, scherzte Tomasz Majewski. Ob er noch bei einer weiteren EM seine Medaillenbilanz aufpolieren will, ließ der 32-Jährige offen. „Amsterdam 2016 – vielleicht. Berlin 2018 – auf gar keinen Fall!“ kündigte er an. Spätestens nach den Olympischen Spielen 2016 in Rio werde für ihn Schluss sein.

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