| European Games Minsk

Deutsche Leichtathleten ziehen mit Erstrunden-Sieg direkt ins Halbfinale

Am ersten Tag der Leichtathletik-Wettkämpfe der 2. European Games in Minsk hat das deutsche Team mit dem Sieg im ersten "Match" des Tages gegen fünf weitere Nationen direkt das Halbfinale erreicht. Höchste Punktzahlen holten Speerwerferin Annika-Marie Fuchs, die 400 Meter-Mixed-Staffel und Hochspringer Falk Wendrich. Das finale Ergebnis brachte aber die abschließende Verfolgungsstaffel.
Pamela Lechner

Im neuen Leichtathletik-Wettkampf-Modus des Europaverbandes EAA "Dynamic New Athletics" bei den European Games in Minsk (Weißrussland) konnte Deutschland in der ersten Runde sein "Match" gegen die fünf Nationen Slowakei, Griechenland, Zypern, Ungarn und Schweiz gewinnen. In dem neuen Format wird in vier Runden mit jeweils neun Wettbewerben aus 24 Teilnehmer-Nationen am Ende ein Sieger-Team ermittelt. In der ersten Runde gibt es vier "Matches" in Form von vier Sechs-Länderkämpfen.

Im ersten Sechs-Länderkampf waren die deutschen Leichtathleten an der Reihe und konnten in den ersten acht Wettbewerben reichlich Punkte sammeln. Das Team lag mit 77 Punkten vor Griechenland (65 Pkt) in Führung. Über den Endstand der Gruppe entschied als neunte Disziplin abschließend eine gemischte Verfolgungsstaffel über die Teilstrecken 800, 600, 400 und 200 Meter. Die bis dahin gesammelten Punktezahlen wurden zuvor in Zeit-Abstände umgerechnet, nach denen die Mixed-Staffeln mit bestimmtem Vorsprung ins Rennen gingen.

Das deutsche Team mit Marc Koch (LG Nord Berlin), Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau), Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) und Pernilla Kramer (VfL Wolfsburg) konnte den ersten Platz in 4:33,63 Minuten vor Ungarn (4:36,20 min), das mit der schnellsten Netto-Zeit Griechenland im Gesamtklassement noch überholen konnte, verteidigen.

Drei zweite Plätze im (Hürden-)Sprint

Einen guten Start in den Tag erwischte Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar), der über 100 Meter hinter dem Tschechen Jan Volko (10,38 sec; 12 Pkt) in 10,58 Sekunden (+1,2 m/sec) Platz zwei belegte und damit zehn Punkte holte. Zeitgleich kam knapp dahinter der Grieche Ioannis Nyfantopoulos (8 Pkt) ins Ziel. Bei den Frauen sprintete Sina Mayer (LAZ Zweibrücken) bei Gegenwind (-1,2 m/sec) in 11,93 Sekunden auf Rang drei hinter der Griechin Rafailia Spanoudaki Chatziriga (11,61 sec) und Ramona Papaionnaou (11,70 sec) aus Zypern.

Ebenfalls auf den zweiten Platz in 13,80 Sekunden kam Maximilian Bayer (MTV 1881 Ingolstadt) über 110 Meter Hürden der Männer. Es siegte der Grieche Douvalidis Riks Konstantinos (13,72 sec). "Das neue Format macht Spaß", sagte der DLV-Hürdensprinter gegenüber dem Sender Sport1, der die Europaspiele live überträgt. "Der Team-Gedanke spielt durch die gemischten Wettbewerbe eine noch größere Rolle."

Wie ihr Team- und Disziplin-Kollege sammelte auch Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) über die 100 Meter Hürden der Frauen zehn Punkte. In einem gut besetzten Rennen wurde die Chemnitzerin mit 13,32 Sekunden Zweite hinter der Ungarin Greta Kerekes (13,16 sec). Auf Platz drei rannte die Schweizerin Noemi Zbaeren (13,35 sec).

Annika-Marie Fuchs eine Klasse für sich

Richtig stark präsentierte sich Annika-Marie Fuchs (SC Potsdam) im Speerwurf. Sie konnte alle zwei K.O.-Runden gegen jeweils eine weitere Speerwerferin in ihrer Gruppe A locker gewinnen. Hier entschied jeweils ein Wurf über das Einstreichen von 0 oder 3 Punkten. Und auch im Finale um Platz eins gegen die Ungarin Annabella Bogdan (52,73 m) war die Potsdamerin mit dem stärksten Wurf des Tages auf 58,23 Meter eine Klasse für sich. Damit holte sie mit insgesamt zwölf Zählern die maximale Punktzahl.

Im Hochsprung hatte Hallen-EM-Finalist Falk Wendrich (LAZ Soest) die Konkurrenz der Gruppe A im Griff. Er gewann seine beiden Vorrunden-Duelle mit zwei astreinen Sprüngen mit viel Luft nach oben über 2,11 Meter. Im Finale traf der Universiade-Sieger schließlich auf Dimitrios Chondrokoukis aus Zypern, den Sieger der Gruppe B. Der Zypriote wählte die Sprung-Höhe von 2,17 Metern und riss seinen einzigen Versuch. Falk Wendrich hätte mit einem gültigen Sprung über die ausgesuchten 2,23 Meter den Sieg holen können, aber auch bei ihm fiel die Latte. Somit bekamen beide Athleten elf Punkte und den geteilten ersten Platz.

Im Weitsprung hatte sich Melanie Bauschke mehr erhofft. Sie musste in einer von zwei Dreier-Gruppen (A) im ersten K.O.-Modus gegen zwei weitere Athletinnen antreten. Im ersten Duell unterlag sie gegen die Tschechin Jana Veldakova (5,89 m) mit 5,78 Metern, im zweiten Duell gegen die Ungarin Anastaszia Nguyen (6,03 m) mit 5,67 Metern. Das ergab zweimal null Punkte, während die Duell-Siegerin jeweils drei Punkte erhielt. Anschließend traf die Berlinerin im "Finale" im Kampf um Platz fünf auf die drittplatzierte der anderen Dreier-Gruppe (B) und konnte sich mit 5,43 Metern dann gegen die Schweizerin Valerie Reggel (5,36 m) durchsetzen und so noch vier Punkte mitnehmen.

Sieg für deutsche 4x400 Mixed-Staffel

Für einen starken Schwung Punkte sorgte zwischendrin die 4x400 Meter-Mixed-Staffel mit je zwei Männern und Frauen. Die Start-Reihenfolge konnte während des Rennens noch geändert werden. Als taktisch am klügsten hat sich aber die Reihenfolge Mann-Frau-Frau-Mann herausgestellt und in dieser Abfolge ging auch das deutsche Team in den Lauf.

Auf Startläufer Maximilian Grupen (LV 90 Erzgebirge) folgten Karolina Pahlitzsch (SV Preußen Berlin), Corinna Schwab (LG Telis Finanz Regensburg) und Schlussläufer Arne Leppelsack (TSV Gräfelfing), der in 3:21,90 Minuten noch den Sieg vor der Slowakei (3:22,65 min) und Griechenland (3:24,26 min) herauslief – zwölf Punkte.

Es folgen diesen Sonntag (23. Juni) drei weitere Erstrunden-Matches in Form von Sechs-Länderkämpfen der übrigen Nationen. Die vier Sieger plus die zwei zweitbesten Teams ziehen direkt ins Halbfinale am Mittwoch (24. Juni) ein – das deutsche Team hat seinen Halbfinal-Platz also schon sicher. Die übrigen Nationen streiten am Dienstag im Viertelfinale nochmal um die restlichen sechs Halbfinal-Plätze. Die besten sechs Nationen kämpfen am Freitag (28. Juni) im Finale um die Medaillen. "Wir wollen ins Finale und unter die besten drei", sagt Sprinter Michael Pohl.

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