| DM 2015 Nürnberg

Die große DM-Vorschau: Frauen

Am Wochenende (24. bis 26. Juli) kämpfen die besten Leichtathleten des Landes bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg um Titel, Medaillen und die letzte Chance, die Norm für die Weltmeisterschaften in Peking (China; 22. bis 20. August) zu erfüllen. Wir blicken auf die 19 Entscheidungen bei den Frauen voraus.
Silke Morrissey
100 Meter

Sie ist spät in die Saison eingestiegen und brauchte ein paar Rennen zum Warmwerden, aber jetzt läuft’s: Als bisher schnellste Deutsche des Jahres hat Verena Sailer (MTG Mannheim) in 11,20 Sekunden die WM-Norm abgehakt. Nachdem sie sich im Vorjahr Tatjana Pinto (LG Brillux Münster) geschlagen geben musste, hat sie in Nürnberg DM-Titel Nummer acht im Visier. Gejagt wird die 29-Jährige von zwei jungen DLV-Sprinterinnen, die bei der U23-EM in Tallinn (Estland) Gold und Silber abgeräumt haben: Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) und Alexandra Burghardt (MTG Mannheim). Auch die dritte Mannheimerin im Bunde Yasmin Kwadwo hat Podiumsambitionen. Die U20-Sprinterinnen Gina Lückenkemper (LAZ Soest) und Lisa Mayer (LG Langgöns-Oberkleen), die schon jetzt zu Deutschlands Top Fünf zählen, haben nicht gemeldet.

WM-Norm: 11,25 sec
Titelverteidigerin: Tatjana Pinto (LG Brillux Münster)
Jahresbeste: Verena Sailer (MTG Mannheim; 11,20 sec)

200 Meter

Rebekka Haase ist die Titelverteidigerin, und wenn sie ihre Form der vergangenen Wochen mit nach Nürnberg bringen kann, ist sie auch die Favoritin. Vor allem weil U20-Europameisterin Gina Lückenkemper – die jüngst bei etwas zu viel Rückenwind schon nach 22,41 Sekunden ins Ziel kam – nicht dabei ist. Ihre erste Zeit unter 23 Sekunden wird auch Rebekka Haase anpeilen. Mit 22,90 Sekunden hätte sie für die WM neben den 100 Metern eine weitere Strecke zur Auswahl. Ein Selbstläufer wird der Sieg aber sicher nicht. Schon bei der U23-EM kam ihr Anna-Lena Freese (FTSV Jahn Brinkum) auf den letzten Metern gefährlich nahe. Auch Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig) hat gemeldet. Die hürdensprintende Siebenkämpferin hatte beim Mehrkampf in Götzis (Österreich) in 23,40 Sekunden überzeugt. Immer besser in Schwung kommt die Deutsche Meisterin von 2012 und 2013 Inna Weit (LC Paderborn).

WM-Norm: 22,90 sec
Titelverteidigerin: Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge)
Jahresbeste: Tatjana Pinto (LG Brillux Münster; 23,02 sec)

400 Meter

Den Titel unterm Hallendach hat sie schon, jetzt soll für Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) DM-Gold im Freien folgen. Sie hat sich in den vergangenen zwölf Monaten stark verbessert und ist mittlerweile bei 52,04 Sekunden angekommen, die ihr Rang vier der Universiade in Gwangju (Südkorea) bescherten. So schnell ist keine andere Athletin im Feld je gelaufen. Schneller war in den vergangenen drei Jahren in Deutschland nur Esther Cremer, aber die Wattenscheiderin hat die Saison aufgrund von Fußproblemen abgebrochen. So wird Spelmeyers härteste Konkurrentin wohl Laura Müller (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal) sein, die sich bei der U23-EM auf 52,39 Sekunden gesteigert hat. Friederike Möhlenkamp (LT DSHS Köln) bringt nach dem Start in der Staffel bei der Team-EM in Cheboksary (Russland) sicher neues Selbstbewusstsein und ebenfalls Medaillenambitionen mit.

WM-Norm: 51,60 sec
Titelverteidigerin: Esther Cremer (TV Wattenscheid 01)
Jahresbeste: Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg; 52,04 sec)

800 Meter

Nürnberg freut sich auf Fabienne Kohlmann! Die Athletin der LG Karlstadt-Gambach-Lohr hat im Grundig Stadion quasi ein Heimspiel. Und sie ist in Topform: 1:58,37 Minuten – so schnell ist seit Claudia Gesell im Jahr 2000 keine Deutsche mehr gelaufen. Da wird die Titelverteidigung für ihre Trainingspartnerin Christina Hering (LG Stadtwerke München) schwer. Aber vielleicht machen die beiden auch gemeinsame Sache mit einem schnellen Tempo in Richtung WM-Norm (2:00,00 min), die Christina Hering noch fehlt. Bei der U23-EM steigerte sie sich als Drittplatzierte auf 2:00,88 Minuten. Es wäre eine Überraschung, wenn jemand dem Duo gefährlich werden könnte. Der dritte Platz aber scheint wieder heiß umkämpft, Hoffnungen können sich zum Beispiel Hanna Klein (SG Schorndorf 1846), Christina Zwirner (TV Wattenscheid 01) oder Stella Kubasch (LG Telis Finanz Regensburg) machen.

WM-Norm: 2:00,00 min
Titelverteidigerin: Christina Hering (LG Stadtwerke München)
Jahresbeste: Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr; 1:58,37 min)

1.500 Meter

Mit ihrem schnellen letzten Antritt hat Maren Kock bei den letzten Deutschen Meisterschaften sowohl in der Halle als auch im Freien die Konkurrenz stehen lassen. In Nürnberg will die Regensburgerin den dritten 1.500-Meter-Titel in Folge. Sie ist die Favoritin, denn sie hat nicht nur einen starken Spurt, sie kann auch ein flottes Tempo mitgehen, ihre Bestzeit hat sie in diesem Jahr auf 4:07,56 Minuten geschraubt. Die WM-Norm fehlt allerdings noch. Diese im Meisterschaftsrennen von Nürnberg im Alleingang anzugreifen wird schwer. Vorne mitmischen kann wie über 800 Meter Hanna Klein, die kurzfristig entscheiden wird, welche Strecke sie läuft. Für vordere Platzierungen gut sind außerdem stets die Sujew-Zwillinge Diana und Elina (LG Eintracht Frankfurt).

WM-Norm: 4:06,00 min
Titelverteidigerin: Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg)
Jahresbeste: Maren Kock (4:07,56 min)

5.000 Meter

Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) ist die dominierende deutsche Läuferin über 5.000 Meter. In den vergangenen 14 Jahren musste sie sich auf dieser Strecke bei Deutschen Meisterschaften nur einmal geschlagen geben – 2006 war Irina Mikitenko schneller. In diesem Jahr stehen die Vorzeichen allerdings etwas anders, denn Mockenhaupt hat nach einer Sprunggelenks-Operation Ende Mai erst wieder zwei Wochen Tempotraining hinter sich. So lautet das Motto der Frohnatur für die DM vor allem: „Spaß haben“. Und für die Konkurrenz: Chance ergreifen! Viele Augen werden dabei auf die frischgebackene Doppel-Europameisterin in der U20 gerichtet sein: Alina Reh (TSV Erbach) hat noch Luft für mehr und führt in 16:01,08 Minuten die Meldeliste an. Bei den Aktiven schwebt ihr ein Rang in den Top Fünf vor. In den Startlöchern stehen auch die U23-Athletinnen Carolin Kirtzel (LG Wedel-Pinneberg) und Isabell Teegen (SC Rönnau 74).

WM-Norm: 15:19,00 min
Titelverteidigerin: Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg)
Jahresbeste: Alina Reh (TSV Erbach; 16:01,08 min)

100 Meter Hürden

Der Titel geht nur über Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig), denn eine weitere Goldkandidatin fehlt: Titelverteidigerin Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) konzentriert sich nach einer Knie-Operation schon ganz auf das Olympia-Jahr 2016. Cindy Roleder hat in 12,92 Sekunden bereits die WM-Norm abgehakt und sich zuletzt in vielen großen Rennen bewährt, zum Beispiel mit Bronze bei der EM 2014 in Zürich (Schweiz) und Rang vier bei der Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik). Dass sie die Favoritin ärgern will, hat Eva Strogies (TV Wattenscheid 01) verkündet. Vielleicht reicht es in einem schnell Rennen sogar erstmals zu einer Zeit unter 13 Sekunden. Auch Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz), DM-Dritte des Vorjahres, liebäugelt mit dem Podium und bringt die zweitschnellste Bestzeit aller Starterinnen mit, die aus dem Vorjahr stammt.

WM-Norm: 12,95 sec
Titelverteidigerin: Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen)
Jahresbeste: Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig; 12,92 sec)

400 Meter Hürden

Titelverteidigerin Christiane Klopsch (LG Ovag Friedberg-Fauerbach) hat sich bei der Universiade in Gwangju am Oberschenkel verletzt, den DM-Start musste sie schweren Herzens absagen. So wird es ganz sicher eine neue Deutsche Meisterin geben, denn noch hat keine der Starterinnen einen deutschen Titel auf dem Konto. Einen starken Eindruck hat in dieser Saison U23-EM-Finalistin Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) hinterlassen, die sich im Vorlauf von Tallinn (Estland) auf 56,62 Sekunden steigern konnte. Anna Raukuc (LG Hannover) stand schon im Vorjahr als DM-Dritte auf dem Podium, sie wird wieder vorne mitlaufen. Auch die Deutsche U23-Meisterin Luisa Valeske (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) darf sich Medaillenhoffnungen machen.

WM-Norm: 55,50 sec
Titelverteidigerin: Christiane Klopsch (LG Ovag Friedberg-Fauerbach)
Jahresbeste: Christiane Klopsch (56,55 sec)

3.000 Meter Hindernis

Gesa Felicitas Krause ist in Bestform. Die Frankfurterin rannte in der vergangenen Woche in Monaco mit der Weltspitze mit und in 9:20,15 Minuten zu einer starken neuen Bestzeit. Wer sollte sie in Nürnberg schlagen? Europameisterin Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) hat die letzten drei Titel geholt, die Saison aber nach einer Fußoperation abgehakt. EM-Starterin Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) ist nach einer Fraktur im Kreuzbein noch nicht wieder in der Form des Vorjahres. Am ehesten wird wohl Sanaa Koubaa (TSV Bayer 04 Leverkusen) ein schnelles Tempo mitgehen können, zuletzt gelang ihr das Ende Mai in Oordegem (Belgien) in 9:46,61 Minuten. Dahinter spekulieren die U23-EM-Teilnehmerinnen Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) und Cornelia Griesche (DJK Ingolstadt) auf eine vordere Platzierung.

WM-Norm: 9:39,00 min
Titelverteidigerin: Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus)
Jahresbeste: Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt)

4x100 Meter

Zwei Titel in Folge hat die MTG Mannheim auf dem Konto. Sehr gut möglich, dass in Nürnberg der nächste folgt. Schließlich finden sich mit Verena Sailer, Alexandra Burghardt und Yasmin Kwadwo drei Sprinterinnen aus der Neckar-Stadt in den deutschen Top Ten über 100 Meter. So muss die Konkurrenz auf einen Patzer hoffen. Zur Stelle sein werden die Paderbornerinnen mit Inna Weit und Josefina Elsler und die Wattenscheiderinnen um Maike Dix und Christina Haack.

Titelverteidiger: MTG Mannheim
Jahresbeste: MTG Mannheim (U23; 44,64 sec)

4x400 Meter

Köln, Wattenscheid oder Leverkusen? Diese drei Staffeln haben bei den vergangenen drei Meisterschaften die Titel unter sich ausgemacht. Vorgelegt haben in diesem Jahr die Herausforderinnen aus Köln um Team-EM-Starterin Friederike Möhlenkamp. Doch die Staffeln aus Wattenscheid und Leverkusen decken ihre Karten in der Regel erst bei den Titelkämpfen auf. Wattenscheid muss allerdings das Aus von Esther Cremer verdauen. So ist ein offener Kampf ums Podium zu erwarten.

Titelverteidiger: TSV Bayer 04 Leverkusen
Jahresbeste: LT DSHS Köln (3:38,56 min)

Hochsprung

Marie-Laurence Jungfleisch (LAV Stadtwerke Tübingen) kann eigentlich entspannt auf die Titelkämpfe blicken. Die WM-Norm (1,94 m) hat sie in der Tasche, die junge Konkurrenz kann in diesen Regionen noch nicht mitspringen. Doch die EM-Fünfte will sicher Selbstvertrauen für die WM tanken und einen guten Wettkampf abliefern, denn zuletzt kam sie zweimal nicht über 1,90 Meter. So können sich die Zuschauer auf eine motivierte Titelverteidigerin freuen. Und auf eine Herausforderin aus Norwegen im Trikot des TSV Bayer 04 Leverkusen: Katharina Mögenburg feierte Ende Juni in Bühl ihren ersten 1,90-Meter-Sprung. Auch die 1,86-Meter-Springerinnen Imke Onnen (LG Hannover) und Jossie Graumann (LG Nord Berlin) wollen ihre Medaillenchance ergreifen. Die Deutsche Vizemeisterin von 2014 Alexandra Plaza (LT DSHS Köln) hat ihre Saison aufgrund von Rückenbeschwerden beendet.

WM-Norm: 1,94 m
Titelverteidigerin: Marie-Laurence Jungfleisch (LAV Stadtwerke Tübingen)
Jahresbeste: Marie-Laurence Jungfleisch (1,94 m)

Stabhochsprung

Der Stabhochsprung der Frauen verspricht Spannung. Im Kampf um den Titel und im Kampf um die WM-Tickets. Drei Athletinnen haben die Norm von 4,55 Meter schon überboten, nachziehen wollen unter anderem Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Carolin Hingst (TG Nieder-Ingelheim). Doch das Trio an der Spitze wird sich nicht so leicht verdrängen lassen. Da ist die Leverkusenerin Silke Spiegelburg, die mit 4,75 Metern die Bestenliste anführt. Die Titelverteidigerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen), die schon über 4,70 Meter geflogen ist. Und die Vize-Weltmeisterin von 2011 Martina Strutz (Schweriner SC; 4,65 m), die für ihre starken Nerven bekannt ist. Lassen wir uns überraschen!

WM-Norm: 4,55 m
Titelverteidigerin: Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen)
Jahresbeste: Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4,75 m)

Weitsprung

Auch die deutschen Weitenjägerinnen müssen starke nationale Konkurrenz hinter sich lassen, um eines von drei Tickets für Peking zu lösen. Die beste Ausgangsposition hat sich Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01) verschafft. Sie hat schon vier 6,70-Meter-Wettkämpfe auf dem Konto, in Bad Langensalza landete sie erst bei 6,94 Metern. Ebenso weit kam in Weinheim Lena Malkus (SC Preußen Münster). Allerdings hat sie mit Anlauf-Problemen zu kämpfen. Stabiler ist die frischgebackene U23-Europameisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Siebenkämpferin Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) will die Spezialistinnen ärgern. Xenia Stolz (Wiesbadener LV) hat ebenfalls schon die WM-Norm in der Tasche. Und Titelverteidigerin Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin) wird sich nicht kampflos geschlagen geben. Zusätzliche Brisanz bietet die neue DM-Situation: Gesprungen wird schon am Freitagabend auf einem Steg auf dem Nürnberger Hauptmarkt - zu sehen ab 18:15 Uhr im leichtathletik.de-Livestream. Die Bühne für einen hochklassigen und spannenden Weitsprung-Wettkampf ist bereitet!

WM-Norm: 6,70 m
Titelverteidigerin: Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin)
Jahresbeste: Lena Malkus (SC Preußen Münster), Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01; beide 6,94 m)

Dreisprung

Kristin Gierisch oder Jenny Elbe? Diese Frage wird wohl den Dreisprung-Wettbewerb dominieren, denn die dritte 14-Meter-Springerin und Deutsche Rekordhalterin Katja Demut (LC Jena) konnte sich in diesem Jahr noch nicht in Bestform präsentieren. Die Chemnitzerin Gierisch und die Dresdnerin Elbe dagegen haben schon mehrmals an der WM-Norm (14,25 m) gerüttelt, gefallen ist sie allerdings noch nicht. Das soll in Nürnberg nachgeholt werden. Titelverteidigerin Kristin Gierisch (14,17 m) bringt einen Zentimeter mehr mit nach Franken, Jenny Elbe ein Erfolgserlebnis der Universiade in Gwangju, wo sie Silber holte. Ansprüche auf den dritten Podiumsplatz hat neben Katja Demut auch Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) angemeldet, als sie in Bottrop auf 13,43 Meter geflogen ist.

WM-Norm: 14,25 m
Titelverteidigerin: Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz)
Jahresbeste: Kristin Gierisch (14,17 m)

Kugelstoßen

Die derzeit beste Kugelstoßerin der Welt steigt in Nürnberg in den Ring: Europameisterin und Vize-Weltmeisterin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) ist die haushohe Favoritin und wird sich wohl mehr mit den eigenen Stößen beschäftigen als mit der nationalen Konkurrenz. Im Fernduell mit den Teilnehmerinnen am Diamond League-Meeting in London (Großbritannien) und auch in Vorbereitung auf die WM in Peking zählt nicht allein der Titel – die Kugel sollte möglichst ein weiteres Mal über die 20-Meter-Marke fliegen. Die Mitstreiterinnen haben andere Marken im Visier. Die von 18,40 Meter zum Beispiel, denn das ist die WM-Norm. Lena Urbaniak (LG Filstal) hat sich dieser schon bis auf 40 Zentimeter genähert. In diesen Bereich wollen auch Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01) und Josephine Terlecki (SC DHfK Leipzig) vorstoßen.

WM-Norm: 18,40 m
Titelverteidigerin: Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge)
Jahresbeste: Christina Schwanitz (20,77 m)

Diskuswurf

Kaum ein Sieg wird in Nürnberg so hart umkämpft sein wie der Titel im Diskuswurf der Frauen. Sage und schreibe sechs Werferinnen haben in diesem Jahr schon die WM-Norm von 61,50 Meter übertroffen. Eine klare Favoritin gibt es nicht. Vorgelegt hatte Mitte Mai Anna Rüh (SC Neubrandenburg) mit 66,10 Metern. Bei der U23-EM hatte vor zwei Wochen aber Shanice Craft (MTG Mannheim) die Nase vorn. Die Vize-Weltmeisterin von 2011 Nadine Müller (SC DHfK Leipzig) hat die größte Erfahrung. Julia Fischer (SCC Berlin) dürfte der Sieg Ende Juni in Schönebeck (65,09 m) Aufwind gegeben haben. Und dann sind da noch U20-Europameisterin Claudine Vita (SC Neubrandenburg) und die Dritte der U23-EM Kristin Pudenz (SC Potsdam), die die Arrivierten ärgern wollen. Es wird spannend!

WM-Norm: 61,50 m
Titelverteidigerin: Shanice Craft (MTG Mannheim)
Jahresbeste: Anna Rüh (SC Neubrandenburg; 66,14 m)

Hammerwurf

Kann sich Betty Heidler den Titel wieder zurückholen? Im Vorjahr musste sich die Frankfurterin das erste Mal seit zehn Jahren geschlagen geben, und zwar ihrer Vereinskollegin Kathrin Klaas. In diesem Jahr stehen die Zeichen eher auf Sieg Nummer zehn für Betty Heidler als auf Titelverteidigung für Kathrin Klaas. Denn Heidler hat die besseren Ergebnisse auf ihrer Seite, nämlich vier 75-Meter-Wettkämpfe, den ersten davon Ende Mai in Ostrava (Tschechische Republik). Dort hakte auch Kathrin Klaas die WM-Norm (71,50 m) ab, wenig später erzielte sie in Forbach (Frankreich) ihre Saison-Bestweite von 72,77 Metern. Die letzten Wettkämpfe liefen aber nicht nach Wunsch, sodass für die Titelverteidigung wohl eine Steigerung her muss. Für einen Frankfurter Dreifach-Sieg könnte dahinter Carolin Paesler sorgen, auch U23-Athletin Charlene Woitha (SCC Berlin) und Daniela Manz (TSV Bayer 04 Leverkusen) können in den Kampf um die Bronzemedaille eingreifen.

WM-Norm: 71,50 m
Titelverteidigerin: Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt)
Jahresbeste: Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt; 75,73 m)

Speerwurf

Ein deutsches Quartett wird im August die Reise nach Peking antreten. So viel scheint schon jetzt festzustehen. Denn Weltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg) hat eine Wild Card und mit Linda Stahl und Katharina Molitor (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) sowie U23-Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) haben drei weitere Werferinnen die Norm in der Tasche. Dass noch eine fünfte Athletin die geforderten 61,50 Meter übertrifft, ist unwahrscheinlich. Stellt sich nur die Frage: Wer fährt als Deutsche Meisterin zur WM? Diese Entscheidung wird spannend, denn alle Vier können ähnlich weit werfen. Christin Hussong kann befreit auftreten. Katharina Molitor hat in Luzern (Schweiz) mit deutscher Jahres-Bestweite (66,40 m) überrascht. Ärztin und Athletin Linda Stahl hat für die DM neue Kraft getankt. Noch etwas Aufholbedarf hat im Jahr nach ihrer Babypause die Weltmeisterin. Es ist also alles offen.

WM-Norm: 61,50 m
Titelverteidigerin: Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Jahresbeste: Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen; 66,40 m)

Deutsche Meisterschaften 2015 in Nürnberg

Seien Sie live dabei, wenn es im Frankenland vom 24. bis zum 26. Juli um Meisterehren und WM-Startplätze geht! Tickets erhalten Sie online bei <link http: www.ticketmaster.de event _blank link zu>www.ticketmaster.de oder unter der Hotline 01806 - 999 0000 (€ 0,20/Verbindung aus dem dt. Festnetz / max. € 0,60/Verbindung aus dem dt. Mobilfunknetz). Der Eintritt zum Weitsprung in der fourplex-Arena auf dem Nürnberger Hauptmarkt am Freitagabend ist frei!

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<link>Zum Livestream vom Weitsprung auf dem Hauptmarkt (Freitag ab 18:15 Uhr)

 

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