| Länderkampf

DLV-Asse stechen: Länderkampf-Sieg in Glasgow

Angeführt von Sprinterin Verena Sailer (MTG Mannheim) und Mittelstreckler Florian Orth (LG TelisFinanz Regensburg), die beide neben Platz eins auch die Hallen-EM-Norm erreichten, kam das DLV-Team am Samstag beim Hallen-Länderkampf in Glasgow (Großbritannien) zum Gesamterfolg.
Christian Fuchs

Verena Sailer und Florian Orth waren auch die beiden deutschen Athleten, die bei dem Länderkampf als "Ace" an den Start gehen und deshalb doppelte Punkte einfahren konnten. Diese Aufgabe erfüllten sie tadellos: Die DLV-Asse stachen in Schottland. Darüber hinaus gab es zwei weitere erste Plätze. Fünf zweite Ränge untermauerten den guten Auftritt der jungen und mit sechs Nationalmannschaftsneulingen bestückten Mannschaft.

Es kamen unter dem Strich 50 Zähler zusammen. Das bedeutete in der Gesamtwertung Platz eins. Großbritannien und Frankreich hatten bei der engen Entscheidung jeweils 49 Punkte, die Briten aber einen Einzelsieg mehr auf dem Konto. Schottland wurde Vierter (35).

"Wir sind in Glasgow mit einem guten Omen in die Saison eingestiegen. Für den Auftakt in die Hallensaison ist so ein Teamwettbewerb sehr geeignet", sagte DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska, der auch die Atmosphäre in der Halle und das innovative Format mit den doppelten Punkten für zwei Athleten pro Team lobte. "Dadurch wurde es spannend und das Ergebnis war nicht abzusehen. Diese beiden Athleten haben die Punkte eingefahren und die beiden weiteren Einzelsieger überzeugten ebenfalls."

Starkes Rennen von Florian Orth

Für den ersten deutschen Einzelsieg des Nachmittags hatte Weitspringer Julian Howard gesorgt. Der Deutsche Hallenmeister von der LG Region Karlsruhe offenbarte mit einer Tagesbestweite von 7,81 Metern und zwei weiteren Sprüngen auf 7,80 Meter sowie einmal 7,78 Meter Konstanz. Mit jeder dieser Weiten hätte er den Wettkampf vor dem Briten Chris Tomlinson (7,61 m) gewonnen.

Der Regensburger Florian Orth zeigte ein beeindruckendes Rennen über 1.500 Meter. Zunächst behielt er den Franzosen Simon Denissel im Auge, dann überraschte er ihn auf der zweiten Hälfte mit seinem Antritt. In 3:40,20 Minuten feierte der Deutsche Hallen-Vizemeister nicht nur einen überzeugenden Sieg, sondern unterbot ebenso die Norm für die Hallen-EM.

Verena Sailer hakt die Hallen-EM-Norm ab

Auch der Leverkusener Robin Schembera hatte den Turbo mit nach Schottland gebracht. Er gab auf der letzten Runde richtig Gas und hielt seine 800 Meter-Konkurrenten in Schach (1:48,41 min). "Ich bin sehr zufrieden und freue mich, dass der erste Lauf im Nationalteam seit Ewigkeiten so gut verlaufen ist“, erklärte Robin Schembera, der schon am Donnerstag (29. Januar) in Düsseldorf die Hallen-EM-Norm ins Visier nehmen will.

Verena Sailer ließ auf den 60 Metern nichts anbrennen. In 7,27 Sekunden hakte die Mannheimerin die Hallen-EM-Norm ab und holte sich Platz eins. Die Deutsche Hallenmeisterin tankte damit Selbstvertrauen und zeigte einen Auftritt, auf den sich aufbauen lässt.

Fünf zweite Plätze bringen wertvolle Punkte

Das Abhaken der Hallen-EM-Norm über 60 Meter war Christian Blum schon vor einer Woche in Sindelfingen mit 6,65 Sekunden gelungen. In Glasgow ließ der Wattenscheider nun 6,73 Sekunden folgen (Platz zwei). Hallen-Weltmeister Richard Kilty wurde nach einem Fehlstart disqualifiziert. Der Sieg ging an den Franzosen Emmanuel Biron (6,69 sec).

"Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so schlecht reagiert. Platz zwei ist gut, aber es war nicht mein Rennen. Auf der anderen Seite war es mal wieder ein internationaler Lauf – gut, um wieder reinzukommen", meinte Christian Blum.

Der Hallen-WM-Sechste Erik Balnuweit (LAZ Leipzig) musste sich über 60 Meter Hürden in 7,75 Sekunden nur dem französischen Favoriten Pascal Martinot-Lagarde (7,75 sec) geschlagen geben.

Christina Hering zeigt sich unnachgiebig

Diesem Beispiel folgte dessen Wattenscheider Kollegin Pamela Dutkiewicz. Auch die Hallen-DM-Dritte sammelte als Zweite mit einer Zeit von 8,25 Sekunden drei Punkte. Schneller war die Britin Serita Solomon (8,13 sec), während sich die Vize-Europameisterin Cindy Billaud (Frankreich; 8,59 sec) nach der letzten Hürde verletzt ins Ziel rettete.

Unnachgiebig präsentierte sich Christina Hering (LG Stadtwerke München). Die Deutsche 800 Meter-Meisterin behielt in 2:04,10 Minuten im harten Kampf um Platz zwei gegen Shelayna Oskan-Clarke (Großbritannien; 2:04,21 min) die Oberhand. Enteilt war die Französin Renelle Lamote (2:01,97 min).

Staffeln entscheiden über Gesamtsieg

Die Berlinerin Melanie Bauschke erreichte im Weitsprung ebenfalls einen wertvollen zweiten Platz, den insgesamt fünften seiner Art für das deutsche Team. Ihre 6,50 Meter konnte nur die Favoritin aus Frankreich, Europameisterin Eloyse Lesueur (6,59 m), toppen.

Vor den abschließenden 4x400 Meter-Staffeln herrschte Hochspannung. Es war auch noch ein deutscher Gesamtsieg möglich. Die beiden Rennen bestimmte Großbritannien in 3:08,90 bzw. 3:32,83 Minuten. Schließlich verloren die führenden Franzosen aufgrund einer Disqualifikation der Männerstaffel den Platz an der Sonne. Die DLV-Staffeln fuhren mit den beiden dritten Plätzen (3:12,92 min bzw. 3:37,89 min) die für den Gesamtsieg nötigen Punkte ein.

Die Resultate finden Sie in unserer <link ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik

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