| U20-EM

Eskilstuna Tag 1 - Die DLV-Athleten in den Vorrunden

Es ist der Jahres-Höhepunkt für Europas beste U20-Athleten: Im schwedischen Eskilstuna finden vom 16. bis zum 19. Juli die U20-Europameisterschaften statt. leichtathletik.de fasst für Sie zusammen, wie sich die DLV-Athleten an Tag 1 in den Vorrunden geschlagen haben.
Silke Morrissey

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U20 MÄNNLICH

100 Meter Vorläufe

Souveräne Vorstellung von Lukas Hein

Er ist der Senkrecht-Starter im deutschen U20-Sprint und kann wohl manchmal selbst kaum glauben, dass er national einsam vorneweg rennt und international vorne mithalten kann. „Das braucht noch ein bisschen Zeit, bis das wirklich angekommen ist“, sagt Lukas Hein (LAZ Saarbrücken), der sich in diesem Jahr von 10,68 auf 10,36 Sekunden gesteigert hat.

Vor seinem ersten internationalen Meisterschaftsstart war der 19-Jährige noch recht nervös, in seinem Rennen ließ er sich dann aber nichts mehr anmerken: Vorlauf-Sieg in 10,48 Sekunden, damit war das Halbfinale in der Tasche. „Das gibt Selbstvertrauen“, freute er sich.

Nur drei Sprinter waren in den Vorläufen schneller: Ojie Edoburun (10,32 sec), Athur Reuben (10,39 sec) und Joseph Dewar (10,47 sec) lassen die Briten auf einen Dreifach-Triumph hoffen. Nicht fürs Weiterkommen reichten 10,73 Sekunden für Marek Sefranek, der international im Trikot der Slowakei startet, sonst aber für die SG Greifswald rennt und 2013 Deutscher U18-Meister über 100 und 200 Meter wurde.

100 Meter Halbfinals

Lukas Hein muss Rennen abbrechen

Er kam gerade richtig ins Rollen, da war das Rennen für Lukas Hein schon wieder beendet. Der Sprinter vom LAZ Saarbrücken fasst sich nach 50 Metern an den Oberschenkel, ließ austrudeln und humpelte über die Ziellinie. Seine erste Info im Gespräch mit DLV-Teamarzt Dirk Tenner: „Ich glaube, es war ein Krampf, auf jeden Fall hat der Oberschenkel dicht gemacht.“ Damit war der durchaus realistische Traum vom Finale für den 10,36-Sekunden-Sprinter ausgeträumt.

Die ganz großen Zeiten blieben bei nasser Bahn und einsetzendem Regen aus. Wie in den Vorläufen waren es vor allem die Briten, die den stärksten Eindruck hinterließen. Ojie Eduburun (10,44 sec) und Joseph Dewar (10,54 sec) holten sich die zwei Halbfinal-Siege – dahinter buchten die Schweden Austin Hamilton (10,60 sec) und Emil von Barth (10,71 sec) vielumjubelt zwei Final-Tickets für die Gastgeber.

400 Meter Vorläufe

Vierteilmeiler nach Zittern weiter

Völlig ausgepumpt saßen die Trainingspartner Constantin Schmidt (TG Obertshausen) und Aleksi Rösler (SG Schlüchtern) nach ihren Vorläufen noch minutenlang im Zielbereich. Beide hatten einen der ersten drei Plätze, die für den direkten Halbfinal-Einzug hergemusst hätten, verpasst. Beide mussten darauf hoffen, dass ihre Zeiten von 47,85 und 48,15 Sekunden für das Weiterkommen reichen würden. Erst nach Vorlauf vier stand fest: Die beiden dürfen im Halbfinale noch mal ran.

„Ich weiß auch nicht recht, was los war – vielleicht habe ich zu viel gewollt auf der Gegengeraden“, sagte Constantin Schmidt, der in diesem Jahr schon 46,50 Sekunden gerannt ist und mit seinen 47,85 Sekunden in Eskilstuna deutlich darüber blieb. „Jetzt steht auslaufen an, regenerieren, und dann schauen wir, wie’s morgen geht. Davon darf man sich jetzt nicht runterziehen lassen.“ Aleksi Rösler fand etwas versöhnlichere Worte – der Halbfinal-Einzug war das, was er sich im Vorfeld vorgenommen hatte. „Die Top 16 waren das Ziel, es ist cool, dass das geklappt hat. Ich bin gespannt, was im Halbfinale rauskommt.“

Nur zwei Athleten kamen in Zeiten unter 47 Sekunden ins Ziel, der Däne Benjamin Lobo Vedel (46,87 sec) und der Pole Wiktor Suwara (46,94 sec). Karsten Warholm (Norwegen; 47,98 sec) machte zwei Tage vor seinem Zehnkampf-Start zunächst das 400-Meter-Halbfinale klar.

Hochsprung Qualifikation

Stefan Tigler mit 2,11 Meter weiter

Der Deutsche Jugend-Hallenmeister Stefan Tigler (Weseler TV) steht im Hochsprung-Finale der U20-EM. Nach einem wackeligen Einstieg mit Fehler bei 1,95 Meter fand er immer besser in den Wettbewerb. „Beim Einspringen hat’s noch geregnet, am Anfang war die Bahn nass, da habe ich mir schon gewünscht, ich hätte meine 11-Millimeter-Dornen dabei“, erklärte er. Die brauchte er schließlich nicht, um in dritten Anlauf 2,11 Meter zu überqueren – die Höhe, die für den Finaleinzug reichte. „Das war mein Ziel, über alles andere habe ich mir bisher noch gar keine Gedanken gemacht“, sagte er.

Bei Anton Senft (SG Motor Arnstadt) blieb die Latte bei 2,11 Metern im dritten Versuch knapp nicht liegen. Das kostete ihn den Platz in der Runde der besten Zwölf. Mit 2,08 Metern, überquert im zweiten Versuch, wurde er 14. „Das Finale wäre drin gewesen. Ein bisschen enttäuscht bin ich jetzt natürlich schon“, sagte er. Auf die Aufregung wollte der Hochspringer, der bereits 2013 bei der U18-WM in Donetsk (Ukraine) im Nationaltrikot gestartet war, sein Ausscheiden nicht zurückführen. „Die habe ich unter Kontrolle gehabt“, sagte er.

Kugelstoßen Qualifikation

Zwei weiter, einer draußen

Der U18-Weltmeister machte kurzen Prozess: Nach einem Stoß auf 19,95 Meter -  konnte Patrick Müller (SC Neubrandenburg) seine Tasche wieder packen. "Das ist in Ordnung", bilanzierte er und schickte gleich einen Wunsch fürs Finale mit: "Wenn's später regnet, wäre es perfekt." Der Ring sei extrem stumpft und damit für Athleten mit Angleit-Technik schwer zu händeln.

Seinem Vereinskollegen Merten Howe machte der stumpfe Untergrund etwas mehr zu schaffen, sodass er gleich dreimal in den Ring musste. Dann war mit 18,74 Metern aber die Qualifkations-Weite von 18,60 Metern abgehakt. "Ich kam mit dem rechten Bein nicht richtig unter den Körper und stand ziemlich breit", lautete seine Fehleranalyse. Nach erfüllter Pflicht kann er nun entspannt in Richtung Finale am Abend um 17:30 Uhr blicken: "Das werde ich genießen!"

Malte Dörner (LV 90 Erzgebirge) war am Donnerstag in der Qualifikationsgruppe A der erste DLV-Athlet gewesen, der bei der U20-EM in Aktion trat. Nach zwei ungültigen Stößen schlug die Kugel des Drehstoßers im dritten Versuch bei 17,05 Metern ein – mehr als zwei Meter unter Bestleistung. "Ich habe gar nicht in den Wettkampf gefunden", sagte der 19-Jährige, der nach drei Jahren Verletzungspech und "Reha-Sport" gerade wieder den Anschluss an die deutsche Spitze gefunden hatte. "Irgendwie habe ich mich schon die ganze Woche etwas schlapp gefühlt. Trotzdem: Ich hätte mehr zeigen können."

Der große Titelfavorit Konrad Bukowiecki (Polen) brauchte zwei Anläufe, um dann aber souverän das Finale klarzumachen. Auf einen Fehlversuch ließ der U20-Weltmeister, der eine Bestleistung von 22,21 Metern hat, einen Stoß auf 20,39 Meter folgen. Ab dieser Weite werden im Finale wohl die Medaillen vergeben. Mit dem Rumänen Andrei Toader (20,21 m) zeigte ein weiterer Athlet einen 20-Meter-Stoß.

Hammerwurf Qualifikation

Alexej Mikhailov kriegt die Nervosität in den Griff

Alexej Mikhailov (Hannover 96) ist einer von vier DLV-Athleten, die in Eskilstuna eine blaue Startnummer als Führende der europäischen Jahresbestenliste tragen dürfen. Bürde oder Ehre? „Naja, da hat man schon viel mehr Druck“, gestand der Vierte der letztjährigen U20-WM. So gelang der erste Versuch auch nicht nach Wunsch: 70,96 Meter – für die direkte Final-Qualifikation waren 73,00 Meter gefordert. „Da wurde ich dann doch extrem nervös“, sagte Mikhailov.

In Runde zwei folgte aber schnell der Befreiungsschlag: 76,74 Meter, damit war die Qualifikation für den Deutschen U20-Rekordler, der schon an den 80 Metern gekratzt hat, abgehakt. Weiter kam in der ersten Qualifikationsgruppe niemand. „Die Schnelligkeit im zweiten Versuch passte, aber technisch war es noch nicht so gut. Bei mir ist das reine Kopfsache. Aber für das Finale ist auf jeden Fall noch viel Luft nach oben.“

Vielleicht kann er Stärke darin tanken, dass auch Mitfavorit Bence Halasz (Ungarn) in der Qualifikation Nerven zeigte. Nach 59,60 Metern und einem ungültigen Versuch machte er erst in Runde drei mit dem zweitbesten Wurf der Konkurrenz auf 74,99 Meter das Finale klar.

Speerwurf Qualifikation

Tom Meier packt die ersten 70er aus

Topfit, wenn’s drauf ankommt: Tom Meier (LC Jena) hat in der ersten Qualifikationsgruppe die ersten 70-Meter-Würfe seiner noch jungen Karriere ausgepackt. Im zweiten Versuch ließ er den Speer auf 71,73 Meter segeln. Für die direkte Final-Qualifikation, für die 73,50 Meter gefordert waren, reichte das zwar nicht. Als Dritter der ersten Gruppe konnte er aber doch ziemlich sicher mit der Runde der besten Zwölf planen.

„Ich habe meinen Teil getan“, sagte er zufrieden. Seine Taktik, abgestimmt mit seiner Mutter, der Ex-Weltklasse-Werferin Petra Felke, die zugleich seine Trainerin ist, war aufgegangen. „Im Ersten einen auf ungefähr 69 Meter und dann Alles oder Nichts“, hatte er sich vorgenommen. Gleich zweimal segelte der Speer dann über die 70-Meter-Marke.

Nur vier Athleten der zweiten Quali-Gruppe warfen zwei Stunden später weiter als der 18-Jährige - die beiden weiteren DLV-Athleten gehörten leider nicht dazu. Roman Klem (SC DHfK Leipzig; 63,07 m) und Marian Spannowsky (TuS Metzingen; 62,98 m) werden den Wettkampf unter dem Motto "Erfahrung machen" abhaken müssen. Dass sie deutlich weiter werfen können, haben sie mit dem Abhaken der U20-EM-Norm (68,50 m) bereits unter Beweis gestellt.

 

U20 WEIBLICH

100 Meter Vorläufe

DLV-Trio rennt ins Halbfinale

Drei DLV-Starterinnen, drei Tickets fürs Halbfinale – so die Kurzversion der Ergebnisse von fünf 100-Meter-Vorläufen. Einen starken Eindruck hinterließ in 11,44 Sekunden als Siegerin des dritten Rennens Lisa Mayer (LG Langgöns-Oberkleen). „Für den Vorlauf war das okay“, sagte sie, nachdem sie dem Stadion-Moderator souverän ihr erstes Interview auf Englisch gegeben hatte. „Bis 40, 50 Meter bin ich zwar nicht richtig reingekommen, aber am Ende war das Rennen relativ kontrolliert.“ Schneller war am Vormittag nur die Favoritin aus Polen Ewa Swoboda (11,32 sec).

Chantal Butzek konnte in ihrem Vorlauf sogar eine neue Bestzeit verbuchen: 11,61 Sekunden, eine Hundertstel unter dem alten Hausrekord, bescherten ihr Rang zwei. „Das war okay“, sagte die stets gut gelaunte Paderbornerin – auch wenn sie gerne sogar noch schneller gewesen wäre. „Die Bedingungen waren top, ich habe mich gut gefühlt und hätte gedacht, dass ich unter 11,60 Sekunden laufen kann.“

Einen Schreckmoment musste Nina Braun (CLV Siegerland) verdauen. Sie war zu schnell aus den Blöcken gestürmt – Fehlstart. „Am Start war totale Unruhe, alle haben Fotos gemacht, da hat mich ein Klicken einer Kamera irritiert.“ Diese Einschätzung teilten auch die Mitstreiterinnen und der Starter, der schließlich von einer Disqualifikation absah. In 11,77 Sekunden schaffte es die 18-Jährige als Dritte ihres Vorlaufs direkt weiter.

100 Meter Halbfinals

Finale mit Lisa Mayer und Chantal Butzek

„My start was horrible“ – „Mein Start war schrecklich.“ Mit diesen Worten beschrieb Lisa Mayer (LG Langgöns-Oberkleen) gegenüber dem Stadionsprecher noch leicht außer Atem den Knackpunkt ihres Halbfinals. Doch obwohl sie schwer ins Rennen fand, war sie am Ende doch die Schnellste im Ziel: Sieg in 11,61 Sekunden bei leichtem Gegenwind. Das Finale ruft!

Das Gleiche gilt für Chantal Butzek (LC Paderborn). Hinter der schnellen Polin Ewa Swoboda (11,50 sec), die in diesem Jahr schon 11,24 Sekunden gerannt ist, kam sie in ihrem Rennen als Zweite nach 11,63 Sekunden ins Ziel und buchte ebenfalls direkt das Ticket ins Finale. „Es hat total Spaß gemacht, gegen sie zu laufen, ich bin locker in den Lauf gegangen“, sagte sie – auch wenn sie wie im Vorlauf mit einer Zeit unter 11,60 Sekunden geliebäugelt hatte.

Für Nina Braun (CLV Siegerland) reichte der dritte Platz im letzten Halbfinale in 11,90 Sekunden ganz knapp nicht, um ein deutsches Trio im Finale perfekt zu machen. Als neuntbeste Sprinterin fehlten fünf Hundertstel zum Weiterkommen über die Zeit. „Ein wenig hatte ich schon auf das Finale gehofft“, sagte sie, „aber ich denke, ich kann zufrieden sein. Jetzt habe ich einen Tag mehr Regeneration für die Staffel.“

400 Meter Vorläufe

Finale ohne Hannah Mergenthaler

Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) vertrat als einzige Vierteilmeilerin die deutschen Farben über 400 Meter und ging das Rennen mutig an. Schon auf der Gegengeraden musste sie aber kämpfen: „Da war so ein Gegenwind, das habe ich so extrem fast noch nie erlebt“, sagte die 18-Jährige. Mit deutlichem Abstand zu den zwei Erstplatzierten Laviai Nielsen (Großbritannien; 53,52 sec) und Maja Pogorevc (Slowenien; 54,14 sec) kam sie in 55,39 Sekunden als Dritte ihres Vorlaufs ins Ziel. „Da hatte ich mir auf jeden Fall mehr vorgenommen“, musste Mergenthaler konstatieren. Ihre Bestzeit: 53,88 Sekunden.

Nachdem auch die Athletinnen des dritten und letzten Vorlaufes im Ziel waren stand fest, dass es für Hannah Mergenthaler als Elfte über die Zeit nicht für den Finaleinzug gereicht hatte – dafür hätten 54,42 Sekunden hergemusst. „Dann jetzt eben mit der Staffel!“ gab die Mannheimerin direkt das nächste Ziel aus.

800 Meter Vorläufe

Starke Auftritte von Schmidt und Kalis

Zwei deutsche 800-Meter-Läuferinnen stehen im Finale – nur Ariane Ballner (LG Elmshorn) verpasste bei ihrem ersten Auftritt bei internationalen Meisterschaften den Einzug in die nächste Runde. Im ersten von drei Vorläufen kam sie in 2:10,25 Minuten auf Rang fünf, fürs Weiterkommen hätte eine Top-Zwei-Platzierung oder eine von zwei schnellsten Zeiten hergemusst.

Die derzeit beste Deutsche Sarah Schmidt (LAZ Mönchengladbach), die sich Mitte Juni auf außergewöhnliche 2:02,19 Minuten gesteigerte hatte, dominierte in 2:05,85 Minuten den zweiten Vorlauf von der Spitze weg. „Ich war zwar erstaunt, dass die Britin so lange dranbleiben konnte“, gestand sie, „aber auf der Zielgeraden habe ich schon gemerkt, dass sie nicht vorbei kommt.“ Zwar habe sich der Lauf nicht ganz so locker angefühlt wie erhofft, doch das führte die Abiturientin auf die merkliche Anspannung zurück – mit ihrer Bestzeit ist sie schließlich auf Rang zwei der Meldeliste.

Sogar eine neue Bestzeit konnte im letzten Vorlauf die Paderbornerin Mareen Kalis bejubeln. Sie ließ sich nicht vom schnellen Tempo der Titelverteidigerin Anita Hinriksdottir (Island; 2:05,01 min) beirren, zog ihr eigenes Rennen durch und schloss auf der Zielgeraden sogar noch fast bis zur Führenden auf. In 2:05,47 Minuten verbuchte sie die zweitschnellste Zeit aller Halbfinals und die beste Zeit ihrer Karriere.

3.000 Meter Hindernis Vorläufe

Antonia Hehr hält auf schneller letzter Runde mit

Wie so oft entschied eine schnelle letzte Schlussrunde über das Weiterkommen ins Finale. Antonia Hehr (SV Molbergen) war im zweiten Vorlauf bis dahin im ersten Drittel des Feldes gut mitgelaufen, und auch ihre letzte Runde gab Selbstvertrauen fürs Finale. Auf den letzten Metern vor dem Ziel kämpfte sie sich noch auf Rang vier nach vorne und sicherte damit in 10:31,12 Minuten einen Top-Fünf-Platz ab, der fürs direkte Weiterkommen gefordert war.

„Das hat sich gut angefühlt“, sagte die Norddeutsche. „Am Anfang war ich noch ziemlich aufgeregt und habe während des Rennens viel nachgedacht, aber dann lief’s.“ Fußprobleme hatten ihr im Vorfeld Sorgen bereitet, so habe sie nicht viele Rennen bestritten und sei über den Hindernissen noch ein wenig wackelig gewesen. Am Samstag im Finale kann sie hier weiter Sicherheit tanken. „Ich habe gut trainiert, schauen wir mal, was dabei rauskommt“, blickte sie voraus.

Stabhochsprung Qualifikation

Deutsches Duo muss die Segel streichen

Für einen gültigen Satz über 4,00 Meter wurden in der Stabhochsprung-Qualifikation die zwölf Plätze fürs Finale vergeben. U20-Weltmeisterin Alena Lutkovskaya (Russland) trat bei dieser Höhe nur einmal erfolgreich in Aktion. Gar erst bei 4,05 Metern stieg Angelica Moser (Schweiz) ein – auch sie blieb ohne Fehl und Tadel.

Während sich also die Favoritinnen keine Blöße gaben, hatten es die deutschen Vertreterinnen schwerer. Ria Möllers (SC Melle 03) brauchte schon bei ihrer Einstiegshöhe (3,65 m) drei Versuche, berappelte sich dann aber wieder und verbuchte – ebenfalls im dritten Versuch – 3,95 Meter. Höher hinaus ging’s dann aber nicht. Luisa Schaar nahm 3,65 und 3,85 Meter im zweiten Versuch, 3,95 Meter waren am Donnerstag zu hoch für die Leverkusenerin. Angereist waren Möllers und Schaar mit Bestleistungen von 4,15 und 4,05 Metern.

„Ich bin gar nicht reingekommen“, bestätigte Ria Möllers anschließend, „beim Einspringen hatte ich gar kein Gefühl. Technisch wurde es dann im Wettkampf besser, sodass ich eigentlich gar nicht so unzufrieden bin.“ Ihre Bestleistung war sie schon im April in den USA gesprungen, wo sie ein Semester studiert hat. Ihre Freiluft-Saison hatte bereits im März begonnen. „Da merkt man schon, dass ein wenig die Kraft nachlässt.“ Bei der Jugend-DM in Jena soll's dann aber noch einmal höher hinaus gehen.

Dreisprung Qualifikation

Isabella Marten fehlen elf Zentimeter

Isabella Marten (SV Stuttgarter Kickers) startete mit einem ungültigen Sprung in den Wettbewerb und ließ dann Sätze auf 12,48 und 12,34 Meter folgen. Der Quali-Weite von 13,00 Metern kam sie damit nicht nahe, aber auch die weiteren Athletinnen taten sich schwer. Der kleine Hoffnungsschimmer aufs Finale war nach Auswertung aller Qualifikationsleistungen verpufft: 12,59 Meter hätten fürs Weiterkommen hergemusst, so verabschiedete sich die deutsche Dreispringerin als 14. von den U20-Europameisterschaften.

Allein die Finnin Senni Salminen (13,02 m) kam mit einem einzigen Versuch aus, alle weiteren Springerinnen nahmen mehrmals Anlauf für das Finale. Der weiteste Satz gelang schließlich mit 13,25 Metern der Russin Valentina Kosolapova. U18-Weltmeisterin Florentina Marincu reichten zwei Sprünge auf 12,96 Meter für die Runde der besten Zwölf.

Diskuswurf Qualifikation

Zwei 50-Meter-Würfe – Zwei Finaltickets

Die Jüngste des deutschen Diskus-Trios musste als Erste ran: Lara Kempka (SC Neubrandenburg), im Vorjahr Dritte der Olympischen Jugendspiele, war in Qualifikationsgruppe A im Einsatz und erwischte in Runde eins ihren besten Wurf. Bei 45,69 Metern landete die Ein-Kilo-Scheibe – eine Weite, die deutlich unter ihrem Hausrekord von 53,42 Metern liegt und auch unter der Qualifikationsweite von 49,00 Metern. Als Sechste der ersten Gruppe musste der Schützling von Ex-Weltmeisterin Franka Dietzsch zittern. Später stand fest: Es hatte als 13. knapp nicht fürs Finale gereicht.

Besser, wenn auch nicht ohne Stolperer, lief es in der zweiten Gruppe für Claudine Vita (SC Neubrandenburg) und Jennifer Prestel (SC Potsdam). „Es war ja nur die Qualifikation, aber ich war trotzdem ziemlich aufgeregt“, erklärte Claudine Vita das X im ersten Versuch. Der zweite Wurf: ein Sicherheitswurf. Bei einer 62-Meter-Werferin kann aber auch der sehr weit fliegen – genauer gesagt auf 50,22 Meter. „Das war noch nicht maximal“, erklärte sie. Im Finale ist deutlich mehr drin. „Der Ring ist super, das Feld sieht kurz aus, ich fühle mich gut, im Finale soll es Richtung Bestleistung gehen“, gab sie die Richtung vor.

Sogar zwei Fehlversuche musste Jennifer Prestel überstehen, bevor im dritten Versuch 50,11 Meter in die Ergebnislisten eingingen. Damit sortierte sie sich auf Platz fünf der Qualifikation ein, der Aleksandra Grubba (Polen) mit dem besten Wurf des Tages auf 51,48 Meter ihren Stempel aufdrückte.


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