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Eskilstuna Tag 4 - Die Staffeln in den Vorläufen

Es ist der Jahres-Höhepunkt für Europas beste U20-Athleten: Im schwedischen Eskilstuna finden vom 16. bis zum 19. Juli die U20-Europameisterschaften statt. leichtathletik.de fasst für Sie zusammen, wie sich die DLV-Sprintstaffeln an Tag 4 in den Vorläufen geschlagen haben
Silke Morrissey

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DLV-Staffel hinterlässt guten Eindruck

„Was bedeuten die 0,125 hinter meinem Namen?“ wollte Roger Gurski nach Blick auf die Monitore in der Mixed Zone wissen. „Das ist deine Reaktionszeit!“ klärten seine Staffel-Kollegen auf. Der Sorinter von der LG Rhein-Wied war perfekt aus den Blöcken gekommen und absolvierte eine starke erste Kurve („Ich habe während des Rennens gehört, wie die Stadionsprecherin meinen Namen gesagt hat. Das hat mir noch mal einen Schub gegeben!“) mit gutem Wechsel auf Fabian Netzlaff (SV Werder Bremen).

Der machte seine Sache im Gegenwind auf der Gegengeraden gut, auch wenn der Wechsel auf Alexander Deckert (VfB Stuttgart) noch optimierungsfähig war. Der Übergabe auf Denis Almaz (VfL Sindelfingen) lief dann wieder wie am Schnürchen, als Vorlauf-Sieger zog das Quartett in 40,39 Sekunden souverän ins Finale ein und war bei böigem Wind nur zwei Hundertstel langsamer als drei Wochen zuvor bei der Junioren-Gala in Mannheim.

„Erst gestern Abend wurde entschieden, wer laufen würde“, berichtete Fabian Netzlaff, nachdem die Einzelstarter über 100 und 200 Meter Lukas Hein (LAZ Saarbrücken) und Kai Köllmann (TV Wattenscheid 01) mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatten. „Schließlich sind wir genau mit der Besetzung von Mannheim gerannt“, sagte Denis Almaz. Die Wechsel waren eingespielt – und sollen im Finale um 16:20 Uhr perfektioniert werden. Nicht mit dabei sein werden die favorisierten Briten, die aufgrund des Verlassens der Bahn disqualifiziert wurden. So rückten die Schweden mit U20-Landesrekord (40,01 sec) in die Pole Position.


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Deutscher Sprinterinnen machen es spannend

Erst ein Volunteer brachte in der Mixed Zone die Erlösung: Der erste Wechsel war gültig, alles gut, Ticket fürs Finale als Vorlauf-Sieger (44,61 sec) gelöst. Vorher aber war Aufregung angesagt, zwischenzeitlich stand schon eine Disqualifikation im Raum. Denn die Übergabe von Nina Braun (CLV Siegerland) auf Lisa Mayer (LG Langgöns-Oberkleen) war äußerst spät. So spät, dass Mayer vor dem Ende der Wechselzone stoppen musste, um den Stab entgegenzunehmen.

„Das Problem war der Wind“, erklärte Nina Braun. „Ich bin aus der Kurve gekommen und habe gedacht, ich renne gegen eine Wand. Und wenn Lisa Tempo aufnimmt, holt man sie so schnell nicht ein.“ – „Die Linie kam immer näher und ich dachte nur: Bleib stehen!“ berichtete Lisa Mayer. Es war gerade noch rechtzeitig. Der Vorsprung und der Schwung waren zwar weg, aber die Hessin nahm die Beine in die Hand und rannte auf der Gegengerade wieder an der Konkurrenz vorbei.

Gina Lückenkemper (LAZ Soest), frischgebackene U20-Europameisterin, war in der Kurve wieder einmal eine Klasse für sich. Tracey Schulz (SC Neubrandenburg) hielt den Vorsprung vor den Niederländerinnen und brachte den Staffelstab sicher als Erste über die Ziellinie. Sie war kurzfristig aufgrund einer Verletzung von Chantal Butzek (LC Paderborn) in die Staffel gerutscht. Butzek hatte sich beim Dehnen vor dem 100-Meter-Finale verletzt. Noch ist die Hoffnung nicht ausgeträumt, dass sie im Finale doch an der Ablaufmarke stehen kann.


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