| Belgrad

Florian Orth sagt Teilnahme an Hallen-EM ab

Florian Orth wird aufgrund von muskulären Problemen nicht an der Hallen-EM in Belgrad (Serbien; 3. bis 5. März) teilnehmen. Dies teilte der Regensburger am Montag Idriss Gonschinska, dem Leitenden Direktor Sport beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), schriftlich mit. In einem offenen Brief an verschiedene Medien äußerte Florian Orth seinen Unmut über das Nominierungsverfahren und sprach nach seiner Nominierung für Belgrad über 3.000 Meter unter anderem von „Willkür und Arroganz“. Hierzu hat Idriss Gonschinska folgendermaßen Stellung bezogen.
Peter Schmitt

„Wir bedauern die von Florian Orth durch muskuläre Probleme begründete Absage seines Starts über 3.000 Meter bei der Hallen-EM 2017 in Belgrad und wünschen ihm baldige Besserung. Auf die Kritik von Florian Orth am Nominierungsverfahren, das bereits im Dezember 2016 in Abstimmung mit der Athletenvertretung und dem Bundesausschuss Leistungssport veröffentlicht wurde, möchte ich etwas näher eingehen. Es wurde erstmalig festgelegt, dass für einen Start über 3.000 Meter bei der Hallen-EM die erfüllte Norm des Jahres 2016 sowohl aus der Freiluft- und Hallensaison anerkannt und somit durch einen längeren Nominierungszeitraum der Besonderheit der 3.000 Meter in der Hallensaison Rechnung getragen wird.

Da eine Teilnahme an einer internationalen Meisterschaft ohne Wettkampfleistungen der laufenden Hallensaison nicht zu begründen ist, wurde ein Leistungsnachweis über 1.500 Meter alternativ zu einer aktuellen Normleistung über 3.000 Meter festgelegt. Wenn man einen Leistungsnachweis einbringt, muss man diesen in einer messbaren Sportart wie der Leichtathletik auch beschreiben. Vorrang bei der Nominierung hat der jeweilige Meister mit Normerfüllung. In Trials sehen wir für den DLV kein sinnvolles Nominierungsverfahren und bewerten neben der Meisterschaftsleistung auch den Saisonverlauf. Dies war den Athleten bekannt gewesen.

Entscheidung für andere Vorbereitung auf Hallen-DM in Leipzig

Florian Orth bestritt im Unterschied zu anderen Athleten, die in Vorbereitung auf die Hallen-EM und Hallen-DM eine kurze zielgerichtete Wettkampfserie realisierten, bei der Hallen-DM in Leipzig seine ersten Saison-Wettkämpfe. Vergleichbar diesen Athleten hatte sich Florian Orth auch in den vergangenen Jahren vorbereitet. Als erfahrener Athlet kennt er die Doppelbelastung über 1.500 und 3.000 Meter bei der Hallen-DM, die er in den Jahren 2015 und 2016 erfolgreich realisierte und scheinbar gut verkraftet hatte.

In diesem Jahr entschied er sich trainingsmethodisch für ein anderes Vorgehen und realisierte in der Phase der Hallensaison ein Trainingslager im südafrikanischen Potchefstroom. Abweichend von anderen Athleten nutze er nicht die Lehrgangsoptionen in Monte Gordo und Dullstroom, die Aufbauwettkämpfe im Vorfeld der Hallen-DM in Leipzig ermöglicht hätten. Er selbst wählte diese Vorbereitungsvariante und sein Verein stellte im Vorfeld der Titelkämpfe von Leipzig einen Sonderantrag für einen Doppelstart über 1.500 und 3.000 Meter, der vom DLV genehmigt wurde. Nachdem von ihm der Leistungsnachweis über 1.500 Meter erfüllt wurde, wurde er für die Hallen-EM nominiert.

Wir wünschen Florian Orth einen schnellen Regenerationsprozess. Seitens des DLV-Trainerteams ist er jederzeit eingeladen, das Beratungssystem oder die Lehrgangsangebote zu nutzen und seine Erfahrungen zur Entwicklung des Laufbereiches einzubringen."

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