| Edinburgh Great XCross

Garrett Heath schlägt Mo Farah - Sarah Kistner Vierte

Der Great Edinburgh Crosslauf endete am Samstag mit einer Überraschung: Der US-Amerikaner Garrett Heath konnte auf den letzten 100 Metern Doppel-Olympiasieger Mo Farah distanzieren. Im U20-Wettbewerb ließ Sarah Kistner als Vierte einen hervorragenden Eindruck.
Jens Priedemuth

Der „Great Edinburgh X-Country“ Cross hatte alle Zutaten, die man sich so bei einem Querfeldeinrennen auf der britischen Insel vorstellt. Empfindlich kühle Temperaturen, später dann noch längere Regenschauer, ein extrem aufgeweichtes und kräftezehrendes Geläuf, über 3.000 begeisterte Zuschauer, ein sehr üppiges Preisgeld (ein hoher fünfstelliger Dollar-Betrag) und 90 Minuten TV-Live-Übertragung auf BBC!

Die Rahmenbedingungen stimmten also. So entschied sich auch Mo Farah, der Doppel-Weltmeister von Peking (China), bereits Ende letzten Jahres, in Edinburgh in die Saison 2016 einzusteigen. Die Erwartungen waren hoch, kam es auf dem Wiesenkurs im Hollyrood-Park doch zum Duell mit dem US-Amerikaner Garrett Heath, der sich in den beiden letzten Jahren hier in die Siegerliste eintragen konnte.

Auf den beiden Einführungsrunden der insgesamt acht Kilometer langen Strecke sorgten Farahs Team-Kollegen für eine flotte Fahrt, während sich der zweifache Olympia-Sieger etwas weiter hinten im Feld einsortiert hatte. Mit zunehmender Renndauer rückte „Mo“ immer weiter vor und kämpfte um den Sieg. Doch es war erneut US-Boy Heath - mit einer 5.000-Meter-Bestzeit von 13:16 Minuten nicht gerade die erste Garnitur in der Welt, aber schon in der Vergangenheit immer wieder für eine Überraschung gut - der in der entscheidenden Phase das Tempo anzog und in 25:29 Minuten zum seinem dritten Sieg stürmte.

Kate Avery läuft zum umjubelten Heimsieg

Farah sicherte sich mit zwei Sekunden Rückstand Platz zwei, Rang drei ging durch Scott Faubl (25:38 min) ebenfalls an die USA. Integriert in das Rennen war gleichzeitig der Cross-Länderkampf Europa - Großbritannien - USA. Schnellster Läufer in der Europa-Auswahl war auf Position acht der Italiener Lorenzo Dini (25:54 min). Die Team-Wertung ging mit 36 Punkten an die Briten, die USA (47 pt) belegten Platz zwei, die Europa-Auswahl wurde mit 112 Zählern abgeschlagen Dritte.

Bei den Frauen (6 km) konnten die begeisterten Zuschauer am Rande der Strecke einen Sieg der Britin Kate Avery (21:05 min) bejubeln. Die Zweite der Cross-EM von Hyères (Frankreich) setzte sich quasi im Alleingang knapp gegen die Irin Fionnuala McCormack (früher Britton) durch, die im Europa-Trikot unterwegs war. Gemma Steel (Cross-Europameisterin 2014) wurde in 22:31 Minuten Dritte.

Sarah Kistner starke Vierte

Im Nachwuchs-Rennen der Juniorinnen war der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) durch Sarah Kistner (MTV Kronberg) vertreten. Die Team-Europameisterin von Hyères zeigte über vier Kilometer ein hervorragendes Rennen für die Europa-Auswahl. Nach einem etwas ruhigeren Anfang agierte die zweifache Berglauf-Europameisterin taktisch klug und lief immer weiter gen Spitze.

Ganz vorne ließ die Britin Bobby Clay mit 14:09 Minuten nichts anbrennen. Ihre Landsfrau Harriet Knowles-Jones (14:11 min) machte das „Double“ für den starken Nachwuchs von der Insel perfekt. Die Dänin Anne Emilie Moller lief in 14:12 Minuten auf den Bronze-Rang. Als starke Vierte (14:23 min) beendete Sarah Kistner ihren Cross-Einsatz und konnte dabei noch die am Ende stark aufkommende US-Amerikanerin Katie Rainsberger (14:29 min) in Schach halten.

Briten dominieren die Team-Wertung

„Ich hatte mir eine Platzierung unter den Top-Ten erhofft. Dass es nun gleich Rang vier gegen so starke internationale Konkurrenz wurde, ist eine tolle Sache und ein toller Einstieg in die Saison“, freute sich die angehende Abiturientin. Nach ihrem Gold-Coup bei der Cross-EM in Frankreich wurden auch Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Alina Reh (SSV Ulm 1846) für Edinburgh nominiert, verzichteten jedoch wegen eines zeitgleich stattfindenden Trainingslagers in Portugal auf einen Start in Schottland.

Die Gesamtwertung (aller Klassen) des Länderkampfes wurde mit 125 Zählern eine sichere Beute der Auswahl von Großbritannien & Nordirland. Beim Kampf um Platz zwei hielt Europa (197 Pkt.) die USA-Auswahl (232 Pkt.) klar auf Distanz.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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