| Werfertag Thum

Große Stars und kleine Sternchen im Erzgebirge

Das Motto ist in Thum Programm: „Erzgebirge weltklassig.“ Weltklassig sind aber nicht nur die Felder, die die Zuschauer am Freitag (29. August) beim 11. Werfertag mit den beiden frisch gekürten Europameistern David Storl und Christina Schwanitz sowie erfolgreichen Olympioniken wie Lijiao Gong (China) und Tomasz Majewski (Polen) erwartet. Weltklassig soll einmal mehr auch die Atmosphäre im Stadion sein, die die Athleten zu starken Leistungen antreiben soll.
Sandra Arm

Es sind beeindruckende Zahlen, mit denen die Organisatoren aufwarten: 14 EM-Teilnehmer, Starter aus sechs Ländern – verteilt auf drei Kontinente – zeugen von einer hohen Qualität. Bevor die großen Stars am Abend die Stadionbühne betreten, hat der U20-Nachwuchs im Diskuswerfen und Kugelstoßen seinen großen Auftritt. In den beiden Disziplinen können sich die Zuschauer auf vier Teilnehmer der U20-Weltmeisterschaften von Eugene (USA) freuen.

Ebenso mit Henning Prüfer (SC Potsdam) auf einen Medaillengewinner, er sicherte sich mit starken 64,18 Metern den Vize-WM-Titel im Diskuswerfen. Ebenfalls ins Finale schaffte es Maximilian Klaus (LV 90 Erzgebirge), der mit Platz zwölf und einer Weite weit unterhalb der 60-Meter-Marke alles andere als zufrieden sein konnte. Dass er noch mehr drauf hat, will er nun vor heimischem Publikum beweisen.

Nachwuchs präsentiert sich in Thum

Ebenfalls nicht rund lief es für Patrick Müller (SC Neubrandenburg) und Henning Prüfer im Kugelstoß-Finale von Eugene. Beide blieben deutlich unter ihren Möglichkeiten und wollen sich nun in Thum rehabilitieren. In der weiblichen Jugend führt Laura Jokeit (TV Wattenscheid 01) das Kugelstoß-Starterfeld mit Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge), Diana Steinhoff (LC Jena) und Anne Lobenstein (MoGoNo Leipzig) an.

Nach dem Nachwuchs folgen die Aktiven: Die Diskuswerfer eröffnen den Abend der Weltklasse. Das international gut besetzte Feld der Männer wird von den beiden EM-Startern Martin Wierig (SC Magdeburg) und Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) angeführt. Messen darf sich die nationale Elite, zu der ebenso Markus Münch (SC Potsdam), David Wrobel (SC Magdeburg) und Gordon Wolf (SCC Berlin) gehören, mit zwei Kataris – Rashid Shafi Al Dosari und Ahmed M Almughanni.

Reisestress für die Diskuswerferinnen und Speerwerfer

Bei den Frauen haben sich die EM-Dritte Shanice Craft (MTG Mannheim) und EM-Vierte Anna Rüh (SC Neubrandenburg) angekündigt, die für ihre Teilnahme in Thum sogar die Strapazen aufnehmen, vom Meeting tags zuvor in Zürich (Schweiz) binnen kürzester Zeit ins Erzgebirge zu reisen. Julie Hartwig (SSC Berlin) und Claudine Vita (SC Neubrandenburg) komplettiert das Feld.

Strapaziös wird es auch für die Speerwerfer Thomas Röhler (LC Jena) und Andreas Hofmann (MTG Mannheim), die von Zürich direkt nach Thum weiterreisen, um die einzigartige Atmosphäre mit den hautnah anfeuernden Fans spüren zu dürfen. Und die Zuschauer sollen natürlich auch ihren Beitrag für starke Leistungen liefern. Am vorigen Sonntag hat das beim Werfertag in Bad Köstritz schon erstklassig funktioniert, als Thomas Röhler seinen Speer auf eine fantastische Weite von 86,74 Metern segeln ließ.

Der Thüringer präsentiert sich weiterhin in Topform und will sich in auch Thum vom mitreißenden Publikum zu einer Topweite anstecken lassen. Darauf hoffen ebenso Craig Kinsley (USA), Hubert Chmielak (Polen) und Johannes Vetter (Dresdner SC). Hinter dem Start von David Golling (LC Cottbus) steht noch ein Fragezeichen, der 24-Jährige verletzte sich am vorigen Sonntag in Bad Köstritz am Knie.

EM-Trio wirft in Thum

Und auch die besten deutschen Speerwerferinnen sind am Start. Neben der EM-Dritten Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) machen sich auch Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) auf den Weg ins Erzgebirge.

Eine kurze Anreise haben die Kugelstoßer David Storl, Hendrik Müller (beide LAC Erdgas Chemnitz) sowie Christina Schwanitz und Sophie Kleeberg (beide LV 90 Erzgebirge). Für sie ist der Wettkampf quasi ein Kräftemessen im Wohnzimmer mit internationaler Beteiligung. Nach ihrem EM-Titel in Zürich würde Christina Schwanitz gern noch einmal die 20 vor dem Komma sehen.

„Natürlich würde ich gern nochmal die 20 Meter erreichen“, sagte die Lokalmatadorin, die dafür keine große Meisterschaft bräuchte. „Wettkampf ist Wettkampf“, betonte sie: „Jede Veranstaltung ist es wert, das Beste aus sich herauszuholen.“ Ganz besonders vor heimischem Publikum. „Das Publikum ist beim Werfertag ganz nach dran. Das überträgt sich auf die Sportler“, sagte Schwanitz.

David Storl auf der Jagd nach dem Meetingrekord

Besonders gespannt ist die 28-Jährige auf die Olympia-Dritte Lijiao Gong. „Sie hat einiges umgestellt. Mal sehen, wie sie drauf ist.“ Gespannt sein dürfen die Zuschauer ebenso auf Lena Urbaniak (LG Filstal), die EM-Achte, Shanice Craft, Josephine Terlecki und Sara Gambetta (beide Hallesche Leichtathletik-Freunde) sein.

Zum großen Finale des Werfertags steigen um 21 Uhr die Kugelstoß-Giganten in den Ring. Für David Storl ist es auch so ein bisschen das Jahr der Stadionrekorde. In Schönebeck steigerte er sich um 64 Zentimeter auf 21,90 Meter, zuletzt in Bad Köstritz waren es 21,29 Meter. In Thum steht der Meetingrekord seit 2011 bei 21,49 Meter, gehalten von David Storl.

Herausgefordert wird der Hüne von Olympiasieger Tomasz Majewski, der zuletzt mit sich und den Weiten haderte. Während er sich mit Majewski schon viele spannende Duelle geliefert hat, ist der US-Amerikaner Eric Werskey für David Storl der große Unbekannte: „Auf ihn bin ich mal gespannt, denn ich habe ihn noch nie stoßen sehen.“ Anders als den Polen Ladislav Prasil, zuletzt bei der EM. Für starke Weiten ist die nationale Konkurrenz mit Christian Jagusch (SC Neubrandenburg), Tobias Dahm (VfL Sindelfingen), Dennis Lewke (SC Neubrandenburg) und Andy Dittmar (BiG Gotha) immer gut.

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