Der Ausgang des Männer-Rennens bei den Deutschen Meisterschaften im Bahngehen hat am Samstag eine Überraschung bereit gehalten: Hagen Pohle konnte sich in Diez mit neuer Bestzeit vor dem Sieger der Jahre 2013 bis 2016 auf dieser Strecke Christopher Linke durchsetzen.
Mit diesem Ausgang hat selbst Bundestrainer Ronald Weigel nicht gerechnet. Der 17. der WM in London über 20 Kilometer Hagen Pohle hat sich bei den Deutschen Meisterschaften im Bahngehen über 10.000 Meter vor dem WM- und Olympia-Fünften (20 km) Christopher Linke (beide SC Potsdam) überraschend den Titel geholt. "Das war eine Top-Leistung von Hagen", meinte Weigel.
Hagen Pohle setzte sich bei sechs Kilometern mit einer Beschleunigung von der Konkurrenz ab und brachte das Rennen mit rund 100 Metern Vorsprung vor dem Titelverteidiger ins Ziel. Zum Meistertitel gab es für den 25-Jährigen eine Bestzeit: 39:39,45 Minuten wurden gestoppt. Seine alte Bestmarke (39:54,33 min) stammte noch aus dem Jahr 2013.
Der Titelträger der Jahre 2013 bis 2016 Christopher Linke wurde in 40:10,08 Minuten Zweiter, die 40-Minuten-Marke hat er in der Vergangenheit auch schon unterboten. Bronze errang Nils Brembach (SC Potsdam; 40:29,91 min). U23-Vize-Europameister Karl Junghannß (LAC Erfurt; 41:51,24 min) hatte seinen Ausflug zum Citylauf in Chemnitz noch in den Beinen und wurde Vierter. Eine Erklärung für den Ausgang hatte der Bundestrainer parat: "Die Athleten, die am längsten Urlaub gemacht haben, waren heute im Nachteil."
Teresa Zurek vor Julia Richter
Bei den Frauen lief der Streit um den Titel auf einen Zweikampf zweier Potsdamerinnen hinaus, den die U20-Vize-Europameisterin Teresa Zurek in 23:43,16 Minuten für sich entschied. Auf Rang zwei folgte die ein Jahr jüngere Julia Richter mit einer Zeit von 24:55,02 Minuten, auf den dritten Platz ging Julia Henze (ASV Erfurt; 28:22,59 min) – alle drei gehören der U20-Klasse an. Die Deutsche Meisterin und U23-EM-Sechste über 20 Kilometer Emilia Lehmeyer (PSV Olympia Berlin) war nicht am Start.
Die Geher profitierten von ausdauerfreundlichen Bedingungen (sonnig und kühl) sowie einer guten Organisation des Ausrichters in Diez. "Die Ergebnisse waren zu diesem späten Saisonzeitpunkt alle in Ordnung. 2018 wollen wir uns zum Weltcup und zur Heim-EM in alter Stärke zurückmelden", kündigte Ronald Weigel an.
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