| Hallensaison

Hallen-EM in Prag in einer anderen Dimension

Die Hallen-Europameisterschaft, die in diesem Winter in Prag stattfindet, verspricht eine Veranstaltung in einer anderen Dimension zu werden.
Christian Fuchs

Dafür steht schon alleine die riesige O2 Arena als Multifunktionshalle. Dort werden ansonsten vor allem Eishockeyspiele von Slavia Prag und große Konzerte mit über 18.000 Besuchern ausgetragen.

Zwar muss für die Leichtathletik wegen der Bahn, denen die Unterränge zum Opfer fallen, die Kapazität auf 12.500 Plätze reduziert werden. Die Titelkämpfe auf tschechischem Boden reihen sich aber vom 5. bis 8. März 2015 doch in den Trend ein, den das ISTAF Indoor mit dem Leichtathletik-Meeting in der Berliner O2 World ebenfalls mit angeschoben hat: Hallen-Leichtathletik funktioniert auch in den ganz großen Arenen.

In Prag hat man damit auch bereits Erfahrungen gesammelt. 2009 hielt man ein hochdotiertes Hallen-Meeting in der O2 Arena ab. Damals lief die Äthiopierin Meseret Defar einen Hallen-Weltrekord über zwei Meilen. Stabhochsprung-Queen Yelena Isinbayeva scheiterte an einer neuen Weltbestmarke. Danach vergoss die Russin in Prag noch unvergessene Tränen der Enttäuschung.

Im vergangenen Februar wurde das Hallen-Meeting neu aufgelegt - bereits als ein anspruchsvoller Test für die Hallen-EM. Der russische Hochspringer Ivan Ukhov war es dann, der mit seinen 2,42 Metern für das Highlight und Schlagzeilen sorgte.

Günstige Preise - nur noch Restkarten

Von der Superlative einer "anderen Dimension für Zuschauer, Partner und die Athleten" sprach auch bereits der Präsident des tschechischen Leichtathletik-Verbandes, Libor Varhaník, und das nicht nur wegen der riesigen und sehr modernen Arena. Die Hallen-EM ist die erste große internationale Meisterschaft seit 37 Jahren, die in der Tschechischen Republik stattfindet.

Für Libor Varhaník und seinen Verband ist das eine große Chance. Im Fokus steht, die Spitzen-Leichtathletik an der Moldau zu präsentieren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dafür stehen auch die äußerst günstigen Eintrittspreise, die zwischen 150 und 750 Kronen - also 5,50 und 28 Euro - liegen.

"Wir haben die Ticketpreise so gestaltet, dass es sich jeder leisten kann", erklärt dazu Tomas Janku. Der frühere Weltklasse-Hochspringer ist jetzt Exekutivdirektor für die Hallen-EM und hat damit den Sprung zum Funktionär geschafft. Die Plätze der besten Kategorie waren für den Samstag und den Sonntag bereits einen Tag nach Start des Vorverkaufs weg. Im September meldete man stolz, dass die Hälfte der Eintrittskarten Abnehmer gefunden hat.

Jan Zelezny erwartet ein großes Festival

Inzwischen findet man auf dem offiziellen Ticketservice unter <link http: www.ticketportal.cz>ticketportal.cz für den Samstagabend und den Sonntag den Hinweis, dass überhaupt keine Tickets mehr verfügbar sind. Für die anderen Tage gibt es noch Restkarten. Die Hallen-EM ist also auf dem Weg zu einem vollen Zuschauererfolg. Eine bestens gefüllte Arena und eine tolle Stimmung dürften schon jetzt garantiert sein.

Speerwurf-Weltrekordler Jan Zelezny, der wie viele andere tschechische Leichtathletik-Größen der Veranstaltung den Rücken stärkt, geht jedenfalls davon aus, dass die Hallen-EM "ein großes Festival" wird.

Darauf schwören sich auch die tschechischen Athleten ein. Kugelstoßer Tomas Stanek hält sogar die Goldmedaille für möglich. Die 400-Meter-Asse Pavel Maslak, in diesem Jahr zum Hallen-WM-Titel gestürmt und in Prag Titelverteidiger, und Zuzana Hejnova, nach einer Verletzungspause wieder mit neuen Zielen, haben nicht weniger große Pläne. Es ist mit einer starken Gastgeber-Mannschaft zu rechnen.

Am Donnerstag bereits erste Qualifikationen

Auch für viele der deutschen Athleten ist die Hallen-EM in Prag ein Fixpunkt im kommenden Winter. Für die deutschen Fans dürfte es dann an der Moldau auch immer wieder Grund zum Jubeln geben. Bei den letzten kontinentalen Titelkämpfen vor zwei Jahren in Göteborg (Schweden) sprangen fünf Medaillen heraus. Zwei Jahre zuvor in Turin (Italien) waren es sogar deren zehn.

Die ersten Athleten greifen dabei schon am Donnerstagabend (5. März) in das Geschehen ein und machen die Hallen-EM zu einer Vier-Tages-Veranstaltung. Dann stehen vor der offiziellen Eröffnung die beiden Qualifikationen im Kugelstoßen sowie im Männer-Weitsprung auf dem Programm.

Bis zum Sonntag (8. März), an dem noch einmal zwölf neue Titelträger gekürt werden, rückt die O2 Arena so sehr in das Zeichen der Leichtathletik wie noch nie.

Mehr zur Hallen-EM:
<link http: www.praha2015.org>www.praha2015.org

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