| DLV-Kongress 2015

Heike Drechsler voller Elan im Breitensport

Sie war als Weitspringerin und Sprinterin eine der erfolgreichsten Leistungs-Ikonen der deutschen Leichtathletik. Nach ihrer aktiven Karriere ist Heike Drechsler in den Gesundheits- und Breitensport gewechselt. Auf dem Kongress des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) am vergangenen Wochenende in Nellingen-Ruit hat die zweifache Olympiasiegerin von 1992 und 2000 gezeigt, dass sie in diesem neuen Umfeld angekommen ist.
Ewald Walker

In einer der Programm-Pausen greift Heike Drechsler zum Mikrofon. „So wir wollen jetzt etwas Bewegung in den Kongress reinbringen“, sagt sie. „Wir wippen auf der Stelle, strecken die Arme nach oben, dann nach vorne, wir hacken mit einem Arm Holz, mit dem anderen machen wir Kreise“, spielt die 50-Jährige Animateurin. Der Blondschopf strahlt übers ganze Gesicht, sie versprüht Laune.    

Drechsler, die im Vorjahr erstmals das Deutsche Sportabzeichen abgelegt hat, ist inzwischen als Freizeitsportlerin unterwegs. „Ich laufe dreimal die Woche teilweise allein, teilweise in einer Gruppe“, sagt die immer noch mit einer Top-Figur aufwartende Wahl-Karlsruherin. ,,Ich bin jeweils eine Stunde unterwegs und versuche so, mich fit zu halten“, beschreibt sie ihre sportliche Situation. Wie sie es denn geschafft habe, 27 Jahre Leistungssport so gut zu überstehen, wird sie gefragt. „Ich habe mir die Freude am Sport bis heute erhalten können“, antwortet Drechsler spontan. 

Sportliches Ziel Halbmarathon

Sie vertritt die Auffassung, dass ein Verband wie der DLV zuerst die Breite anbieten müsse, um daraus eine Spitze auszubilden. „Ich selber komme aus dem Breitensport und bin jetzt wieder in diesem Bereich gelandet“, sagt sie. Und was könnte sie heute noch springen? „Vor zwei Jahren bin ich auf dem Marktplatz in Freiburg 5.30 Meter gesprungen, und es hat nichts wehgetan“, freut sie sich. An die Teilnahme bei internationalen Seniorenmeisterschaften denkt sie dennoch nicht.    

„Ich bin glücklich, dass meine Generation jenseits der 50 im Verein leichtathletikbezogen und altersgemäß trainieren kann“, spricht sie für die vielen älteren Sportler. Sportliche Ziele mit 50? „Ja, ich möchte in diesem Jahr einen Halbmarathon laufen und diesen natürlich gut überstehen“, liegt die ehemalige Sieben-Meter-Springerin mit vielen Hobbyläufern im Trend.

Und die Erinnerungen an die Glanzzeiten? Den um ein Zehntel vom Wind verwehten Weltrekord (7,63 m) in Sestriere (Italien) und den damit verpassten Preis, ein Ferrari, sieht sie im Nachhinein eher entspannt. „Der Ferrari hätte in Jena sowieso nicht in meine Garage gepasst“, flachst sie. In ihrer Arbeit im Gesundheitsmanagement der Krankenkasse Barmer ist Heike Drechsler inzwischen aufgegangen und fühlt sich dort sehr wohl. 

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