| Konsequenz nach Doping-Skandal

IAAF suspendiert früheren Kommunikationsdirektor Nick Davies

Die Ethik-Kommission des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF hat im Zusammenhang mit dem russischen Doping-Skandal drei Mitarbeiter vorläufig suspendiert. Wie die Kommission am Freitag mitteilte, seien der frühere Kommunikationsdirektor und stellvertretende IAAF-Generalsekretär Nick Davies, Jane Boulter-Davies und Pierre-Yves Garnier für 180 Tage gesperrt worden.
dpa/sim

Die Suspendierung von Nick Davies, Jane Boulter-Davies und Pierre-Yves Garnier steht in Verbindung mit einer E-Mail vom Juli 2013, die der damalige IAAF-Präsident Lamine Diack von seinem Sohn erhielt. Papa Massata Diack war zu dem Zeitpunkt Marketing-Berater der IAAF.

Die Ethikkommission behauptet, dass Nick Davies "eine nicht genannte Barzahlung" im Jahr 2013 von Diacks Sohn erhielt und IAAF-Ermittler in Bezug auf diese Zahlung in die Irre führte.

Davies hatte im Dezember 2015 sein Amt als Büroleiter des neuen IAAF-Präsidenten Sebastian Coe niedergelegt. Eine E-Mail von Davies an Papa Massata Diack, legte nahe, dass vor den Weltmeisterschaften 2013 in Moskau die Veröffentlichung der Namen russischer Dopingsünder verzögert werden sollte.

Mehr als eine Million Euro für Vertuschung von Doping

IOC-Ehrenmitglied Lamine Diack, der in seiner Amtszeit mehr als eine Million Euro für die Vertuschung positiver Doping-Proben kassiert haben soll, wurde am 10. November 2015 vom IOC suspendiert. Am 7. Januar sperrte die IAAF-Ethikkommission Diacks Sohn, den ehemaligen IAAF-Schatzmeister Valentin Balachnichov und Russlands Ex-Cheftrainer Alexey Melnikov lebenslang. Interne Dokumente aus der IAAF-Zentrale, die der Nachrichtenagentur AP zugespielt wurden, belegen, dass der Weltverband seit 2009 vom massiven Doping in Russland gewusst haben soll.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA wirft Russland systematisches Doping vor. Das IAAF-Council hatte die Gesamtrussische Leichtathletik-Föderation (WFLA) am 26. November 2015 offiziell aus dem Weltverband ausgeschlossen. Moskau darf bis auf weiteres keine Sportler zu internationalen Veranstaltungen schicken. Das IAAF-Council entscheidet am 17. Juni über einen Ausschluss der russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen in Rio.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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