| Vereins-Wechsel

Jan Felix Knobel geht zum Königsteiner LV

Der Sommer 2014 war für Jan Felix Knobel schon vorbei, bevor er begonnen hatte. Das Gleitgewebe beider Achillessehnen war nach der Saisonvorbereitung so stark entzündet, dass der Zehnkämpfer keinen Mehrkampf in Angriff nahm. Der Neustart mit neuem Trainer läuft, mit dem Königsteiner LV schließt sich der 25-Jährige auch einem neuen Verein an.
Jan-Henner Reitze

In Frankfurt ist Jan Felix Knobel zu einem der besten deutschen Zehnkämpfer herangereift und hat sich in Sachen medizinischer Betreuung, Sponsoren und sonstigem Umfeld ein funktionierendes Netzwerk aufgebaut. Für einen Neustart nach anhaltenden Problemen mit den Achillessehnen kam deshalb ein Standortwechsel nicht in Frage. Mit dem großen Ziel Olympia 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) im Hinterkopf wollte der 25-Jährige sein Umfeld nicht komplett neu aufbauen.

So entschied er sich, in Frankfurt zu bleiben und zu Trainer Philipp Schlesinger zu wechseln, der Knobel in Absprache mit Bundestrainer Rainer Pottel betreut. Und auch ein neuer Verein ist gefunden - der junge Königsteiner Leichtathletik Verein. "Der Verein hat mir einen Zwei-Jahres-Vertrag angeboten und damit Stabilität. Genau das ist mir wichtig, um mich behutsam und gelassen auf das große Ziel Olympia 2016 vorbereiten zu können", erklärte der Architektur-Student, der betont sich finanziell nicht verbessert zu haben. "Der gesamte Verein will mir weiterhelfen."

Auch bei seinem langjährigen Verein, der LG Eintracht Frankfurt, hat sich Jan Felix Knobel immer wohl gefühlt. "Besonders Abteilungsleiter Wolfram Tröger und Ilse Bechthold habe ich viel zu verdanken." Im Gesamtverein steht die Leichtathletik - wie auch andere Sportarten - allerdings im Schatten des Fußballs, der fast die gesamte Wertschätzung an sich zieht.

Training läuft wieder an

Als seine starken nationalen Konkurrenten um die Tickets für die EM in Zürich (Schweiz) kämpften, machte Jan Felix Knobel zu Beginn des Sommers eine Pause vom Sport, um seine Probleme mit den Achillessehnen los zu werden. Es folgten Reha-Training und erste lockere Einheiten. Mittlerweile ist er mit den anderen DLV-Zehnkämpfern bei einer Team-Woche in Kienbaum.

"Ich bin schmerzfrei, kann laufen und langsam mit Sprüngen anfangen. Ich möchte mir für den Wiederaufbau Zeit lassen", so die aktuelle Situation. Ob der Mehrkämpfer sein neues Vereinstrikot schon in der Hallensaison für Testwettkämpfe überstreift, hängt davon ab, wie sich die Belastungsfähigkeit im Training entwickelt.

Das Trikot des Königsteiner LVs wird dennoch präsenter werden in den Hallen der Republik. Einige weitere Athleten hat das Konzept des Vereins überzeugt, der momentan Bewegung in die Szene in Hessen bringt. Unter anderem die Siebte der U18-WM im Weitsprung Nathalie Buschung kommt gemeinsam mit ihrer Schwester und Dreispringerin Chantal von der LSG Goldener Grund, die dritte der DLV-Bestenliste der W15 im Weitsprung Elena Kelety wechselt wie Knobel von der LG Eintracht Frankfurt.

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