| Junioren-Gala 2016

Junioren-Gala am Samstag – Weibliche Jugend

Zehn Wettbewerbe, je zwei Einzel-Startplätze für die U20-WM, Deutschlands beste Talente und hochklassige internationale Gegner: Wir präsentieren Ihnen von Disziplin zu Disziplin alle Samstags-Entscheidungen der weiblichen Jugend bei der BAUHAUS Junioren-Gala in Mannheim sowie den Stabhochsprung der Frauen.
alex/sim/hk

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100 Meter

Prächtige Performance von Katrin Fehm

Es war das erwartet packende Kopf-an-Kopf-Rennen um die beiden Einzelstarts bei der U20-WM. Vier DLV-Sprinterinnen trommelten nahezu Schulter an Schulter die Zielgerade entlang. Im Ziel hatte Katrin Fehm (SG Siemens Amberg) dann aber doch deutlich den Oberkörper vorn. Nach einer Tempoverschärfung ganz zum Schluss blieb die Uhr bei 11,43 Sekunden stehen - eine Steigerung der persönlichen Bestzeit um 14 Hundertstel und der sichere Einzelstart bei der U20-WM. "Dass es so schnell wird, hätte ich nicht gedacht. Der Start war gut, die Beschleunigung ebenfalls", analysierte die Athletin von Ulrike Glück. "Ich hatte mit einem viel engeren Ausgang gerechnet, aber wie es dann wirklich gelaufen ist, kann ich noch gar nicht richtig fassen", sagte die 18-Jährige, die die Deutsche Meisterin Tatjana Pinto als Vorbild hat.

Die noch der U18 angehörige Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid 01) hielt sich als Zweite mit der Verbesserung auf 11,48 Sekunden überaus achtbar. Bei der U20-WM kommt sie allerdings nur in der Staffel zum Einsatz. Einzeln möchte die 16-jährige Bochumerin bei der U18-EM in Tiflis (Georgien) möglichst weit nach vorn sprinten. "Es war schon wichtig für mich, dass ich in die Staffel reinkomme. Und es war wichtig für mich zu bestätigen, dass ich etwas drauf habe", erklärte der Schützling von Janusz Echaust und Slawomir Filipowski.

Hinter Ingvild Meinseth (Norwegen; 11,65 sec) holte Chantal Butzek (LC Paderborn) den vierten Platz – mit einer Steigerung der Saisonbestzeit auf 11,67 Sekunden. Sophie Weißenberg (SC Neubrandenburg; 11,75 sec) schaffte DLV-intern den vierten Platz – und erfüllte den Richtwert für einen Start bei der U20-WM ebenfalls erneut. hk

400 Meter

Hendrikje Richter imponiert im Regen

Es regnete in Strömen, doch Hendrikje Richter ließ sich nicht beirren. Die 18-Jährige vom SCC Berlin machte vom Start weg Dampf und erreichte das Ziel nach 53,82 Sekunden – 15 Hundertstel vor der Irin Jenna Bromell. Diese steigerte ihre Bestzeit um 22 Hundertstel auf 53,97 Sekunden. "Ich bin voll glücklich, dass ich es trotz des Wetters so gut gemacht habe. Auf den letzten 50 Metern habe ich gespürt, dass ich gewinne. Da waren wir auf einer Höhe und ich habe gemerkt: Boah, geil, du kannst noch richtig gut", sagte Hendrikje Richter. "Bei besserem Wetter wäre wohl eine Bestzeit drin gewesen, aber ich bin froh, dass ich die Norm bestätigt habe und freue mich auf die Weltmeisterschaften", so die Athletin von Sven Buggel, die im Vorjahr bei der U20-EM mit der DLV-Staffel den fünften Platz erkämpfte.

Hannah Mergenthaler wurde daheim in 54,04 Sekunden Dritte, bleibt mit ihren 53,52 Sekunden aber weiterhin national an erster Stelle. Sie darf dank erneut abgelieferter Norm ebenfalls auf einen Einzelstart bei der U20-WM hoffen. "Ich bin sehr zufrieden, auch weil ich in der letzten Woche krank geworden bin und es lange nicht feststand, ob ich überhaupt heute laufen kann", so der Schützling von Michael Manke-Reimers. "Ich habe gekämpft, ich habe gesehen, was ich kann. Es ist noch einiges drin", sagte die vorjährige Deutsche U20-Meisterin.

Im zweiten von drei Zeitläufen lag ein deutsches Trio vorn. Es gewann Jana Reinert (SV Langensteinbach; 55,07 sec) vor Nelly Schmidt (Ratzeburger SV; 55,20 sec) und Laura Marx (LT DSHS Köln; 55,45 sec). hk

1.500 Meter

Anna Møller taktisch einwandfrei

Clever gelaufen: So lässt sich das Rennen der Dänin Anna Møller zusammenfassen. Lange Zeit hielt sich die 18-Jährige im Schatten der Australierinnen Annabel McDermott und Bethany Croft, ließ die beiden das Tempo machen. Doch auf den letzten 200 Metern zog sie unwiderstehlich davon und siegte in Bestzeit von 4:21,59 Minuten. Ein beeindruckendes Finish für eine junge Frau, die ihre größten Erfolge bislang auf den längeren Strecken feiern konnte. Im letzten Jahr wurde sie Vize-Europameisterin über 5.000 Meter in der Klasse U20, über 3.000 Meter holte sie bei der U20-EM Bronze. Den Australierinnen McDermott (4:25,21 min) und Croft (4:25,74 min) blieben an diesem Tag die Plätze zwei und drei.

Auf den letzten Metern musste sich die Dortmunderin Patricia de Graat, die sich bis dato auf einen tollen vierten Platz vorkämpfen konnte, noch der Dänin Anna Helwigh (4:28,18 min) geschlagen geben. Der Platz war für die Deutsche U18-Meisterin des Vorjahres an diesem Tag allerdings nebensächlich. „Ich hätte hier gerne eine neue Bestleistung erzielt“, sagte die 18-Jährige. „Im Training läuft es derzeit deutlich besser, aber ich kann es im Wettkampf nicht zeigen.“ Mit 4:28,64 Minuten blieb ihr zumindest eine Saisonbestleistung und die Gewissheit, dass sie bei den Deutschen U20-Meisterschaften Ende Juli in Mönchengladbach mindestens eine weitere Chance auf eine neue Bestzeit hat. alex  

100 Meter Hürden

Anne Weigold nur knapp an U20-WM-Norm vorbei

Das Podest war fest in der Hand der Gäste. Die Dritte der U18-WM aus dem Vorjahr, Sarah Koutouan (Frankreich), steigerte sich über die Hürden auf 13,30 Sekunden vor der im Vorfeld favorisierten Britin Mollie Courtney (13,43 sec) und der Französin Solene Ndama (13,54 sec).

Im B-Lauf lief die Deutsche U18-Meisterin Anne Weigold in 13,86 Sekunden auf den dritten Platz. Bereits im Vorlauf hatte sich die 18-Jährige von der LG Mittweida gut aufgelegt präsentiert. 13,78 Sekunden bedeuten nicht nur Bestleistung, sie schrammte auch nur um acht Hundertstel an der U20-WM-Norm vorbei. „Die acht Hundertstel ärgern mich überhaupt nicht“, sagte Anne Weigold. „Ich bin stattdessen stolz, dass ich mich in meinem ersten internationale Rennen gut behaupten konnte und nicht nervös geworden bin.“ Eine Erfahrung, die in ihrer Karriere sicher noch sehr wertvoll sein kann. alex

Stabhochsprung

Angelica Moser top, Luisa Schaar besser denn je

U20-Europameisterin Angelica Moser (Schweiz), schon über 4,41 Meter geflogen, stieg erst bei 4,20 Metern ein und hatte hier keine Mühe. Ebenso bei den danach aufliegenden 4,40 Metern. 4,50 Meter waren dann aber zu hoch.

Die nationale Jahresbeste Luisa Schaar (TSV Bayer 04 Leverkusen) nahm bis 4,05 Meter alle Höhen im ersten Versuch und bestätigte damit ein weiteres Mal die Normanforderung für Bydgoszcz. Auf 4,10 Meter verzichtete die Athletin von Christine Adams, um 4,15 Metern im zweiten Versuch zu nehmen und damit den zwei Wochen alten Hausrekord um fünf Zentimeter hochzuschrauben. Der dritte Versuch über 4,20 Meter wäre beinahe gelungen. "Ein perfekter Wettkampf. Dass ich 4,20 Meter knapp nicht geschafft habe, war ein bisschen ärgerlich. Aber ich hoffe, dass in Polen die Latte liegen bleibt", sagte die 19-Jährige. "Ich habe gut trainiert und mache im Vergleich zum letzten Jahr eine Einheit pro Woche mehr und bin schneller geworden. Da kommen sicher bald noch bessere Höhen heraus", meinte die vorjährige U20-WM-Teilnehmerin.

Tamara Schaßberger (VfL Sindelfingen) wurde Vierte. Die Siebte der U18-WM nahm 4,05 Meter im dritten Anlauf – bezüglich der Normanforderung für die U20-WM eine Punktlandung. 4,20 Meter waren dann aber zu hoch, nachdem der Schützling von Ivan Macura-Böhm gleich zwei Höhen ausgelassen hatte. Für Stina Seidler (SV Werder Bremen), bei der U18-WM Sechste, waren 4,05 Meter diesmal zu hoch. 3,90 Meter bewältigte sie im dritten Versuch und ließ 4,00 Meter aus. hk

Dreisprung

Diana Zagainova wird Favoritenrolle gerecht

Diana Zagainova war eine Klasse für sich. Die Litauerin, die in diesem Jahr schon bei ihren Landesmeisterschaften Silber gewonnen hatte, war mit 13,06 Metern an diesem Tag nicht zu schlagen. Eine Weite, die gleichzeitig auch Freiluft-Bestleistung für sie bedeutete. Die 19-Jährige war die einzige Springerin, die an diesem Tag die 13-Meter-Marke überbieten konnte.

Beste deutsche Springerin war Leonie Neumann (LG Filder). Die Zweitplatzierte der letztjährigen Deutschen U18-Meisterschaften landete mit 12,60 Metern im Bereich ihrer Bestleistung (12,64 m) und damit in der Endabrechnung auf dem dritten Platz. „Ich hatte die ganze Zeit im Kopf, dass es ein Normwettkampf ist“, sagte die 18-Jährige. Ein Gedanke, der sie unterm Strich hinderte, ihr ganzes Potenzial abzurufen. „Ich traue mir durchaus Weiten zwischen 12,80 und 13 Metern zu“, sagte die Silbermedaillengewinnerin der letztjährigen Deutschen U18-Meisterschaften. „Bei den Deutschen U20-Meisterschaften will ich jetzt richtig angreifen und zeigen, was ich kann.“ alex

Kugelstoßen

Alina Kenzel setzt sich an die Spitze der Welt

Der erste Versuch von Alina Kenzel (VfL Waiblingen) saß. Und endlich war die 17-Meter-Marke fällig – aber wie! Die Deutsche Jugend-Hallenmeisterin ließ die Vier-Kilo-Kugel auf herausragende 17,48 Meter fliegen. Damit übertraf sie den Meeting-Rekord von Denise Hinrichs um fast 30 Zentimeter und setzte sich vorläufig an die Spitze der Welt. Vor zwei Jahren hätte diese Weite bei den U20-Weltmeisterschaften für Silber gereicht, zwei Jahre davor sogar zu Gold.

Jeder ihrer weiteren Versuche wäre für den Sieg gut gewesen, trotz des einsetzenden Regens konnte sie mit 16,86 und 16,74 Metern weitere starke Stöße zeigen. „17,48 Meter – das hätte ich mir ehrlich gesagt nicht zugetraut“, sagte sie. Weit habe sich der Versuch schon angefühlt, der Freudenausbruch kam aber erst, als sie auch ihren Trainer Peter Salzer jubeln sah. Wenig später bestätigte die Weitenmessung die herausragende Leistung. Was diese nun für Bydgoszcz bedeutet? „Damit habe ich mich noch gar nicht befasst“, sagte sie. „Ich will da diese Leistung erst einmal bestätigen und einen guten Wettkampf machen.“

Einen wertvollen zweiten Platz in der national so stark besetzten Disziplin errang Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge) mit 16,19 Metern. Sie zählte bereits zuvor zu den vier Athletinnen, die die U20-WM-Norm von 15,50 Metern überboten hatten. Mit doch recht deutlichem Abstand folgten in Mannheim U18-Weltmeisterin Julia Ritter (TV Wattenscheid 01; 15,67 m) und Katharina Maisch (TuS Metzingen; 15,56 m). „Das wird eine schwierige Entscheidung für die Trainer“, blickte Sarah Schmidt voraus. „Ich war hier besser, Katharina hat die bessere Bestleistung. Es ist schade, denn es wird eine mega gute Athletin zuhause bleiben.“ Pro Disziplin gibt es für die U20-WM nur zwei Startplätze. sim

Hammerwurf

Llano unangefochten – Döpke sicher in Bydgoszcz

Mit einer Bestleistung von 67,26 Metern war die Norwegerin Beatrice Nedberge Llano als große Favoritin angereist. Mit einem Wurf auf 66,24 Meter kann die Fünfte der U20-Weltmeisterschaften von 2014 mit einem Junioren-Gala-Sieg die Heimreise antreten. Die 18-Jährige dominierte den Wettbewerb und dürfte auch bei den U20-Weltmeisterschaften in Bydgoszcz zu den Favoritinnen zählen.

Ein Wiedersehen wird es dort wohl mit Michelle Döpke (Leichlinger TV; 57,71 m) geben. Zwar haderte diese am Samstag mit Technik-Problemen (besonders die erste Drehung saß nicht wie gewünscht) und kam daher nicht an ihre Bestleistung (60,22 m) heran. Sie hatte aber zuvor schon mehrmals als einzige DLV-Athletin den Richtwert für die internationalen Titelkämpfe (59,50 m) überboten. Es würden ihre ersten sein.

„Ich freue mich darauf!“, sagte sie, „aufgeregt bin ich aber noch nicht. Dort stehe ich nicht so im Fokus und kann das Feld von hinten aufrollen.“ Bei der U20-WM soll der Hammer wieder jenseits der 60-Meter-Marke einschlagen. „Ich hätte gerne eine Sechs vorne und am besten eine neue Bestleistung“, gab sie die Marschroute vor. Sie rechnet damit, dass ein solches Ergebnis für den Einzug in das Finale der besten Zwölf nötig sein wird. sim

Speerwurf

Lisa Weissbach sorgt für Überraschung

Nicht die Zweite der Olympischen Jugendspiele Fabienne Schönig stand am Ende ganz oben auf dem Siegerpodest, sondern die Dresdenerin Lisa Weissbach. Die 18-Jährige schraubte ihre Bestleistung auf 50,72 Meter und verbesserte sich damit um knapp zwei Meter im Vergleich zu ihrer Vorleistung. „Ich bin selber überrascht“, sagte die Siegerin, hatte aber auch prompt eine Erklärung für ihren ersten 50er-Wurf parat. „Ich bin sonst immer recht langsam, aber heute konnte ich im Wettkampf richtig Spannung aufbauen.“ Eine Spannung, die sich offenbar auch auf ihr Wurfgerät übertrug. Dass ihr nur 28 Zentimeter zur vom DLV geforderten Norm für die U20-WM im polnischen Bydgoszcz fehlten, störte sie direkt nach dem Wettkampf wenig. „Vielleicht kommt das noch, aber gerade bin ich einfach nur glücklich über die 50 Meter.“

Von Enttäuschung über Platz zwei war aber auch bei Fabienne Schönig (LG Wipperfürth) keine Spur. „Nachdem Kassel für mich überhaupt nicht gut gelaufen ist, war ich froh, meine Nerven im Griff zu haben“, sagte die aktuell Drittplatzierte der U20-Weltbestenliste und zeigte sich mit 50,65 Metern und einer Serie von fünf gültigen Würfen über 49 Meter zufrieden. „Ich weiß, dass ich gut in Form bin. An den Feinheiten arbeite ich jetzt noch im Trainingslager in Halle, und dann kann die U20-WM kommen.“ alex

Frauen 

Stabhochsprung

Wettkampf wird im Dauerregen abgebrochen

Das Wetter war an diesem Tag kein Freund der Stabhochspringerinnen. Pünktlich zum Einspringen begann der Regen, der sich nach kurzer Unterbrechung so steigerte, dass die Springerinnen gemeinsam mit ihren Trainern entschieden, den Wettbewerb ganz abzubrechen. Zu groß war die Angst, sich im Vorfeld der Europameisterschaften und Olympischen Spiele noch zu verletzten. Der Sieg ging damit mit 4,35 Metern an Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) vor der höhengleichen Anjuli Knäsche (SG TSV Kronshagen/ Kieler TB), die am Vorabend unter besten Bedingungen noch die Stabhochsprung Classics in Leverkusen mit 4,50 Metern gewinnen konnte. alex


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