| Interview

Kira Biesenbach: "Mein Knie braucht noch Zeit"

2013 war das Jahr der Kira Biesenbach. Ihre Bestleistung schraubte die Siebenkämpferin auf 6.185 Punkte, feierte die Silbermedaille bei den U23-Europameisterschaften und ihren Start bei den Weltmeisterschaften in Moskau. Im April 2014 zog sich die 22-Jährige beim Sturz über die Hürde einen Kreuzbandriss zu. Im Interview spricht sie über die schwere Zeit nach dem Unfall und über ihren Weg zurück zu alter Stärke.
pm/sim

Kira Biesenbach, Ihr Kreuzbandriss ist nun knapp neun Monate her. Wie geht es Ihnen heute?

Kira Biesenbach:

Gut, nur der Muskelkater ärgert mich noch regelmäßig. Aber ich bin nach der langen Auszeit mehr als glücklich, dass ich ihn wieder spüren darf. Also nehme ich den sehr gerne in Kauf.

Auch wenn Ihr Knie Fortschritte macht, kommt die Hallensaison wahrscheinlich noch etwas zu früh, oder?

Kira Biesenbach:

Ja, die Hallensaison ist kein Thema für mich. Im Moment liegt der Fokus auf einem vorsichtigen, aber trotzdem sehr intensiven Aufbau. Mein Knie braucht noch etwas Zeit und meine Form auch. Der Sommer ist da schon eher in meinem Kopf. 

Wie sieht Ihr Training heute aus? Welche Belastungen lässt das Knie im Moment zu?

Kira Biesenbach:

Ich kann die Belastung wöchentlich steigern. Gelegentlich ärgert mich das Knie aber noch. Ich habe allerdings mittlerweile ein recht gutes Gefühl dafür entwickelt, wann ich das Training etwas zurückschrauben muss. Ich kann eigentlich wieder alles machen, nur halt mit etwas Vorsicht.  

Wie haben Sie die Zeit nach der Verletzung und Operation erlebt? Was hat in diesen Monaten Ihren Alltag bestimmt?

Kira Biesenbach:

Es war wirklich eine harte Zeit, in der ich an meine Grenzen gestoßen bin. Langweilig war mir aber nicht. Tägliche Physiotherapie und Reha haben meinen Alltag bestimmt. Ich habe in diesen Monaten zudem mehr für das Studium gemacht und ein Praktikum am Landrat-Lucas-Gymnasium absolviert. Das tat meinem Kopf sehr gut und sorgte für etwas Abwechslung.

Sie haben mit Ihren jungen 22 Jahren und einer U18-WM-Bronzemedaille, dem Gewinn der Silbermedaille bei der U23-EM und dem Start bei der WM in Moskau schon beachtliche Erfolge gefeiert. Mit drei Knieoperationen mussten Sie die Kehrseite der Medaille aber auch schon kennenlernen. Wie motivieren Sie sich nach diesen Rückschlägen immer wieder aufs Neue?

Kira Biesenbach:

Die tollen internationalen Erfahrungen, die ich bisher sammeln durfte, motivieren mich. Ich denke oft und sehr gerne daran zurück und möchte so etwas unbedingt nochmal erleben.

Können Sie schon jetzt eine Prognose wagen, wann Sie voraussichtlich wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen können?

Kira Biesenbach:

Nein, das kann und möchte ich noch nicht, um keinen unnötigen Druck aufzubauen. Den Fokus habe ich für mich auf den Sommer gelegt. Wann und wo der erste Wettkampf sein wird, bleibt abzuwarten und steht auch für mich im Moment noch in den Sternen.

Mit welchem sportlichen Ziel starten Sie in das Jahr 2015?

Kira Biesenbach:

Ganz klar: Gesund zu werden und dann auch zu bleiben. Das Knie soll wieder voll belastungsfähig werden. Nur dann kann ich wieder Vertrauen gewinnen, um dann hoffentlich im Sommer wieder erste Wettkämpfe zu bestreiten.

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