| Pliezhausen

Konstanze Klosterhalfen knackt Meeting-Rekord

Der Startschuss ins Olympiajahr ist gefallen: Beim 26. Internationalen Läufermeeting in Pliezhausen fielen am Sonntag gleich zwei Meeting-Rekorde. Allen voran lief der Bosnier Amel Tuka über 600 Meter nach starken 1:15,21 Minuten ins Ziel. Konstanze Klosterhalfen siegte über 3.000 Meter im Alleingang in schnellen 8:55,66 Minuten - Rekord Nummer zwei.
David Köndgen

Seit jeher ist das Schönbuchstadion ein Garant für schnelle Zeiten zum Saisonstart. Und das wissen auch die DLV-Topathleten. Die beiden schnellsten deutschen Mittelstrecklerinnen Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) und Christina Hering (LG Stadtwerke München) traten über 600 Meter gegen die Schweizer Rekordhalterin über 800 Meter Selina Büchel an. Die drei Athletinnen lieferten genau das, was von ihnen zu erwarten war: ein spannendes Rennen.

Christina Hering ließ vom Start weg keinen Zweifel daran, dass sie gewinnen will. Um damit Revanche für die knappe Niederlage gegen die Schweizerin im Vorjahr zu nehmen. Gesagt, getan: In einem packenden Schlussspurt setzte sie sich knapp in 1:27,11 Minuten durch. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Selina Büchel (1:27,12 min) und Fabienne Kohlmann (1:27,79 min).

“Das erste Rennen der Saison ist vom Kopf her immer schwierig. Ich wusste, dass es im Training gut lief, das musste ich nun einfach umsetzen. Nun gilt es, auf meine Kräfte zu vertrauen und über 800 Meter so schnell einzusteigen wie noch nie", versprach die WM-Halbfinalistin nach ihrem Sieg.

Konstanze Klosterhalfen kratzt am eigenen Rekord

Zum Auftakt ihrer letzten Saison als U20-Starterin zeigte Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) über 3.000 Meter gleich einen beeindruckenden Solo-Lauf. Und verbesserte bei ihrem Start-Ziel-Sieg den Meeting-Rekord von Elina Sujew (LG Eintracht Frankfurt) aus dem Vorjahr (9:04,30 min) deutlich. Die neue Bestmarke steht nun bei 8:55,66 Minuten. „Ich bin glücklich über den Rekord. Ganz zufrieden wäre ich über eine neue Bestzeit gewesen“, sagte die Deutsche Hallenmeisterin im Anschluss. Ihre Bestzeit steht bei 8:53,21 Minuten und ist der deutsche U20-Rekord.

Bei den Männern lief Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen) erstmals knapp unter acht Minuten (7:59,06 min). Er musste sich nur dem Belgier Simon Debognies (7:57,84 min) auf der Zielgeraden knapp geschlagen geben.

Endlich wieder siegreich im Schönbuchstadion war der Meeting-Rekordhalter aus dem Jahr 2014, Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald). Nach der Niederlage im Vorjahr wollte er die 1.000 Meter wieder gewinnen. Und das gelang dem Studenten. Bis 600 Meter rollte er im Feld mit, um dann auf der Schlussrunde das Tempo zu erhöhen. Seinem starken Schlussspurt konnte keiner widerstehen. In 2:18,54 Minuten setzte er sich souverän durch. Hinter ihm blieben drei weitere Athleten unter 2:20 Minuten.

Amel Tuka pulverisiert Meeting-Bestzeit

Der Lauf über 600 Meter der Männer endete mit einem Sieg des Top-Favoriten Amel Tuka (Bosnien & Herzegowina), seines Zeichens Weltjahresbester über 800 Meter 2015 in der viertschnellsten
Zeit (1:42,51 min), die je ein Europäer gelaufen ist. Vor rund einem Monat lief er auf der Unterdistanz in 1:16,09 Minuten eine neue Bestzeit. Im Schönbuchstadion setzte er noch einen drauf und siegte in 1:15,21 Minuten. Damit pulverisierte er den bisherigen Meeting-Rekord des Europameisters von 2010, Marcin Lewandowski (Polen), um eine halbe Sekunde.

Sein Fazit: „Nun habe ich nicht nur den Meeting-Rekord, sondern auch den Landesrekord. Daher bin ich sehr glücklich über die Zeit. Eine Medaille bei Olympia zu gewinnen wird sehr hart. Mein primäres Ziel ist es daher, das Finale zu erreichen." Die EM sei ein guter Test für die Spiele in Rio. Hinter dem Rekord-Mann belegte Sören Ludolph (LG Eintracht Braunschweig; 1:16,32 min) den dritten Rang.

Comeback von Homiyu Tesfaye

Sein Comeback nach einer längeren Verletzungspause gab im selben Lauf Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt). Er wurde in 1:17,52 Minuten Achter und zeigte sich nach dem Rennen zufrieden: „Das Ergebnis ist in Ordnung. Es war einfach ein gutes Training für mich. Und das Wichtigste ist, die Verletzung ist zu 90 Prozent überstanden.“

Ebenfalls lange verletzt war sein Vereinskollege Kamghe Gaba. Der Viertelmeiler lief über 150 (15,85 sec) und 300 Meter (32,65 sec) neue Bestleistungen. Dabei setzte er sich auf der längeren Sprintstrecke sogar gegen den Polen Rafal Omelko (Dritter der Hallen-EM; 32,74 sec) durch. "Vor dem Rennen dachte ich, dass ich keine Chance gegen ihn habe, aber im Rennen habe ich mich immer besser gefühlt und ihn auf der Zielgeraden eingefangen", sagte Kamghe Gaba. 

Denise Krebs meldet sich zurück

Auch Denise Krebs vom TV Wattenscheid 01 war bereits häufig in Pliezhausen am Start und stieg nach einer Durststrecke im vergangenen Jahr über 1.000 Meter (2:42,42 min) in die Saison ein. Sie ließ die Sujew-Twins Elina und Diana zunächst vorneweg laufen und verließ sich am Ende auf ihre Spurtqualitäten. "Der Sieg war ganz wichtig für mich. Ich bin wieder da. Die Zeit hätte schneller sein können, es war aber auch windig", freute sich Denise Krebs, die als nächstes die EM-Norm (4:09 min) über 1.500 Meter angreifen will.

Der Hürdenkader von Bundestrainer Volker Beck startete mit zwei Läufen über 300 Meter Hürden. Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt) gewann überlegen in 36,6 Sekunden. Sein Fazit fällt jedoch gemischt aus: „Der erste Lauf war ganz okay. Es war ein gutes Training. Vor allem von der Zeit bin ich aber etwas enttäuscht.“ Bei den Frauen setzte sich die Polin Joanna Linkiewiecz (39,2 sec) klar gegen Lokalmatadorin Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen; 40,5 sec) durch.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link http: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate _blank>Ergebnisrubrik...

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024