| Olympische Spiele 2016

Kristin Gierisch im Glück – Jenny Elbe im Pech

Für die Dreispringerinnen Jenny Elbe (Dresdner SC) und Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) war es die Olympia-Premiere. Bei der ersten Aufgabe bei den Spielen in Rio de Janeiro machten sie es am Samstag beide unglaublich spannend, aber nur Kristin Gierisch konnte mit der erfolgreichen Qualifikation in der Tasche das Olympiastadion mit einem Lächeln verlassen.
Christian Fuchs / Silke Morrissey

An Spannung fehlte es wahrlich nicht. Kristin Gierisch fand im letzten Versuch noch einmal die Konzentration, um sich von bis dahin 13,97 Metern auf 14,26 Meter zu verbessern. Damit blieb sie zwar knapp unter den für das direkte Weiterkommen geforderten 14,30 Metern, als Dritte ihrer Gruppe und insgesamt Viertbeste beider Gruppen zog sie aber sicher in das Finale der besten Zwölf weiter.

Die Deutsche Meisterin Jenny Elbe wäre ihr beinahe dorthin gefolgt. Sie lag auf dem insgesamt zwölften Platz beider Gruppen, bis ihr die letzte Springerin des Vormittags noch das Ticket aus den Händen riss. Glatte 14,00 Meter erzielte Jenny Elbe im ersten Versuch. 13,85 Metern im zweiten Durchgang folgten schließlich 14,02 Meter im dritten. Diese minimale Verbesserung schien zunächst entscheidend zu sein, bis sie von Susana Costa aus Portugal (14,12 m) dann noch übertrumpft und auf den bitteren Platz 13 (beider Gruppen) verwiesen wurde.

In dem Feld von insgesamt 37 Dreispringerinnen erzielten als Gruppensiegerinnen Weltmeisterin Caterine Ibargüen (Kolumbien; 14,52 m) und die EM-Dritte Paraskeví Papahrístou (Griechenland; 14,43 m) die größten Weiten.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz)
Es ging im Dritten mal wieder um alles (lacht). Ich weiß wirklich nicht, warum ich es immer so spannend machen muss – aber so lange es gut geht… Mein Trainer [Harry Marusch] wollte mich vor dem letzten Sprung noch nach vorne schicken. Aber das wollte ich nicht, was wäre gewesen, wenn der dann ungültig geworden wäre?! „Dann musst du aber richtig Druck machen“, hat mein Trainer dann gesagt. Ich bin vorher noch mal zu ihm gegangen und er hat mir alles, woran ich denken soll, zusammengefasst. Da geht einem so viel durch den Kopf! „Scheiße, Kiri, immer derselbe Rotz“, habe ich gedacht. So richtig in Olympia-Stimmung war ich gar nicht, da kam vorher nicht so ein Feeling auf, ich konnte den Wettkampf recht entspannt angehen. Ich hatte auch gut trainiert vorher im Trainingslager, das lief optimal. Aber dann kam ich nach Hause und der Hüftbeuger ist mir zugegangen. Ich konnte gar nicht mehr laufen! Hier in Rio war ich dann bei der Akkupunktur. Eine Nadel rein – und die Beschwerden waren weg!

Jenny Elbe (Dresdner SC 1898)
13. Platz – was soll ich sagen? Blöder konnte es nicht laufen. Ich hab’s leider heute nicht hingekriegt. Es waren auch viele neue Eindrücke hier – ach, ich weiß auch nicht, woran es lag, natürlich war die Anspannung größer als bei anderen Wettkämpfen. Aber über die äußeren Bedingungen kann ich mich nicht beschweren, das ist hier eine schnelle Mondo-Bahn. Im ersten Versuch habe ich es nicht geschafft, den Oberkörper vorne zu lassen. Dass die 14,00 Meter nicht reichen würden, wusste ich vorher. Aber dass mich eine mit dem allerletzten Sprung rauskickt…

 

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