| Trainingslager

Langstreckler feilen in Bad Blankenburg an ihrer Form

Wie heißt es so schön: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Nach dieser alten Volksweisheit handelten erneut Landes- und Bundesnachwuchstrainer Enrico Aßmus aus Thüringen und Pierre Ayadi, der für den Langstrecken-Nachwuchs des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) verantwortlich ist. Traditionell wurde in den Osterferien das Trainingscamp in der Landessportschule Bad Blankenburg aufgeschlagen.
Sandra Arm / Hans Kneist

Unterstützung erfuhren Enrico Aßmus und Pierre Ayadi von Kadertrainer Georg Lehrer aus Nordhessen sowie Max Balken. In den vergangenen 13 Tagen wurde im Südosten Thüringens mit 30 Bundeskader-Athleten, vorwiegend aus dem Bereich Langstrecke und Hindernis, am Saisonaufbau für den Wettkampf-Sommer gefeilt.

Neben zahlreichen Nachwuchsathleten, wie zum Beispiel den U20-WM-Teilnehmern im Hindernislauf Patrick Karl (TV Ochsefurt) und Tina Donder (Erfurter LAC), schlossen sich den "Ausdauernden" auch zwei bekannte Mittelstreckler an. Sebastian Keiner (Erfurter LAC) und Jan Riedel (Dresdner SC) legten ebenfalls ihre Grundlage im schönen Schwarzatal und absolvierten gemeinsam mit den Stars von Morgen einige Einheiten.

Training mit unmittelbarer Konkurrenz

"Es ist schon toll, mit einem unmittelbaren Konkurrenten zu trainieren. Mit ihm konnte ich die schnellen Sachen und die langen Einheiten mit den Langstrecklern machen", sagte Sebastian Keiner, der bei der Hallen-DM in Karlsruhe knapp am Titel über 800 Meter vorbeigeschrammt war.

Bei zwei bis drei Trainingseinheiten am Tag genossen die Sportler auch den Ausblick auf die schöne Landschaft im grünen Herz Deutschlands. Unter dem Antlitz der Burg Greifenstein absolvierten die Läufer in den vergangenen zwei Wochen rund 280 Kilometer. Abseits der Strecke wurde unter anderem die Koordination verbessert, zum Beispiel durch Trampolinsprünge. Karl Bebendorf (Dresdner SC), Deutscher U20-Meister über die Hindernisse, demonstrierte seine Fähigkeiten beim freien Überschlag.

Gute Stimmung

Die Stimmung unter den Läufern war gut. Bei meist wechselhaften Witterungsbedingungen lobten die Sportler vor allem die gute Verpflegung und Teamfähigkeit. "Wir treten hier als ein geschlossenes Team auf und bei der Masse an Topathleten hat man immer jemanden, der auf seinem Niveau ist", lobte der Cross-Spezialist Kidane Tewolde (SSC Hanau-Rodenbach) den Lehrgang.

Die erste Woche stand den Kadersportlern sogar ein Physiotherapeut zur Verfügung. Er massierte und tapte das eine oder andere kleine Wehwehchen. Zudem lockerte das vierköpfige Trainerteam die Stimmung immer wieder auf und organisierte sogar eine Eiersuche am Ostersonntag.

Organisation eine Mammutaufgabe

Ein Trainingslager mit so vielen Leuten zu organisieren ist eine Mammutaufgabe. "Wir saßen zum Teil bis 23 Uhr und haben den nächsten Tag vorbereitet", sagte Aßmus, der bereits zum 16. Mal mit Kaderathleten zum Trainingslager an der Landessportschule weilte. Es sind vor allem die idealen Bedingungen, die den Erfurter mit seinen Athleten immer wieder nach Bad Blankenburg ziehen. „Ich schätze die leicht wellige Laufstrecke an der Schwarza, das Gesamtpaket der Sportschule und die kurzen Wege der unterschiedlichen Sportstätten.“

Das Fazit des zweiwöchigen Trainingslagers fiel durchweg positiv aus: „Trotz wechselhaften Wetters konnten die angestrebten hohen Trainingsumfänge realisiert werden. Die Qualitäten in den einzelnen Trainingseinheiten wurden adäquat angesteuert und die Stimmung der Athleten war bemerkenswert gut.“ Insgesamt war es ein erfolgreicher Lehrgang - und der nächste für 2016 ist bereits in Planung.

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