| Jugend-Leichtathletin des Jahres 2018

Leni Freyja Wildgrube – ein Jahr voller unvergesslicher Momente

Es gibt Momente im Leben, an die erinnert man sich wohl so lange, wie man klar denken kann. Leni Freyja Wildgrube erwischte im vergangenen Jahr so einen Moment. Bei den Olympischen Jugendspielen sprang die 17-jährige Stabhochspringerin vom SC Potsdam zu Gold. Eine Leistung, für die sie Leichtathletik-Deutschland zu Deutschlands „Jugend-Leichtathletin des Jahres“ gewählt hat.
Alexandra Dersch

„Das ist die Krönung eines perfekten Jahres“, sagt Leni Freyja Wildgrube, als sie am Telefon von ihrer Wahl zu Deutschlands „Jugend-Leichtathletin des Jahres“ erfährt. Mehr als 23 Prozent aller abgegebenen Stimmen fielen auf die 17-Jährige. Die Anerkennung einer außergewöhnlichen Leistung, denn die Stabhochspringerin, deren Stern gerade erst aufgeht, legte 2018 ein Jahr hin, das ihr wohl auf ewig in Erinnerung bleiben wird.

Gleich zwei internationale Goldmedaillen ersprang sich das Talent des SC Potsdam im vergangenen Sommer. Zunächst gewann sie im Juli bei den U18-Europameisterschaften in Györ (Ungarn) mit 4,26 Metern den Titel. Danach setzte sie sich bei den Olympischen Jugendspielen in Buneos Aires (Argentinien) in zwei gleichberechtigten Wettbewerben eindrucksvoll gegen die Konkurrenz durch. Momente, von denen manch gestandene Leichtathleten ein Leben lang nur träumen können.

Überhaupt sprang weltweit im vergangenen Jahr keine U18-Stabhochspringerin höher als Leni Freyja Wildgrube. „Es hat alles so funktioniert, wie ich es mir im Vorfeld erträumt hatte“, sagt die 17-Jährige im Rückblick auf diese überragende Saison. Dass sie die deutsche U18-Bestleistung von 4,32 Metern trotz einiger Anläufe nicht holen konnte – „das kann ich inzwischen verschmerzen“. Wichtig sei es vor allem gewesen, dass sie trotz der langen Saison, die Olympischen Jugendspiele fanden erst Mitte Oktober statt, ohne Wehwehchen in die Saisonpause gehen konnte. Denn: Die Saison 2018 soll erst der Anfang zu einer großen Sportkarriere gewesen sein.

Gefragt bei jungen Autogrammjägern

Ihr großes Ziel: Olympia. Bei den Aktiven. „2020 kommt wahrscheinlich noch zu früh. Aber 2024 will ich dabei sein“, sagt die 17-Jährige, die in Potsdam die 12. Klasse des Sportgymnasiums Friedrich Ludwig Jahn besucht. Ihre Schulzeit streckt sie auf 14 Jahre und hat so genügend Zeit, auch neben der Schule weiterhin an ihrer sportlichen Karriere zu basteln. An ihrer Schule ist sie bereits ein bekanntes Gesicht. „Jüngere Schüler fragen mich auch ab und an nach Autogrammen“, berichtet sie. „Das ist süß und freut mich.“ Sie weiß, dass mit dem Erfolg auch eine gewisse Vorbildrolle auf sie zukommt. „Die nehme ich gerne an.“

Immerhin ist sie diese Rolle in gewisser Weise auch von Zuhause ein Stück weit gewohnt, ist sie doch das älteste von insgesamt sechs Kindern. Zwei ihrer Geschwister haben ebenfalls bereits Freude an der Leichtathletik gefunden, ihr Bruder Wigurd etwa besucht auch die Sportschule in Potsdam und will seiner Schwester in sportlicher Hinsicht nacheifern. „Er möchte jetzt auch Stabhochsprung machen“, sagt Leni Freyja Wildgrube, die bereits 2017 Silber bei der U18-WM holen konnte. „Ich bin so etwas wie ein Vorbild für ihn.“

Vielseitigkeit beibehalten

Das neue Jahr wird eine Umstellung für Leni Freyja Wildgrube bereithalten. Sie wechselt von der U18- in die U20-Klasse, will sich an neue Stäbe gewöhnen und so auch mit Blick auf ihre Besthöhe einen weiteren Schritt nach vorne machen. „4,40 Meter – das wäre toll“, sagt sie. Zusammen mit ihrem Trainer Toralf Neumann wolle sie weiter an ihrer Technik arbeiten. Ohnehin ihre liebste Trainingseinheit, neben Laufeinheiten. „Intervallläufe, also etwa Pyramiden aus 200ern, 300ern und auch 400 Metern, die mache ich gerne im Training.“

Sie kommen ihr auch bei ihrer zweiten Liebe, dem Hürdensprint, zu Gute. Denn an ihrer Vielseitigkeit will die 17-Jährige auch im neuen Jahr festhalten. „In der Halle werde ich meinen Fokus komplett auf die Hürden legen“, sagt sie. Dass sie darin durchaus auch zu den Besten ihres Alters gehört, zeigte sich bereits im vergangenen Jahr, in dem sie sowohl in der Halle als auch unter freiem Himmel Silbermedaillen holte. Doch Leni Freyja Wildgrube betont: „Der Stabhochsprung, er wird meine Hauptdisziplin bleiben.“

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