| Interview zum Trainerwechsel

Lisa Maihöfer: "Freue mich auf Training mit Claudia Salman-Rath"

Die Halterin der deutschen U18-Bestleistung im Siebenkampf und U20-Bestleistung im Hallen-Fünfkampf Lisa Maihöfer (LG Staufen) wechselt zum Ende der Jugend-Klasse Trainer und Verein. Die sprungstarke Athletin zieht von Schwäbisch Gmünd nach Saarbrücken, wo sie ein Lehramtsstudium beginnt, und schließt sich der Trainingsgruppe von Weitsprung-Bundestrainer Ulrich Knapp an. Im Interview berichtet die 18-Jährige, wie es ihrer Verletzung, die sie die U20-EM-Teilnahme kostete, geht und welche Pläne sie für die Zukunft hat.
pm/pr

Lisa Maihöfer, wie sieht Dein Rückblick auf die Saison 2017 aus?

Lisa Maihöfer:

Die Höhepunkte waren für mich der Gewinn des deutschen U20-Titels im Weitsprung in der Halle und der anschließende Länderkampf-Sieg in Halle/Saale. Über die Nominierung zur U20-EM in Italien habe ich mich riesig gefreut. Umso größer war dann die Enttäuschung, dass ich wegen eines Knochenmarködems im Sprungfuß auf die Teilnahme verzichten musste.

Ist die Verletzung mittlerweile ausgeheilt?

Lisa Maihöfer:

Ich bin wieder fit. Bei Sprüngen spüre ich den Fuß noch etwas, aber das ist nach dieser Verletzung ganz normal. Ansonsten kann ich wie üblich trainieren.

Deine schulische Laufbahn am Hans-Baldung-Gymnasium hast Du ja beendet. Bist Du zufrieden mit dem Ergebnis des Abiturs?

Lisa Maihöfer:

Ich kann mich nicht beklagen und konnte trotz des zeitintensiven Trainings ein gutes Ergebnis erreichen.

Was hast Du danach gemacht?

Lisa Maihöfer:

Neben der vielen Zeit, die ich in meine Reha investiert habe, habe ich zehn Wochen lang als Ferienjobberin gearbeitet, um mir einen lang gehegten Wunsch erfüllen zu können.

Wie sehen nun die beruflichen Perspektiven aus?

Lisa Maihöfer:

Während meiner Verletzungszeit konnte ich viel darüber nachdenken. Ich habe mich entschieden, ein Studium in den Fächern Sport und Physik beziehungsweise Mathematik auf gymnasiales Lehramt aufzunehmen. Dann ging es um die Frage: Wo lässt sich Studium und Leistungssport am besten miteinander vereinbaren? Dies scheint in meinem Fall am ehesten an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken gegeben zu sein. Ich kann im „Haus der Athleten“ im Olympiastützpunkt wohnen. Von dort aus habe ich extrem kurze Wege. Ich bin in fünf Minuten zu Fuß am Sportplatz, der Halle mit einer 200-Meter-Rundbahn oder an der Universität.

Gibt es zwischendurch auch noch Zeit zur Entspannung?

Lisa Maihöfer:

Am 17. Oktober fliege ich mit meiner besten Freundin für zehn Wochen nach Australien. Anfang Januar komme ich wieder zurück.

Und wie geht es danach weiter? Wann ziehst Du nach Saarbrücken und beginnst in der neuen Trainingsgruppe?

Lisa Maihöfer:

Im Januar werde ich noch in Gmünd trainieren. Der Umzug nach Saarbrücken soll dann am 1. Februar stattfinden. Auf die Hallensaison werde ich verzichten. 2018 wird nach meinem Wechsel in die Altersklasse U23 ein Übergangsjahr werden. Ich werde versuchen, mich bei Deutschen Meisterschaften vorne zu platzieren und eventuell auch bei internationalen Sportfesten starten. Auch meine Bestleistungen möchte ich verbessern. Ich werde zwar weiter Mehrkampf betreiben, mich jedoch verstärkt dem Weitsprung zuwenden. Ich freue mich schon darauf, mit Claudia Salman-Rath, der Deutschen Weitsprung-Meisterin und WM-Achten im Siebenkampf, zusammen zu trainieren.

Du musst Dich von Deinem Vater, Edgar Maihöfer, als Trainer trennen. Wer wird Dein neuer Coach sein?

Lisa Maihöfer:

Mit Ulrich Knapp, dem Weitsprung-Bundestrainer der Frauen, ist es ein absoluter Fachmann, der ja schon Christian Reif zu 8,48 Metern und Sosthene Moguenara zu 7,16 Metern geführt hat.

Wird es auch einen Vereinswechsel geben?

Lisa Maihöfer:

Mir ist von vielen Seiten der LC Rehlingen empfohlen worden. Es scheint, dass dort eine sehr familiäre Atmosphäre herrscht. Das kommt mir entgegen. Auch die Deutsche 200-Meter-Meisterin Laura Müller gehört dem Verein an. Trotz meines Abschieds von der LG Staufen werde ich jedoch ihrem Mitgliedsverein TV Bargau treu bleiben. Vielleicht kann ich ja in den Semesterferien dort wieder das Deutsche Sportabzeichen erwerben. Es war für mich keine leichte Entscheidung, Familie und Verein zu verlassen. Ich verliere ja auch meinen Papa als Trainer! Andererseits hoffe ich natürlich auf neue Impulse, die mich weiterbringen. Natürlich werde ich aus der Ferne die Entwicklung der LG Staufen und besonders auch meines Bruders Eric genau verfolgen.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024