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Lisa Ryzih selbstbewusst ins neue Jahr

Der nötige Ernst gepaart mit einer guten Prise Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten: Lisa Ryzih hat am Donnerstag bei der DLV-Pressekonferenz im Hinblick auf die Deutschen Hallenmeisterschaften beste Werbung für die deutsche Leichtathletik gemacht. Nachdem sie im vergangenen Sommer mit 4,71 Metern auch erstmals im Wettkampf ihre wahre Stärke zeigen konnte, startet die Stabhochspringerin voller Selbstvertrauen ins neue Jahr.
Alexandra Neuhaus

Zugegeben: Das vergangene Jahr hatte Höhen und Tiefen für Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen). Anfang Juli schwang sich die 26-Jährige über 4,71 Meter – so hoch wie noch nie zuvor in ihrer Karriere, Platz fünf in der ewigen deutschen Bestenliste und höher als jede andere europäische Stabhochspringerin im vergangenen Jahr. Doch ausgerechnet beim internationalen Höhepunkt des Jahres hatten drei andere Europäerinnen eine bessere Tagesform als die Deutsche Meisterin. „Daran denke ich ab und an schon noch zurück“, sagt Lisa Ryzih und es ist ihr anzumerken: Der Stachel über die sehnlich erhoffte und doch verpasste Medaille sitzt tief.

„Nein, Platz vier hat mir nicht gefallen“, sagte Lisa Ryzih, auch wenn sie weiß, dass sie in diesem für sie schmerzhaften Wettkampf wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. „Umso schöner ist es, dass in ein paar Wochen die nächsten Europameisterschaften anstehen.“ Unterm Hallendach bietet sich ihr in Prag (Tschechische Republik; 6. bis 8. März) eine neue Chance auf Edelmetall.

Die Qualifikationsnorm von 4,45 Metern will sie möglichst schon am kommenden Samstag (7. Februar) in Luxemburg abhaken, nachdem es bei ihrem ersten Hallenstart Ende Januar im französischen Rouen nicht nach Plan lief. „Da waren meine Stäbe einfach zu weich“, sagt die 26-Jährige. Oder im Umkehrschluss: Lisa Ryzih ist den Stäben, die sie normalerweise für ihre Einstiegshöhe benutzt, entwachsen. „Aber auch dieser Wettkampf war eine gute Erfahrung, ich habe meine Schlüsse daraus gezogen.“

Andere Wahrnehmung gewonnen

Denn: Im vergangenen Jahr hat sie viel Selbstbewusstsein getankt. „Endlich konnte ich die Leistungen, die ich im Training zeige, auch im Wettkampf umsetzen“, sagt die Psychologie-Studentin. Die 4,71 Meter Anfang Juli in Rottach-Egern – sie waren kein Ausrutscher. In schöner Konstanz bot sie im letzten Sommer Leistungen um 4,60 Meter an. „Seitdem nehme ich diese Höhen anders wahr.“

Es sind Höhen, die sie auch gerne schon wieder bei den Deutschen Hallenmeisterschaften anbieten würde. „Ich kenne die Anlage jetzt zwar noch  nicht, aber das wird kein Problem darstellen“, sagt die gebürtige Russin. „In Ludwigshafen trainiere ich auch auf einem ähnlichen Holzboden, das wird mir also nur entgegenkommen“, glaubt sie.

Denn die Wintersaison ist beileibe keine Durchgangsstation für die ehemalige U23-Europameisterin. „Ich nehme die Hallensaison genauso ernst wie den Sommer.“ Vier bis fünf Wettkämpfe stehen daher in ihrer Hallen-Wettkampfplanung. Für sie sei es wichtig, im Rhythmus zu bleiben und sich über die Wettkämpfe die nötige Praxis zu holen. Denn ohne die geht es im Stabhochsprung schließlich auch nicht - trotz des nötigen Selbstbewusstseins.

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