| Paavo Nurmi Games Turku

Magnus Kirt bezwingt DLV-Speerwerfer mit Linkshänder-Weltrekord

Beim World Challenge-Meeting in Turku mussten sich die DLV-Speerwerfer am Dienstag erstmals in diesem Sommer geschlagen geben: Mit 88,73 Meter stellte der Este Magnus Kirt nicht nur einen Landesrekord auf, sondern warf auch so weit wie noch nie ein Athlet mit links. Im Diskuswerfen übertraf Kristin Pudenz erstmals die EM-Norm.
Jan-Henner Reitze

Die DLV-Speerwerfer haben uns in diesem Sommer mit Dreifach-Siegen und 90-Meter-Würfen am laufenden Band verwöhnt. Am Dienstag bei den Paavo Nurmi Games in Turku im speerwurfverrückten Finnland zeigte sich: Sie sind nicht unschlagbar. Der Este Magnus Kirt steigerte seinen Landesrekord auf 88,73 Meter, nachdem er seine Bestleistung erst zwei Tage zuvor im heimischen Tartu auf 88,45 Meter verbessert hatte. Der 28-Jährige ist damit auch der inoffizielle „Linkshänder-Weltrekordler“. Mit 88,36 Meter war vor ihm der Weltmeister von 2011 Matthias de Zordo (Hannover 96) der Speerwerfer, der in der Geschichte des neuen Speeres mit links am weitesten geworfen hat.

Insgesamt taten sich die Athleten in Turku schwer, den Speer für Bedingungen und Stadion passend in die Luft zu legen. Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena) kam aber im vierten Versuch doch noch dicht an die Siegesweite heran. Mit 87,51 Metern wurde er Zweiter vor Andreas Hofmann (MTG Mannheim; 85,98 m) und Weltmeister Johannes Vetter (LG Offenburg; 82,50 m). Der Wettkampf zeigt auch: Gold oder gar ein Dreifach-Sieg bei der Heim-EM in Berlin (7. bis 12. August) sind alles andere als ein Selbstläufer. Die internationale Konkurrenz ist nicht zu unterschätzen.

Unangetastet blieb an diesem Abend auch der finnische Rekord von 93,09 Metern. Die Veranstalter hatten dem Athleten, der diese Weite übertrifft, eine Insel des Turku-Archipels versprochen.

EM-Norm für Kristin Pudenz

Als Fünfte DLV-Diskuswerferin in diesem Sommer übertraf Kristin Pudenz (SC Potsdam) die EM-Norm (60,00 m). Mit 60,21 Metern reihte sie sich auf Rang vier ein und lag damit vor Julia Harting (SCC Berlin), die mit 59,54 Metern noch unter der Norm blieb. Die Vize-Europameisterin hatte sich in der Saisonvorbereitung einen Muskelfaserriss zugezogen.

Vorne gab es eine gewohnte Reihenfolge: Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien) dominierte mit 66,22 Metern. Dahinter folgten die Kubanerinnen Yaimé Pérez (63,81 m) und Denia Caballero (62,92 m).

Timo Benitz steigt in 3:39,07 Minuten ein

Auf der Zielgeraden über 1.500 Meter konnte Timo Benitz (LG Farbtex Nordschwarzwald) seine bekannte Stärke ausspielen und auf der Innenbahn noch fast an der gesamten Konkurrenz vorbeiziehen. In 3:39,07 Minuten reichte es aber nicht mehr ganz zum Sieg und auch nicht ganz zur EM-Norm (3:38,00 min). Für den Deutschen Meister war es der Saisoneinstieg auf seiner Spezialstrecke.

Youness Essalhi aus Marokko entschied das Rennen vor Timo Benitz in 3:38,39 Minuten für sich. Als Siebter blieb die Uhr für Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) bei 3:48,05 Minuten stehen. Für den 29-Jährigen war es ein Tempotest auf der Unterdistanz nach seinem Sieg beim 10.000-Meter-Europacup.

Ramil Guliyev und Sergey Shubenkov trotzen kühlen Temperaturen

Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) musste sich bei kühlen 10 Grad über 200 Meter als Fünfte mit einer Zeit von 24,00 Sekunden zufrieden geben. Die Britin Finette Agyapong setzte sich in 23,50 Sekunden knapp vor Felicia Brown (USA; 23,53 sec) durch. Bei den Männern trotzte Weltmeister Ramil Guliyev (Türkei) diesen Bedingungen 20,23 Sekunden ab.

Eine Topzeit gab es auch im Hürdensprint: Der unter neutraler Flagge startende Vize-Weltmeister Sergey Shubenkov lief 13,18 Sekunden. Bei den Frauen konnte sich Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz; 13,28 sec) über den dritten Platz freuen, hinter Siegerin Ebony Morrison (USA; 13,11 sec) und Nooralotta Neziri (Finnland; 13,20 sec).

Stabhochspringerin Friedlinde Petershofen (SC Potsdam; 4,25 m) wurde Vierte, beim Sieg der Griechin Nikoléta Kiriakopoúlou (4,51 m).

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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