| Interview

Maya Rehberg: "Möchte gerne die Tradition beibehalten"

Am Sonntag (14. Dezember; Start: 11:32 Uhr) werden die letzten internationalen Medaillen im Leichtathletikjahr 2014 vergeben. Bei der Crosslauf-EM im bulgarischen Skiort Borovets in der Nähe von Samokov ist auch Maya Rehberg (SC Rönnau 74) am Start. Im Interview spricht die Hindernisspezialistin über die Strecke auf rund 1.350 Metern Höhe, ihre Liebe zum Crosslauf und die Chance, das halbe Dutzend Medaillen vollzumachen.
pm/sim

Maya Rehberg, haben Sie sich erschrocken, als Sie erfahren haben, dass die Cross-EM in Samokov auf rund 1.350 Metern Höhe ausgetragen wird?

Maya Rehberg:

Nein, die Bedingungen sind für alle gleich. Und so hoch sind 1.350 Meter ja nun auch wieder nicht.
 
Mit welchen Schwierigkeiten müssen Ausdauersportler in dieser Höhe rechnen?

Maya Rehberg:

So richtig wird man den Höheneffekt noch nicht spüren. Durch die geringere Sauerstoffkonzentration werden die Zeiten vielleicht etwas langsamer ausfallen als auf einer vergleichbaren Strecke auf Meereshöhe. Aber darum geht es ja nicht.
 
Nach vier Starts in der U20-Klasse und fünf Medaillen (Einzel-Bronze 2012 und vier im Team) starten Sie erstmals in der U23. Mit welchen Zielen reisen Sie nach Samokov?

Maya Rehberg:

Nun gehöre ich ja wieder zu den Jüngeren im Starterfeld. Dennoch möchte ich abrufen, was ich momentan drauf habe. Ich konnte gut trainieren, und beim Cross kann viel passieren. Nicht jeder kommt mit Schnee und Minusgraden oder tiefem Matsch zurecht. Und genau so ein Wetter könnte es ja auch am Sonntag geben.

Welche Chancen hat das deutsche U23-Team?

Maya Rehberg:

Wir sind gut aufgestellt, und ich breche ungern mit Traditionen (lacht).
 
Wer sind Ihre Favoritinnen auf den Einzeltitel?

Maya Rehberg:

Natürlich Amela Terzic. Die Serbin war schon 2013 Zweite in der U23. Ähnlich stark dürfte die Britin Emelia Gorecka sein. Die ist dieses Jahr 15:07 Minuten über 5.000 Meter gelaufen. Zudem hat sie 2013 als souveräne Cross-Europameisterin der U20 gezeigt, wie gut sie im Gelände zurechtkommt.
 
Die Strecke ist in der U23 mit 6,2 Kilometern deutlich länger als in der U20. Kommt Ihnen das entgegen?

Maya Rehberg:

Ich bin ja vergangenes Jahr in den USA schon viele Crossrennen über sechs Kilometer gelaufen, von daher ist es kein Sprung ins kalte Wasser. Wir haben das Training natürlich auch auf die längere Strecke ausgerichtet. Beispielsweise bei längeren Testwettkämpfen mit Endbeschleunigung.
 
Warum liegt Ihnen das Laufen im Gelände eigentlich so, welchen Reiz hat es?

Maya Rehberg:

Man läuft nur gegen Gegner und nicht gehen die Uhr. Das ist eine nette Abwechslung. Außerdem bilden die Rhythmuswechsel im Cross eine super Grundlage für die Hindernisstrecke.
 
Sie trainieren seit einigen Wochen nicht mehr bei Ihrer Mutter Carmen, sondern bei Andreas Fuchs in Kiel. Dort studieren sie auch und werden ab 2015 für die SG TSV Kronshagen/Kieler TB starten. Was hat sich im Training geändert?

Maya Rehberg:

Nicht viel, Carmen hat sich ja auch an den Trainingsplänen des DLV orientiert. In Kiel stehen einige neue koordinative Übungen auf dem Programm. Außerdem ist der Weg zur Physiotherapie nicht mehr so weit.
 
Während der Bahnsaison sind Sie hauptsächlich auf den 3.000 Metern Hindernis unterwegs. Bedauern Sie es, dass mit Steffen Uliczka der beste deutsche Hindernisläufer seine Bahnkarriere hinten anstellt und auf den Marathon setzt. Er trainiert ja ebenfalls bei Andreas Fuchs in Kiel?

Maya Rehberg:

Steffen erfüllt sich einen Traum! Und laufen ist laufen, ob Hindernis oder Marathon. Er trainiert weiterhin bei Andreas Fuchs. Von daher gibt es keinen Grund, nach seinem Wechsel zum Marathon in Trauer auszubrechen.

Vorschau Cross-EM:

<link news:38210>Deutscher Cross-Nachwuchs in Bulgarien mit Medaillenchancen

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