| Great North Run

Mo Farah und Mary Keitany gegen starke Konkurrenz

Die Titelverteidiger Mo Farah und Mary Keitany sind auch am Sonntag (13. September) die Favoriten beim Great North Run. Der Brite und die Kenianerin treffen bei einem der größten Straßenrennen der Welt über die Halbmarathondistanz auf starke Konkurrenz. Am Tag zuvor ist die Leichtathletik-Weltelite um Allyson Felix und Greg Rutherford bei den Great North CityGames in der Innenstadt von Newcastle zu Gast.
Jörg Wenig/sim

Mehr als 57.000 Läufer haben sich für das Halbmarathon-Spektakel angemeldet, das von Newcastle nach South Shields führt und direkt an der Nordseeküste endet. Titelverteidigungen sind in der Historie des Rennens eher eine Seltenheit. Nur zwei Männern und zwei Frauen ist dies in der 34-jährigen Geschichte bisher gelungen.

Der Brite Mike McLeod gewann die ersten beiden Auflagen 1981 und 1982, Benson Masya schaffte dies genau zehn Jahre später. Der zwischenzeitlich verstorbene Kenianer triumphierte sogar viermal bei dem Rennen – so oft wie kein anderer. Bei den Frauen gelangen bisher Lisa Martin Ondieki (Australien; 1986 und 1987) sowie Liz McColgan (Schottland; 1995 und 1996) zwei Siege in Folge.

Mo Farah mit zwei WM-Siegen in den Beinen

Mo Farah zeigte in diesem Jahr bereits sehr gute Halbmarathon-Form. Im März gewann er den Lissabon-Halbmarathon in der Europarekordzeit von 59:32 Minuten. Eine solche Leistung zu wiederholen, könnte ihm am Sonntag aber schwer fallen, denn Farah hatte nicht viel Zeit zur Erholung nach zwei harten Finalrennen bei den Weltmeisterschaften Ende August. In Peking (China) verteidigte er seine WM-Titel über 5.000 und 10.000 Meter.

Einige seiner schärfsten Gegner kennt Mo Farah bereits. Darunter ist mit Mike Kigen jener Mann, der im vergangenen Jahr in Newcastle für ein dramatisches Rennen sorgte. Bis zur Ziellinie bot der Kenianer Mo Farah Paroli. Beide liefen damals mit 60:00 Minuten die identische Zeit. Kigen hat eine Bestzeit von 59:58 Minuten.

Doch Farahs vielleicht stärkster Konkurrent könnte am Sonntag Stanley Biwott sein. Der Kenianer ist mit einer Bestzeit von 58:56 Minuten der schnellste Läufer auf der Startliste, zudem hält er mit 59:20 Minuten die Jahresweltbestzeit. Im vergangenen Jahr trafen beide beim London-Marathon aufeinander: Biwott wurde Zweiter, Farah Achter. Ebenfalls mit einem persönlichen Rekord von unter einer Stunde geht der US-Amerikaner Ryan Hall ins Rennen (59:43 min).

Jeptoo und Burka fordern Mary Keitany

Im vergangenen Jahr hatte Mary Keitany gegen hochklassige Konkurrenz überzeugt und am Ende mit einer Weltklasse-Zeit von 65:39 Minuten sogar den elf Jahre alten Streckenrekord der Britin Paula Radcliffe gebrochen. Die Titelverteidigung dürfte am Sonntag für Keitany schwerer sein als für Farah. Im Rennen der Frauen geht unter anderen die Siegerin des Great North Runs von 2013 an den Start, Priscah Jeptoo. Die Kenianerin gewann damals bei widrigen Wetterbedingungen in 65:45.

Während die aktuelle London-Marathon-Siegerin Tigist Tufa, die im April an der Themse sowohl Keitany als auch Jeptoo hinter sich ließ, nach ihrem sechsten Platz beim WM-Marathon vor zwei Wochen sicher noch nicht wieder frisch genug ist für einen starken Halbmarathon, könnte eine andere Äthiopierin eine gute Rolle spielen: Gelete Burka hat sich in diesem Jahr als Weltklasse-10.000-Meter-Läuferin etabliert. Sie wurde über diese Distanz WM-Zweite. Bisher ist Burka erst einen Halbmarathon gelaufen. Die Zeit von 75:38 Minuten muss jedoch relativiert werden, da sie diese in der Höhenluft von Bogota (Kolumbien) erreichte.

Allyson Felix über 150 Meter

Den Auftakt von zwei Tagen Leichtathletik-Spektakel in Nord-England finden am Ufer des Flusses Tyne in Newcastle/Gateshead die Great North CityGames statt, für die sich ebenfalls zahlreiche Topathleten angekündigt haben. Am Freitag in Brüssel (Belgien) rennen Allyson Felix (USA) und Dafne Schippers (Niederlande) über 200 Meter noch in einem Feld. Am Samstag wird die 400-Meter-Weltmeisterin aus den USA die 150 Meter in Angriff nehmen, Schippers setzt auf die 100 Meter.

Im Weitsprung freuen sich die Gastgeber auf Lokalmatador Greg Rutherford, der mittlerweile Olympia-, WM- und EM-Gold in seiner Sammlung hat. Über 150 Meter der Männer rennt der Hallen-Weltmeister über 60 Meter Richard Kilty unter anderem gegen Danny Talbot (beide Großbritannien) sowie den WM-Achten über 200 Meter Nickel Ashmeade (Jamaika). Mike Rodgers (USA) und Altmeister Kim Collins (St. Kitts und Nevis) führen das 100-Meter-Feld an.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024