| Jugend-DM 2016

Mönchengladbach am Sonntag: Die Finals der weiblichen Jugend

U20- und U18-Athleten kämpfen im Grenzlandstadion von Mönchengladbach um die deutschen Meistertitel. Wer sich am Sonntag in den Wettbewerben der weiblichen Jugend durchgesetzt hat, lesen Sie hier!
bg/sim/mbn/hk

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WEIBLICHE JUGEND U18 

200 Meter

Titel verteidigt: Sophia Junk lässt sich auch vom Regen nicht stoppen

Der erste Gratulant von Sophia Junk war 200-Meter-Ass Roger Gurski (beide LG Rhein-Wied). Das schnelle Duo trainiert in Neuwied bei Martin Schmitz und beide nahmen den 200-Meter-Titel mit nach Hause an den Rhein. Sophia Junk krönte diesen bei starkem Regen sogar mit einer neuen Bestzeit von 24,07 Sekunden. „Dass es so schnell wird, hätte ich nicht gedacht“, sagte die Sprinterin, die am Samstag schon Zweite über 100 Meter geworden war. „Damit habe ich genau das Ergebnis von 2015 wiederholt“, schmunzelte Sophia Junk.

Dabei lief die Saison der Sprinterin nicht gerade nach Wunsch. Drei Monate war sie mit Beuger-Verletzungen ausgefallen. So waren nur wenige Starts im JDM-Vorfeld möglich. Die Nummer eins der deutschen U18-Bestenliste, Corinna Schwab (TV Amberg; 23,73 sec), musste sogar ganz auf einen Start in Mönchengladbach verzichten. Silber ging mit Respektsabstand an Amelie Diercke (Werdener TB; 24,68 sec), Bronze an Tabea Schulz (TSV Wehdel; 24,83 sec). Fünf Hundertstel fehlten Janika Baarck zu Bronze. Diese Medaillenfarbe hatte die Siebenkämpferin vom SC Neubrandenburg im Weitsprung (5,88 m) am Samstag gewonnen. mbn

WEIBLICHE JUGEND U20 

400 Meter

Hannah Mergenthaler schafft das DM-Triple

Deutsche U18-Meisterin 2014. Deutsche U20-Meisterin 2015. Und im letzten Jugend-Jahr der Titel bei den Meisterschaften von Mönchengladbach: Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) hat am Sonntag das DM-Triple geschafft. Allein in ihrem ersten U18-Jahr stand sie 2013 nicht auf dem Treppchen, wurde mit der Sprintstaffel ihres Vereins Achte.

Es war im Grenzlandstadion ein Sieg mit Ansage. Hannah Mergenthaler hatte schon mit großem Vorsprung den Vorlauf gewonnen. Auch im Finale führte sie das Feld mit Vorsprung auf die Zielgerade und war im Ziel in 53,75 Sekunden genau drei Hundertstel schneller als bei ihrem Sieg im Vorjahr in Jena. "Mit so einer Zeit zum Abschluss kann man zufrieden sein", sagte sie und erklärte, sie sei die ersten 30, 40 Meter schnell angegangen und habe versucht, ein schnelles Rennen zu gestalten. 

Die Konkurrenz brauchte sie diesmal nicht zu fürchten, nachdem die U20-WM-Halbfinalistin Hendrikje Richter (SCC Berlin) verzichtet hatte und nur über 200 Meter an den Start gegangen war. Übrigens ebenso wie Mergenthaler, die auf dieser Strecke am Freitag schon Bronze geholt hatte. Über 400 Meter ging die Bronzemedaille an Laura Marx (LT DSHS Köln; 54,86 sec), Silber holte Nelly Schmidt (Ratzeburger SV; 54,76 sec) – Bestleistung für die beiden Staffel-Mitglieder der U20-WM. sim

800 Meter

Mareen Kalis rennt souverän zum fünften Titel

„Ich wollte sicher zum Titel laufen und gleichzeitig noch ein paar Körner für die 3x800-Meter-Staffel sparen“, sagte Mareen Kalis nach dem Finale. Die Läuferin der LG Stadtwerke München ging nach 600 Metern an die Spitze des Feldes und setzte sich auf der Zielgeraden deutlich von ihren Verfolgerinnen ab. In 2:07,96 Minuten rannte sie souverän zu ihrem fünften Deutschen Meistertitel. Müde ist die Achte der U20-Weltmeisterschaften noch nicht. „Ich hab schon noch Lust, meine Bestzeit anzugreifen“, blickte sie auf eine mögliche Meeting-Teilnahme in den nächsten Wochen voraus.

Knapp wurde es hinter der Münchenerin im Kampf um die Vergabe der weiteren Podiumsplatzierungen. Jeweils zwei Hundertstel entschieden über die Plätze zwei, drei und vier. Celine Noack (Dresdner SC 1898) warf sich in 2:08,56 Minuten knapp vor Linda-Elisabeth Strigenz (SC DHfK Leipzig) ins Ziel. Jana Reinert (SV 1899 Langensteinbach) verpasste in 2:08,60 Minuten nur knapp eine Medaille. bg

1.500 Meter

Alina Reh eindrucksvoll im Schongang

Zumindest nach den ersten 250 Metern war es die erwartete Zwei-Klassen-Gesellschaft: Vorne weg Alina Reh (SSV Ulm 1846), die anderen elf Finalistinnen folgten mit ehrfurchtsvollem Abstand. Einsam an der Spitze spulte die nationale U20-Rekordlerin über 5.000 Meter (15:41,62 min) lockere 72er Runden ab, um schließlich in 4:27,71 Minuten das Ziel zu erreichen – natürlich vom Publikum frenetisch gefeiert.

„Ich hatte schon gedacht, dass es ein bisschen schneller werden würde. Aber es ist schon okay“, sagte die 19-Jährige, die im Saisonaufbau durch einen Ermüdungsbruch im linken Fuß zurückgeworfen worden war, sich aber unter anderem mit Aquajogging auf Kurs gehalten hatte. „Ich habe am Anfang gedacht: Ich guck' erst mal, wie es läuft und habe deshalb eine halbe Runde im Pulk abgewartet, dachte aber dann: Komm, mach das Ding“, erklärte die Athletin von Jürgen Austin-Kerl, die eine Stunde später auch noch den 3.000-Meter-Sieg anpeilt.

Den Spurt um Silber gewann Marie Burchard (TC Fiko Rostock; 4:33,02 min) vor Patricia de Graat (LG Olympia Dortmund; 4:33,78 min), die einmal mehr Bronze holte. hk

3.000 Meter

Zweites Gold-Solo: Alina Reh macht das Double perfekt

Für Alina Reh (SSV Ulm 1846) gab’s keine Pause: Nach ihrem Gold-Double, das sie in 9:18,92 Minuten über 3.000 Meter perfekt machte, ging es direkt zur Siegerehrung fürs 1.500-Meter-Rennen. Das hatte sie 70 Minuten zuvor in 4:27,71 Minuten gewonnen. „Die Beine haben sich besser angefühlt als gedacht“, sagte die deutsche U20-Rekordlerin über 5.000 Meter. Zwischen den Rennen ging es für sie darum, sich ordentlich warm zu halten. Schließlich war sie im ersten Lauf pitschnass geworden.

Über 3.000 Meter übernahm die zweifache U20-Europameisterin nach 200 Metern die Spitze und legte schnell eine gehörige Distanz zwischen sich und die Konkurrenz. Die Ulmerin legte einen Steigerungslauf hin (Kilometer-Zeiten etwa: 3:08 min, 3:07 min, 3:03 min) und lief unangefochten zum Sieg. Mit fast 150 Metern Abstand folgte Liane Weidner (SCC Berlin; 9:42,87 min) auf Rang zwei. Dahinter ging Bronze an Marina Rappold (LG Sempt; 9:50,89 min).

Für Alina Reh, die in der frühen Saison von einem Ermüdungsbruch im Fuß zurückgeworfen worden war, ist die Saison noch lange nicht zu Ende. Die von Jürgen Austin-Kerl trainierte Langstrecken-Spezialistin peilt noch Starts über 1.500 und 3.000 Meter an. „Es geht darum, Ende August nach Olympia noch Rennen zu finden, wo Alina im Feld mitlaufen kann“, gibt der Coach die Richtung vor. Vielleicht geht’s dann ja sogar erstmals unter die Neun-Minuten-Marke? Das hat die schnellste deutsche U20-Läuferin über 3.000 Meter schon häufiger geschafft. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) – bei der U20-WM in Bydgoszcz auf 8:46,74 Minuten verbessert – fehlte in Mönchengladbach. Sie bereitet sich auf ihren Olympia-Start über 1.500 Meter vor. mbn

400 Meter Hürden

Karoline Maria Sauer krönt erfolgreiche Saison

Dreimal unter 60 Sekunden gelaufen, das Halbfinale bei den U20-Weltmeisterschaften erreicht und nun der Deutsche Meistertitel: Karoline Maria Sauer (TSV Gomaringen) krönte eine erfolgreiche Saison. „Das Rennen heute war schlimm, ich hatte viele Patzer. Deswegen war die Zeit auch nicht gut, aber es zählt ja nur der Titel und meine guten Zeiten bin ich diese Saison schon gelaufen“, so die Athletin, die nach 60,47 Sekunden ins Ziel lief. „Das Jahr 2015 war einfach schlecht, das musste ich diese Saison ausradieren und wieder vorn anschließen“, sagte die neue Deutsche U20-Meisterin.

Annika Lena Lietz (MTV Kronberg) lief in 60,80 Sekunden zu Silber. Judith Wessling (SC Preußen Münster), die Achte der Deutschen Meisterschaften in Kassel, kam in 61,03 Sekunden auf den Bronzerang. Die Jahresschnellste, Eileen Demes (TSV 1861 Neu-Isenburg; SB: 57,13 sec), Vierte der U20-Weltmeisterschaften, war nicht am Start. bg

Stabhochsprung

Tamara Schaßberger nach Regenschlacht hoch hinaus

Als die Latte auf 3,60 Meter lag, musste der Wettbewerb wegen starken Regens um etwa eine Stunde unterbrochen werden. Dennoch verlor die Meisterschaft nicht an Brisanz. Mit den Bedingungen am besten zurecht kam Tamara Schaßberger (VfL Sindelfingen), bei der U20-WM knapp am Finale vorbeigeschrammt. Sie nahm 3,70 Meter im zweiten Versuch, verzichtete dann auf 3,80 Meter, um 3,90 Meter gleich auf Anhieb zu überfliegen. Nach einer erneuten Regenpause holte sie 4,00 und 4,10 Meter jeweils im dritten Durchgang. Erst 4,20 Meter waren dann zu hoch.

„Es war ein sehr schwerer Wettkampf, weil wir mehrere lange Regenunterbrechungen hatten. Aber zum Schluss waren die Bedingungen doch noch gut und das habe ich benutzt“, sagte der Schützling von Ivan Macura-Böhm. „Insgesamt habe ich eine schwere Saison hinter mir mit mehreren Verletzungen. Es wäre wahrscheinlich mehr gegangen, wenn ich hätte durchtrainieren können. Ich bin mit den 4,10 Meter total zufrieden. 4,20 Meter waren für diese Saison eigentlich angepeilt“, so die vorjährige Vize-Meisterin der U18.

Die letztjährige Deutsche U18-Meisterin Stina Seidler (SV Werder Bremen) nahm 3,70, 3,80 und 3,90 Meter im ersten und 4,00 Meter im dritten Versuch – eine Steigerung um 20 Zentimeter und Silber. Nicole Butz (WGL Schwäbisch Hall) holte 3,60 Meter im ersten Durchgang und wurde dafür mit Bronze belohnt. Titelverteidigerin Luisa Schaar (TSV Bayer 04 Leverkusen), die in Bydgoszcz den Einzug in die Runde der besten Zwölf verpasst hatte, nahm bei 3,70 Metern vergebens Anlauf und musste mit Platz vier zufrieden sein. Ebenso Tina Rother (LG Lippe-Süd), die am Tag zuvor Platz fünf im Diskuswurf belegt hatte. hk

Dreisprung

Stefanie Aeschlimann jubelt über 13-Meter-Premiere und Gold

Im zweiten Durchgang erlebten die Zuschauer den ersten 13-Meter-Dreisprung einer deutschen U20-Athletin in diesem Jahr. Stefanie Aeschlimann (MTV 1881 Ingolstadt) steigerte ihre Freiluft-Bestleistung um 46 Zentimeter. In der Halle war die Zweite der U20-Hallen-DM schon auf 12,96 Meter geflogen. Bis die Weite feststand, dauerte es aber einige Minuten. Zunächst wurden nur 12,01 Meter im System erfasst. „Aber man hat ja gesehen, dass es deutlich weiter war“, sagte die Bayerin, die vom Elf-Meter-Brett sprang. So wurde die Weite kurze Zeit später korrigiert.

Mit der neuen Bestleistung hatte die Athletin nicht gerechnet: „Nein, das kam total überraschend“, strahlte die U20-DM-Zweite des Vorjahrs. Auch die Zweitplatzierte jubelte. Karoline Steppin steigerte sich von 12,36 Meter auf 12,77 Meter und holte Silber. Bronze ging an Leonie Neumann (LG Filder). Nach zwei ungültigen Versuchen sprang sie im dritten auf 12,41 Meter, gleichbedeutend mit Rang drei. Die Weitsprung- und 100-Meter-Zweite Sophie Weißenberg (SC Neubrandenburg; SB: 12,89 m) hatte auf ihren dritten Start am dritten JDM-Tag kurzfristig verzichtet. mbn

Speerwurf

Fabienne Schönig verabschiedet sich mit neuntem Titel aus der Jugendklasse

„Wir haben vorher gesagt, die Serie wollen wir uns nicht nehmen lassen. Ich wollte ungeschlagen aus der Jugend herausgehen“, lachte Fabienne Schönig, nachdem sie ihren neunten Deutschen Meistertitel gewonnen hatte. Für die Athletin der LG Wipperfürth schließt sich damit ein Kreis: 2012 hatte sie an selber Stelle im Grenzlandstadion ihren ersten Meistertitel gewonnen. Mit dem Wettbewerb und der Weite von 52,35 Metern war die 19-Jährige zufrieden, allerdings schwang ein wenig Wehmut mit. „Bei der U20-WM hätte diese Weite für das Finale gereicht, da hab ich es nicht geschafft.“ Trainiert wird Fabienne Schönig seit dieser Saison wieder von Bernhard Wald, der auch ihr erster Trainer war. Zwischendurch hatte Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius das Techniktraining übernommen.

„Nachdem ich diese Saison einmal 57 Meter geworfen habe, bin ich mit dem Techniktraining nicht mehr gut klargekommen, das war einfach ungewohnt für mich. Jetzt wollen wir in Ruhe weiter an den Details arbeiten“, sagte die Wipperfürtherin.  Für die U23-Zeit hat sich die Athletin die Qualifikation für die U23 Europameisterschaften vorgenommen, außerdem möchte sie konstanter werden. Hinter der Seriensiegerin belegten zwei Athletinnen des jüngeren U20-Jahrganges die weiteren Podestplätze. Lisa Weißbach (Dresdner SC 1898) warf den Speer mit 48,49 Metern zu Silber. Die drittplatzierte Clio Gausmann (LG Region Karlsruhe) machte es im letzten Versuch noch einmal spannend, als sie mit 48,32 Metern dicht an die Zweitplatzierte herankam. Den Endkampf verpasste die Deutsche U23-Meisterin. Gwendolyn Fuchs (LT DSHS Köln) kam am Sonntagvormittag nicht über 41,82 Meter und Platz zwölf hinaus. bg

4x100 Meter

StG Olpe/Fretter im Hundertstel-Rennen vorn

Die schnellste deutsche U20-Sprintstaffel kommt aus dem Sauerland: Die StG Olpe/Fretter hat sich in einem spannenden Finale den Deutschen Meistertitel gesichert. Sarah Langemann, Tamara Müller, Marie Ries und Sophia Werthenbach brachten den Staffelstab nach 46,78 Sekunden ins Ziel und steigerten damit noch einmal ihre Bestzeit. „Wir hatten gar nicht mit dem Deutschen Meistertitel gerechnet. Eine Medaille war das Ziel. Das ist so genial“, jubelte Startläuferin Sarah Langemann.

Vizemeister wurde die StG Jena-Erfurt-Zeulenroda mit Lisa Karczmarczyk, Constanze Dietzsch, Emilie Kohlberg und Eleni Frommannn. Nach einer starken Aufholjagd von Schlussläuferin Eleni Frommann liefen sie nach 46,82 Sekunden als Zweite ins Ziel. Das Quartett des SC Preußen Münster (Maxi Lütke-Bohmert, Judith Wessling, Meike Gerlach und Imke Daalmann) holte in 46,88 Sekunden Bronze. Die Staffel der LG Olympia Dortmund, die zunächst in Führung lag, vermasselte den zweiten Wechsel. Drei weitere Staffeln erreichten das Ziel ebenfalls nicht. bg

FRAUEN 

3x800 Meter

Münchner Läuferinnen löschen Uralt-Rekord

<link news:49252>Das Trio der LG Stadtwerke München hat über 3x800 Meter in 6:17,08 Minuten einen neuen deutschen U23-Rekord aufgestellt. Mareen Kalis, Christine Gess und Christina Hering steigerten das 31 Jahre alte Maß des TV Ockenhausen um 1,80 Sekunden.

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