| WM 2015 Peking

Nadine Müller mit Bronze auf dem WM-Podium zurück

Diskuswerferin Nadine Müller hat bei der WM in Peking (China) am Dienstag mit 65,53 Metern Bronze geholt. Gold ging an die Kubanerin Denia Caballero mit 69,28 Metern. Erstmals seit 1987 erreichten drei Deutsche den Endkampf.
Jan-Henner Reitze / Silke Morrissey

Im ersten Durchgang haute Nadine Müller (SC DHfK Leipzig) einen raus: 65,53 Meter. Damit lag sie lange auf dem zweiten Rang. Die Konkurrenz kam im Laufe des Wettkampfs immer näher. Richtig knapp wurde es im sechsten Durchgang: Die Kubanerin Yaime Pérez ließ den Diskus ungefähr dorthin segeln, wo auch der von Nadine Müller gelandet war. Aber: Aufatmen. 65,46 Meter reichten nicht ganz, um die DLV-Athletin zu übertrumpfen.

Erst Titelverteidigerin Sandra Perkovic (Kroatien) konnte mit ihrer letzten Chance noch vorbeiziehen. Nach einem durchwachsenen Wettkampf sicherte sich die Dauersiegerin mit 67,39 Metern immerhin noch Silber. Nadine Müller durfte damit über die Bronzemedaille jubeln. Nach Silber 2011 die zweite WM-Medaille für die 29-Jährige, die in den vergangenen beiden Jahren mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte.

Ebenfalls gleich im ersten Versuch hatte die Kubanerin Denia Caballero vorgelegt und damit die Konkurrenz geschockt: 69,28 Meter. Seit 1991 ist bei einer WM kein Frauen-Diskus mehr so weit geflogen. Der verdiente Sieg.

Fischer und Craft auf fünf und sieben

Julia Fischer (SCC Berlin) startet mit 63,88 Metern gut in den Wettkampf. Der knapp ungültige zweite Versuch flog noch ein Stückchen weiter. Danach machte auch eine Rückenblockade eine Steigerung schwierig. Am Ende blieb im ersten WM-Finale ein fünfter Platz.

Shanice Craft (MTG Mannheim) musste zuerst etwas zittern, ob es mit dem Endkampf klappt. Als der dann erreicht war, konnte die U23-Europameisterin nochmal nachlegen. Mit 63,10 Metern verbesserte sie sich noch auf Rang sieben. Drei deutsche Athletinnen in einem WM-Endkampf - das hat es seit 1987 nicht mehr gegeben.


STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Nadine Müller (SV DHfK Leipzig):
Geliebäugelt habe ich mit einem Podiumsplatz. Silber 2011, jetzt wieder eine Medaille, großartig. Die letzten zwei Jahre hatte ich köperliche Probelem, die mich immer etwas zurückgeworfen haben. Es waren harte Jahre. Wegen Knieproblemen musste ich im letzten Jahr die EM absagen. Umso härter war es, diese Medaille zu gewinnen.

Julia Fischer (SCC Berlin; 63,88 m)
Der fünfte Platz ist total super! Hätte mir das jemand vorher gesagt, hätte ich mich total gefreut. Aber ich bin einfach traurig, dass es mir beim dritten Versuch wieder in den Rücken reingezogen ist. Die ersten beiden Würfe waren super. Wäre das nicht passiert, dann hätte ich auch noch weiter vorne angreifen können, da bin ich mir ganz sicher. Ich habe mich behandeln lassen und noch mal Wärmecreme draufgemacht, aber wenn der Schmerz einmal da ist, dann ist es einfach schwer, sich zu verwringen und über den Schmerz zu gehen. Ich habe ein paar Würfe gebraucht, der letzte war wieder ganz gut. Das war für mich noch mal ein schöner Abschluss. Jetzt werfe ich auf jeden Fall noch in Brüssel, und wahrscheinlich in Zagreb und in Thum und in Bad Köstritz. Nächstes Jahr ist nächstes Jahr, da werden die Karten wieder neu gemischt, da kommen wieder zwei, drei andere Athletinnen mit aufs Tableau. Aber es ist eine schöne Motivation, schon mal eine so gute Platzierung erreicht zu haben.

Shanice Craft (MTG Mannheim; 63,10 m)
Klar, bei der ersten WM Siebte zu werden ist gut. Ich hatte ja eine holprige Saison, war zu Beginn verletzt, in der Vorbereitung hatte ich wieder ein paar Beschwerden. Daher ist es ein gutes Ergebnis, aber es ärgert mich, dass ich so viele Versuche gebraucht habe um reinzukommen. Ich habe überhaupt nicht mit den Beinen gearbeitet, dann kann das natürlich auch nichts werden. Im Fünften war ich dann wach, da ging’s los, im Sechsten hätte ich gerne noch einen draufgelegt, aber es ging nicht. Aber ich habe wieder viele Erfahrungen gesammelt, man merkt schon den Unterschied zu den U20- und U23-Meisterschaften. Und bei einer EM fehlt noch ein Teil der Konkurrenz. Ich werde jetzt noch ein paar Wettkämpfe machen. Beim ISTAF stoße ich auch noch mal Kugel.

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