Nico Sonnenberg verdiente sich am Freitagabend bei der Laufnacht in Regensburg mit einem couragierten Auftritt ein Sonderlob.
Der Frankfurter Nico Sonnenberg nahm trotz der hochsommerlichen Temperaturen auf den 3.000 Meter Hindernis das Heft in die Hand und eilte forsch vorne weg. Die klare Führung verteidigte der 23-Jährige auch bis zum Schluss. Im Alleingang verbesserte er bei diesem couragierten Auftritt seine Bestzeit auf 8:44,33 Minuten.
Sein Ziel, die Norm für die Universiade in Gwangju (Südkorea), verpasste er trotzdem um rund zehn Sekunden: „Am Ende haben ein starker Gegner und auch die Kraft gefehlt. Ich weiß, ich kann läuferisch mehr. Ich brauche möglichst viele Rennen.“
Als Zweiter des Laufs unterbot der Ochsenfurter Patrick Karl mit einer Zeit von 8:52,18 Minuten die U20-EM-Norm von 9:02,00 Minuten deutlich. „Das Ergebnis war sehr gut, das Rennen aber gar nichts“, sagte Deutsche U20-Vize-Meister selbstkritisch. Er kämpfte nicht nur mit einer Allergie, sondern hatte auch Rhythmusprobleme: „Ich musste vor jedem Hindernis trippeln.“ Entsprechend Potenzial sieht er noch für die nächsten Wochen: „Spätestens bei der U20-EM wird die Bestzeit fallen.“
Annett Horna steigt aus
Auch Annett Horna ging ihr Debüt über 3.000 Meter Hindernis forsch an. Für das einsame und zugleich mutige Rennen an der Spitze musste die Rehlingerin bei 30 Grad Hitze aber ihren Preis zahlen. Zwei Runden vor Schluss stieg sie aus. Zu diesem Zeitpunkt war die spätere Siegerin Michaela Drabkova (Tschechische Republik), die in 10:19,54 Minuten eine neue Bestzeit lief, bereits vorbeigezogen.
Beim Schlusspunkt der Laufnacht, den 5.000 Metern der Männer, konnten die U23-EM-Kandidaten die gute Tempoarbeit nicht für sich nutzen. Den Sieg holte sich der Regensburger Philipp Pflieger mit einem beherzten Finish (14:05,51 min), bei dem er den Südafrikaner Elroy Gelant (14:05,60 min) und den Fürther Mitku Seboka (14:06,43 min) auf den letzten Metern noch abfing. Bei den Frauen gewann die Schweizerin Patricia Morceli (16:50,25 min).
Sören Ludolph nimmt Laufnacht als Quali
Auf den 800 Metern sammelte der frühere Deutsche Meister Sören Ludolph im Rahmen der Laufnacht Wettkampfpraxis. In 1:50,44 Minuten zeigte der Braunschweiger auch die schnellste Zeit und empfahl sich damit für einen weiteren Start am Samstag im Gala-Programm.
„Es war schön heute, es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte das als kleinen Qualifikationslauf genommen, so dass ich morgen mit einer Vorbelastung ins Rennen gehe. Ich schaue dann mal, ob es schneller geht als die letzten zwei Jahre. In Richtung Bestzeit schiele ich noch lange nicht. Jetzt will ich erst einmal wieder vernünftig auf die Bahn kommen“, sagte der 27-Jährige. Er hatte nach der Hallen-DM im Winter sogar ans Aufhören gedacht, sich dann im bereits gebuchten Trainingslager in Flagstaff (USA) aber wieder den Spaß zurückgeholt.
Lukas Abele über 1.500 Meter zur U20-EM
Lukas Abele nutzte das vom Regensburger Pacemaker Philipp Pflieger 1.000 Meter lang gut vorgetragene Tempo über 1.500 Meter zur U20-EM-Norm. In 3:48,06 Minuten, einer neuen persönlichen Bestzeit, blieb der Läufer des SSC Hanau-Rodenbach unter der Vorgabe für Eskilstuna (Schweden). Schneller als der Deutsche U20-Hallen-Vizemeister war in dem Lauf nur der acht Jahre ältere Lokalmatador Felix Plinke (3:47,90 min).
„Ich hatte im ersten 1.500 Meter-Wettkampf nicht gleich mit der Norm gerechnet. Es war heiß. Aber ab 1.000 Metern wurde es locker“, sagte Lukas Abele.
Große Pläne mit der Laufnacht
Für die nächsten Jahre haben die Regensburger Verantwortlichen noch größere Pläne mit der Laufnacht. Meetingmacher Kurt Ring kann sich sogar vorstellen, einen 10.000 Meter-Europacup oder Deutsche Meisterschaften über 10.000 Meter im Uni-Stadion auszutragen. Mit seinen Ideen und Kontakten soll sich künftig auch Langstreckler Philipp Pflieger einbringen.
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