| Interview

Philipp Pflieger: "Mit Demut an die Strecke"

Mit Prognosen für sein Debüt hält er sich zurück, langfristig liebäugelt er aber mit einem Olympia-Start: Der Regensburger Philipp Pflieger nimmt am 26. Oktober in Frankfurt das Projekt Marathon in Angriff. Wie er das Rennen angehen will und ob wir ihn auch weiterhin auf der Bahn sehen werden, verrät er im Interview.
Martin Neumann

Philipp Pflieger, Sie laufen wie Arne Gabius in Frankfurt Ihr Marathon-Debüt. Gabius will Richtung 2:10 Stunden laufen. Was sagen Sie dazu?

Philipp Pflieger:

Arne macht ja traditionell sehr offensive Ansagen. Oft hat er danach auch Taten folgen lassen. Für mich kann ich sagen, dass ich mit einer Portion Demut an die Strecke herangehe. Schließlich weiß ich nicht, was mich auf den letzten zehn Kilometern erwartet. Die Energiebereitstellung ist da eine ganz andere als beim Halbmarathon.

Haben Sie ein konkretes Zeitziel für Frankfurt?

Philipp Pflieger:

Noch nicht, schließlich habe ich noch knapp fünf Trainingswochen vor mir. Momentan würde ich sagen, dass ich die Halbmarathonmarke gern in 67 Minuten passieren und auf der zweiten Hälfte dann ein wenig schneller werden will. Man muss aber sehen, welche Gruppen es gibt. Ich laufe lieber ein paar Sekunden langsamer an. Wenn man auf der ersten Hälfte zu schnell ist, rächt sich das am Ende und man verliert ein Vielfaches.

Wie hoch sind Ihre Kilometerumfänge im Training?

Philipp Pflieger:

Nicht so hoch wie die von Arne mit 250 Kilometern. Ich komme auf 160 bis 180 Kilometer mit hoher Qualität. Das ist auch meiner Vorgeschichte mit einigen Verletzungen geschuldet. Darum stehen bei mir anstatt eines kurzen regenerativen Dauerlaufs eher Aquajogging oder eine Rennradtour auf dem Programm. 10 Kilometer in 43 Minuten bringen mich ohnehin nicht weiter.

Werden Sie die 42 Kilometer im Training vor Frankfurt absolvieren?

Philipp Pflieger:

Nein, als längster Lauf sind 38 Kilometer geplant. Die meisten „Langen“ aber in einem ordentlichen Tempo. Meinen bisher längsten Lauf in der Vorbereitung von 35 Kilometern bin ich im Schnitt von 3:27 Minuten gelaufen.

Wie sehen Ihre Planungen für 2015 aus?

Philipp Pflieger:

Dafür muss man den Marathon abwarten. Auch wenn es gut läuft, kann es sein, dass ich im Frühjahr nicht sofort den nächsten laufe. Dann würde ich lieber einen schnellen Halbmarathon laufen und danach einige Bahnrennen bestreiten, um die Spritzigkeit nicht zu verlieren. Klappt das, möchte ich wohl im Herbst 2015 das erste Mal die Olympianorm angreifen. Ich bin gespannt, wo diese stehen wird. Fest steht aber: Zeiten im Bereich von 2:12 Stunden sind kein Hexenwerk. Die kann man sich erarbeiten.

<link>Quelle: Leichtathletik - Ihre Fachzeitschrift

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