| NRW-Meisterschaften

Philipp Menn landet vor Alyn Camara

Weitspringer Philipp Menn hat am ersten Tag der NRW-Meisterschaften in Leverkusen Olympia-Teilnehmer Alyn Camara knapp geschlagen, der nach seinem Trainerwechsel zu Charles Friedek noch technische Änderungen verinnerlichen muss. Josefina Elsler steigerte ihre Saisonbestzeit über 200 Meter.
Peter Middel

Damit hatte Phlipp Menn (LG Kindelsberg-Kreuztal) selbst nicht gerechnet. Bei den NRW-Meisterschaften in Leverkusen erreichte der 21-Jährige Siegerländer im vierten Durchgang des Weitsprungs 7,64 Meter und bezwang damit den Olympiateilnehmer von Rio de Janeiro (Brasilien) Alyn Camara (ASV Köln), der sich als Zweiter mit 7,62 Metern begnügen musste.

„Ich habe mich zu Beginn recht schwer getan, bin dann aber immer besser in den Wettbewerb kommen“, berichtete Philipp Menn, der zwei Wochen zuvor bei den westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund mit seiner Steigerung auf 7,71 Metern bereits auf seine gute Form aufmerksam gemacht hatte. Der neue NRW-Meister, dem der Wettkampf in Leverkusen mit 11 Uhr etwas zu früh begann,  richtet nun seinen Fokus auf die Hallen-DM in Leipzig (18./19. Februar). „Ich weiß, dass die Konkurrenz im Weitsprung momentan recht dicht beieinander liegt, aber nach meinen zuletzt gezeigten Leistungen müsste für mich eine Medaille möglich sein“, zeigt er momentan großes Selbstbewusstsein.

Alyn Camara, der 2016 die DM-Titel in der Halle und im Freien gewann, hakte seinen zweiten Rang mit dem Kommentar „Anfangsschwierigkeiten“ ab, denn er bestritt in diesem Winter seinen ersten Wettkampf. „Mit meinem neuen Trainer Charles Friedek habe ich bei mir einige technische Umstellungen vorgenommen, die ich jetzt erst einmal verinnerlichen muss. So habe ich unter anderem meine Anlaufstruktur verändert. Da muss ich bei meinen ersten Schritten erst einmal Ruhe hineinbringen. Dann klappt es sicherlich  bei den nächsten Wettkämpfen besser für mich. Ich freue mich jetzt schon auf das Hallen-Meeting am kommenden Wochenende in Gent“, erklärte der 27-Jährige. Das gute Bild im Weitsprung rundete Stephan Zenker (TV Gladbeck) als Dritter mit 7,58 Metern ab.

Nächste gute Höhe für Bo Kanda Lita Baehre

U20-Athlet Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen), der bei den Nordrhein-Meisterschaften bereits 5,40 Meter meisterte, stellte sich der Männer-Konkurrenz und setzte sich mit 5,30 Metern vor seinen beiden Teamkollegen Robin Pieper (5,10 m) und Jonas Efferoth (5,10 m) durch. Wie eine Woche zuvor in Dortmund versuchte sich der Zweite der U18-EM dreimal vergeblich an der Höhe von 5,45 Metern. „Technisch war ich heute gut drauf, wesentlich besser als in Dortmund. Vielleicht hat mir heute ein wenig die Konkurrenz gefehlt. Die Höhe von 5,45 Metern ist für mich aber auf jeden Fall drin“, gibt sich der Schützling von Christine Adams optimistisch.

Im 60-Meter-Hürdensprint der Frauen war Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) bereits im Vorlauf  mit 8,39 Sekunden die Schnellste. Im Finale konnte sich die 22-Jährige noch auf 8,25 Sekunden steigern und setzte sich damit vor Tanja Heitgen (LT DSHS Köln, 8,50 sec) und Lisa Steinhage (LG Kreis Gütersloh, 8,60 sec) durch. Trotz ihres souveränen Erfolges übte Monika Zapalska nach dem Rennen ein wenig Selbstkritik: „Ich bin an den ersten Hürden noch nicht aggressiv genug  gewesen. Bei etwas mehr Angriffslust kann ich sicherlich noch schneller sein“, schätzt Monika Zapalska, die noch in diesem Winter ihre persönliche Bestzeit von 8,11 Sekunden unterbieten möchte.

Josefina Elsler steigert sich

Über 200 Meter verbesserte Josefina Elsler (LC Paderborn) ihre Jahresbestzeit von 24,37 Sekunden auf 23,93 Sekunden und war damit deutlich schneller als Karin Schöne (TV Gladbeck, 24,31 sec) und Olympiateilnehmerin und 400-Meter-Spezialistin Lara Hoffmann (LT DSHS Köln, 24,39 sec.). „Ich wollte unter 24 Sekunden laufen. Das habe ich heute geschafft. Die Zeit bildet für mich eine gute Ausgangslage für die Hallen-DM, wo ich meine Bestzeit von 23,78 Sekunden unterbieten möchte“, erklärte die sichtlich zufriedene Paderbornerin.

Große Freude herrschte auch bei Jonas Breitkopf (SC Preußen Münster), der bei den Männern über 200 Meter als Überraschungssieger seine zwei Jahre alte Bestzeit von 21,79 Sekunden auf 21,61 Sekunden steigerte. Im Dreisprung wäre alles andere als ein Erfolg von Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede), die 12,83 Meter erreichte, eine Überraschung gewesen. Über 400 Meter steigerte sich Djamila Böhm (ART Düsseldorf) um zwei Zehntelsekunden auf 54,21 Sekunden, eine gute Grundlage für eine schnelle 400-Meter-Hürdenzeit in den Sommermonaten.
 
In den Jugendwettbewerben überzeugte vor allem Neele Schuten (TV Gladbeck) mit ihrem Doppelerfolg über 200 Meter in 24,35 Sekunden und über 60 Meter Hürden in 8,61 Sekunden. Dabei blieb die Athletin von Heiner Preute deutlich unter ihren bisherigen Bestzeiten von 24,78 Sekunden und 8,78 Sekunden.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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