| Mehrkampf-Meeting

Pierce LePage stiehlt Kevin Mayer in Talence die Show

Beim Mehrkampf-Meeting in Talence, der letzten Station der World-Challenge-Serie, hat der Kanadier Pierce LePage am Samstag mit einem enorm starken ersten Tag überrascht und führt im Zehnkampf mit 4.452 Punkten. Der Olympia-Zweite Kevin Mayer aus Frankreich war mental und körperlich müde von seinem Highlight-Wettkampf in Rio und hatte in seinem Heimatland keine Chance mitzuhalten. Am zweiten Tag will er nur noch im Stabhochsprung antreten. Claudia Rath macht einen soliden Siebenkampf und liegt auf Position acht.
Pamela Ruprecht

Einen hervorragenden ersten Tag erwischte in Talence Pierce LePage. Der Kanadier glänzte mit 10,46 Sekunden über 100 Meter (+2,7 m/sec) und 7,75 Metern im Weitsprung. Auch die 2,02 Meter im Hochsprung können sich sehen lassen. Der 20-Jährige rangiert nach fünf Disziplinen mit 4.452 Punkten auf Platz eins. Damit hätte er im Zehnkampf der Olympischen Spiele von Rio (Brasilien) zur Halbzeit hinter Asthon Eaton (USA), Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) und Damian Warner (Kanada) auf Platz vier übernachtet.

Allerdings hat Pierce LePage eine Schwäche im Speerwurf (PB: 48,58 m), so dass zu erwarten ist, dass die Konkurrenz ihm am Sonntag noch näher kommt. Der junge Mehrkämpfer wird aber wohl zum ersten Mal die 8.000-Punkte-Marke knacken (bisher 7.953 Punkte), wenn sein Lauf so weitergeht. Vier Bestleistungen bisher.

Keine Chance mehr auf den Jackpot

Eigentlich war der Olympia-Zweite Kevin Mayer an der Spitze erwartet worden. Doch der Franzose ließ im Vergleich zum ersten Tag seines Olympia-Zehnkampfs (15,76 m) vorallem im Kugelstoßen Punkte liegen, nur 14,29 Meter in Talence, und blieb bis zum 400-Meter-Lauf weit unter Kurs seines Wahnsinns-Resultats von Rio (8.834 Punkte). Auf dieser Strecke gingen nach auftretenden Knöchelschmerzen im Hochsprung (1,90 m) schließlich nur 216 Punkte (66,61 sec) in die Wertung ein, denn er lief die Runde im Jogging-Tempo.

Der angeschlagene Landesrekordler hat mit 3.470 Punkten keine Chance mehr auf den sicher geglaubten 30.000-Dollar-Jackpot, will aber für die Zuschauer am Sonntag im Stabhochsprung teilnehmen. Deshalb muss er zumindest zu den Disziplinen noch antreten.

Der Ukrainer Oleksiy Kasyanov, der in Rio drei ungültige Versuche im Diskuswurf fabriziert und den Wettkampf danach abgebrochen hatte, ist mit 10,65 Sekunden (+2,7 m/sec) und 7,42 Meter stark gestartet und absolvierte als Zweiter mit 4.280 Punkten einen ähnlich guten ersten Zehnkampf-Tag wie bei den Sommerspielen. An drei steht der Este Maicel Uibo (4.087), der mit 2,14 Metern besonders im Hochsprung punktete.

Claudia Rath auf angestrebtem 6.200-Punkte-Kurs

Im Siebenkampf war die einzige deutsche Starterin in Aktion: Claudia Rath hatte mit 13,59 Sekunden bei etwas zu viel Rückenwind (+2,1 m/sec) einen guten Einstieg über die 100 Meter Hürden. Im Hochsprung (1,72 m) und mit der Kugel (12,59 m) lag die Frankfurterin kaum unter ihren Resultaten von den Olympischen Spielen in Rio.

Nach den abschließenden 200 Metern, wo die WM-Vierte von 2013 mit 24,09 Sekunden knapp vier Zehntel schneller als in Brasilien war, hat sie drei Punkte mehr nach Tag eins als bei ihrem diesjährigen Olympia-Siebenkampf gesammelt und rangiert in einem stark besetzten Feld mit 3.588 Punkten auf Position acht. Die angestrebten 6.200 Punkte sind also drin. Ihre großen Stärken, der Weitsprung und die 800 Meter kommen noch.

Yorgelis Rodriguez führt

An der Spitze steht die Olympia-Siebte aus Kuba Yorgelis Rodriguez (Kuba), die knapp 100 Punkte Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen hat. Mit 3.788 Zählern liegt sie rund 30 Zähler unter ihrem Landesrekordkurs (6.481 Punkte) von Rio. Auf Platz zwei übernachtet die Olympia-Achte aus Ungarn Gyorgyi Zsivoczky-Farkas (3.692 Punkte). Sie konnte ihre Bestform von Rio mit fast ähnlichen Ergebnissen mit nach Talence nehmen und wie Rodriguez im Hochsprung 1,87 Meter überqueren.

Auf den Rängen drei und vier liegen die Französin Antoinette Nana Djimou Ida (3.662 Punkte), Vize-Europameisterin in Amsterdam (Niederlande), und die niederländische Hallen-Weltmeisterin von 2014 Nadine Broersen (3.658 Punkte) etwa gleich auf.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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