| Diamond League

Rebekka Haase überzeugt mit WM-Norm und Bestleistung in Stockholm

Sprinterin Rebekka Haase hat am Sonntag beim Diamond League-Meeting in Stockholm über 200 Meter die WM-Norm geknackt und eine Bestleistung aufgestellt. Julian Reus ließ sich von 4,8 m/sec Rückenwind zu 9,99 Sekunden über 100 Meter tragen.
Jan-Henner Reitze

Härtetest gegen internationale Konkurrenz bestanden: Bei ihrem ersten Einzelstart in der Diamond League hat Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) am Sonntag in Stockholm (Schweden) den dritten Platz über 200 Meter belegt. Die Deutsche Hallenmeisterin steigerte ihre Bestleistung dabei auf 22,76 Sekunden und unterbot die Norm (22,85 sec) für die WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August). Schon im Trainingslager in Clermont (USA) hatte die 24-Jährige die Strecke bei 3,0 m/sec Rückenwind in 22,58 Sekunden abgespult und unterstrichen, dass auch über die längere Sprintdistanz wieder mit ihr zu rechnen ist.

Erfolgreich gegen internationale Konkurrenz bewährt hatte sich die DLV-Athletin ebenfalls bei ihrem Sieg am Dienstag in Turku (Finnland) über 100 Meter (11,21 sec). Auf dem Weg zur WM und zu den <link>Deutschen Meisterschaften in Erfurt (8./9. Juli) geben diese Vorstellungen Selbstvertrauen. Der Sieg in Stockholm ging an Murielle Ahouré (Elfenbeinküste; 22,68 sec) vor Crystal Emmanuel (Kanada; 22,69 sec). Einen Platz hinter Rebekka Haase reihte sich die EM-Zweite Ivet Lalova-Collio (Bulgarien; 22,82 sec) ein.

Julian Reus mit 4,8 m/sec Rückenwind unter zehn Sekunden

Als das 100-Meter-Finale gestartet wurde, fegte eine ordentliche Windböe durchs Stadion. Gemessen wurden 4,8 m/sec Rückenwind. Julian Reus (TV Wattenscheid 01) nutzte diese Gelegenheit und blieb in 9,99 Sekunden unter zehn Sekunden. Schon im Vorlauf hatte der deutsche Rekordler seine Saisonbestleistung bei regulären Bedingungen auf 10,21 Sekunden verbessert.

Die Finalzeit ist im Angesicht des starken Rückenwindes wenig aussagekräftig, wertvoller ist der direkte Vergleich mit der Konkurrenz. Als Fünfter ließ der Wattenscheider unter anderem Europameister Churandy Martina (Niederlande; 10,00 sec) hinter sich. Vor dem Feld weg stürmte Sieger Andre de Grasse (Kanada) in 9,69 Sekunden ins Ziel, dessen Bestleistung ohne "Wind-Booster" bei 9,91 Sekunden steht.

Saisonbestleistung für Robert Harting, Nadine Müller auf dem Podium

Im Diskuswerfen der Männer sind in diesem Sommer weiterhin eher weniger bekannte Namen vorn. Der Jamaikaner Fedrick Dacres gewann mit 68,36 Metern. Lokalmatador Daniel Stahl (Schweden) verbesserte sich zwar gegenüber seinem Sieg in Oslo (Norwegen; 68,06) auf 68,13 Meter, musste sich diesmal aber mit Rang zwei begnügen. Andrius Gudzius (Litauen; 67,29 m) wurde Dritter.

Robert Harting (SCC Berlin) steigerte seine Saisonbestleistung immerhin auf 66,20 Meter und wurde Fünfter. In zwei weiteren Versuchen übertraf der Olympiasieger von 2012 die 65-Meter-Marke. Christoph Harting (SCC Berlin) verfehlte sein Ziel, bei seiner Wettkampfserie von Oslo (64,13 m) über Dessau (61,08 m) bis nach Stockholm (61,75 m), die WM-Norm (65,00 m) zu knacken. Der Olympiasieger von Rio de Janeiro (Brasilien) wurde Siebter.

Bei den Frauen gelang es der Kubanerin Yaimi Perez dank einer Saisonbestleistung (67,92 m) Olympiasiegerin Sandra Perkovic (67,75 m) zu bezwingen. Für die Kroatin war es die erste Niederlage seit der WM 2015. Als Dritte mit zwei 65-Meter-Würfen (65,74 m; 65,72 m) untermauerte Nadine Müller (SV Halle) ihre Ansprüche auf eines der umkämpften WM-Tickets im DLV-Lager. Ganz anders sieht es bei Julia Harting (SCC Berlin) aus. Die EM-Zweite kam nach einer Wettkampfpause wegen einer Adduktorenzerrung nicht über 58,90 Meter hinaus. Möchte sie ein WM-Ticket, muss sie bis zur DM zulegen.

Luvo Manyonga fliegt am weitesten, wird aber behandelt

Für Lisa Ryzih (ABC Ludwgishafen) blieb es nach drei starken Wettkämpfen in Doha (Katar; 4,55 m), Rom (Italien; 4,65 m) und Oslo (4,65 m) diesmal bei einer Höhe von 4,40 Metern. Die Stabhochspringerin wurde damit Sechste. Nicole Büchler aus der Schweiz überquerte 4,65 Meter und gewann.

Im Weitsprung lag einmal mehr der Südafrikaner Luvo Manyonga mit windunterstützten 8,36 Metern vorne. Sein Landsmann Rushwal Samaai (8,29 m) kam dem Shooting-Start der Saison diesmal recht nahe. Der 8,65-Meter-Springer Manyonga musste sich nach seinem sechsten Versuch in der Grube behandeln lassen. Ob er sich ernsthaft verletzt hat, war noch nicht klar.

Die unter neutraler Flagge startende Russin Mariya Lasitskene setzte ihre Siegessiere mit dem nächsten Zwei-Meter-Sprung fort. Karsten Warholm (Norwegen; 48,82 sec) bestätigte mit dem nächsten Sieg nach seinem Landesrekord (48,25 sec) aus Oslo seine Form. Beim Sieg des Kenianers Timothy Cheruiyot (3:30,77 min) über 1.500 Meter blieb der 16-Jährige Jakob Ingebrigtsen (3:39,92 min) erstmals unter 3:40 Minuten.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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