| IAAF-Council

Russischer Verband akzeptiert Suspendierung

Bei der Sitzung des IAAF-Council in Monte Carlo wurden am Donnerstag einige wichtige Entscheidungen gefällt. So akzeptierte der russische Verband seine Suspendierung aufgrund des Doping-Skandals. Zudem beendet IAAF-Chef Sebastian Coe seine Zusammenarbeit mit Nike.
dpa/mbn

Die Gesamtrussische Leichtathletik-Föderation (ARAF) hat die Suspendierung wegen des Doping-Skandals durch den Weltverband IAAF voll akzeptiert. Wie die IAAF am Donnerstag vor der Councilsitzung in Monte Carlo mitteilte, ist damit der Verzicht auf das Recht einer Anhörung verbunden. Die ARAF erkennt zudem an, dass über volle Wiederherstellung der IAAF-Mitgliedschaft entschieden wird, wenn der russische Verband nachweisliche Reformen durchgeführt hat. Falls Russland keine Konsequenzen aus den Doping-Verfehlungen zieht, droht der Ausschluss von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

Eine fünfköpfige Kommission untersucht im Auftrag der IAAF, welche Auflagen Russlands Leichtathletik erfüllen muss, um die Suspendierung wieder aufzuheben. „Wir wollen mit der Kommission sehr aktiven kooperieren“, erklärte ARAF-Generalsekretär Michail Butow. „Ich hoffe auf einen positiven Ausgang und dass wir in einiger Zeit wieder in die IAAF-Familie zurückkehren können.“ Eine unabhängige Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte nach Ermittlungen einen Report vorgelegt, in dem ein Doping- und Korruptionssystem in der russischen Leichtathletik angeprangert wurde. Die WADA hatte daraufhin die Anti-Doping-Agentur RUSADA suspendiert und dem Kontroll-Labor in Moskau die Akkreditierung entzogen.

Coe beendet Berater-Tätigkeit

Nach der Councilsitzung gab IAAF-Chef Sebastian Coe bekannt, dass er seine langjährige Tätigkeit als Botschafter des Sportartikel-Herstellers Nike beendet hat. „Der gegenwärtige Geräuschpegel wegen dieser Rolle ist nicht gut für die IAAF und nicht gut für Nike“, sagte der 59-Jährige. Auslöser für Coes Entscheidung dürfte die umstrittene Vergabe der WM 2021 an die US-Stadt Eugene sein. Die Weltmeisterschaften waren im April dieses Jahres vom Weltverband ohne vorheriges Bewerbungsverfahren Eugene zugesprochen worden. Treibende Kraft für die Eugene-Entscheidung war der damals noch amtierende IAAF-Präsident Lamine Diack. Coe versicherte in Monte Carlo, dass er „für niemanden Lobby-Arbeit betrieben“ habe. Eugene liegt in der Nähe der Nike-Zentrale in Beaverton.

Außerdem gab die IAAF bekannt, welche sechs Sportler für 2016 bis 2019 in die Athletenkommission gewählt wurden. Es sind: die ehemalige Stabhochsprung-Weltmeisterin Fabiana Murer (Brasilien), Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe (Großbritannien), Hürdensprinterin Alina Talay (Weißrussland), Zehnkampf-Weltrekordler Ashton Eaton (USA), Sprinter Michael Frater (Jamaika) und Hindernislauf-Olympiasieger Ezekiel Kemboi (Kenia). Die 18-köpfige Athletenkommission wird im Anfang 2016 einen neuen Vorsitzenden wählen. Der bisherige Vorsitzende Frankie Fredericks (Namibia) scheidet aus der Athletenkommission aus.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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