| Die Finals 2019

Simon Bayer entthront angeschlagenen David Storl

Nach acht DM-Titeln in Folge hat Simon Bayer den Abosieger David Storl vom Kugelstoß-Thron gestoßen. Mit 20,26 Metern setzte sich der Sindelfinger deutlich durch. Nun nimmt der Deutsche Meister sogar die WM-Norm ins Visier.
Martin Neumann

<link video:21228>Video-Interview: Simon Bayer: "Ich bin mehr als happy"

Simon Bayer zeigte nach dem letzten Versuch, was in ihm steckt. Als 20,26 Meter auf der Anzeigetafel aufleuchteten, feierte der Kugelstoßer vom VfL Sindelfingen seinen ersten DM-Titel mit einem sehenswerten Rückwärtssalto. „Es ist eine absolute Ehre, Deutscher Meister zu werden. Schließlich war ich es noch nie, selbst in der Jugend nicht“, sagte der 23-Jährige nach seinem Gold-Coup am Samstag im Olympiastadion. Als Sahnehäubchen steigerte Simon Bayer seine Bestleistung um einen Zentimeter.

Während dem Deutschen Meister die Freude ins Gesicht geschrieben stand, kämpfte David Storl mit einem Lächeln. Der zweimalige Weltmeister vom SC DHfK Leipzig wirkte in seinem dritten Saison-Wettkampf sichtlich gehemmt und rettete sich nach acht DM-Titeln in Folge im letzten Durchgang mit 19,77 Metern gerade noch auf den Bronzeplatz drei Zentimeter vor Jan Josef Jeuschede (TSV Bayer 04 Leverkusen). Silber sicherte sich mit Saisonbestleistung von 19,87 Metern Tobias Dahm, der damit den Sindelfinger Doppelsieg perfekt machte.

David Storl entscheidet zeitnah über weitere Starts

Dass es bei den Deutschen Meisterschaften nicht zu einer Top-Weite reichen würde, war David Storl schon vor dem Wettkampf bewusst. „Ich kenne ja meine Trainingsleistungen“, sagte der 29-Jährige, der schon vor zehn Jahren bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm Dritter geworden war. Danach folgten acht DM-Titel in Serie. Diesmal machten David Storl Rückenprobleme einen Strich durch eine hochwertige Saisonvorbereitung. „Wenn ich allgemein trainiere, ist es gut. Sobald ich aber spezifisch trainiere, werden die Probleme größer. 20 Meter hätte mir heute zugetraut, viel mehr aber nicht“, erklärte der dreimalige Europameister. Spezifisch heißt: Sobald David Storl eine Kugel stößt.

Zwar steigerte der Leipziger in Berlin seine Jahresbestleistung um drei Zentimeter, doch zur Norm für die Weltmeisterschaften in Doha fehlen ihm immer noch 93 Zentimeter. Ob David Storl überhaupt noch einen Versuch unternimmt, um bei seiner sechsten WM in Folge zu starten, steht noch nicht fest. „Wir müssen uns zusammensetzen und schauen, wie es weitergeht“, sagte der Schützling von Wilko Schaa. Denn selbst wenn er die WM-Norm von 20,70 Metern noch bis zum endgültigen Nominierungszeitraum Anfang September schaffen sollte, gesteht der Olympia-Zweite von 2012 ein, dass ein Start in Doha mit nur knapp erfüllter Norm nicht sinnvoll sei. Schließlich ist das weltweite Niveau in diesem Jahr extrem hoch. Schon ein Dutzend Kugelstoßer haben 2019 weiter als 21,50 Meter gestoßen, fünf sogar schon über 22 Meter.

Simon Bayer holt sich Tipps aus den USA

Für Simon Bayer ist ein Doha-Start hingegen noch lange nicht abgeschrieben. „Klar werde ich es noch einmal probieren, das nächste Mal kommendes Wochenende bei der Team-EM in Bydgoszcz“, erklärte der Deutsche Meister. Auch die nächste Norm hat der Drehstoßer bereits ins Visier genommen. Die für die Olympischen Spiele kommendes Jahr in Tokio. 21,10 Meter sind von Weltverband dafür gefordert.

Um diesen Leistungssprung zu schaffen, holt sich der Schützling von Artur Hoppe Tipps aus dem Drehstoßland Nummer eins, den USA. Im Frühjahr trainierte Simon Bayer dort für zweieinhalb Wochen in der Trainingsgruppe von Ryan Whiting in Phoenix. Der 32-Jährige war zweimal Hallen-Weltmeister und weist eine beachtliche Bestleistung von 22,28 Meter auf. Im Winter soll es wieder in die USA gehen. „Wenn nicht jetzt, wann dann sollte man als Drehstoßer in die USA gehen“, so Simon Bayer.

Erst seit drei Wochen im 20-Meter-Klub

Bis zu den 21,10 Metern ist es noch ein gutes Stück für den Sindelfinger. Schließlich gehört der 23-Jährige erst seit drei Wochen zum 20-Meter-Klub. Auf 20,25 Meter stieß er das 7,26-Kilo-Gerät in Walldorf, seine 20-Meter-Stöße zwei und drei legte er in Berlin nach. Auf 20,04 Meter im ersten Versuch folgten 20,26 Meter im sechsten Durchgang.

Bei seinem Weg Richtung internationaler Spitze vertraut der Deutsche Meister voll und ganz auf seinen Trainer Artur Hoppe. Der 31-Jährige war selbst Drehstoßer. „Er ist für mich der beste Trainer in Sachen Drehstoß. Er kann genau einschätzen, was ich mache“, sagte Simon Bayer. Geht seine Entwicklung so weiter, können sich die Leichtathletik-Fans in der Zukunft noch auf weitere Salto-Einlagen freuen.

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