| Vereinswechsel

Sosthene Moguenara startet für neue LG in Saarbrücken

Vor einer Woche wurde bekannt, dass Weitspringerin Sosthene Moguenara ihren alten Verein TV Wattenscheid 01 verlässt. Am Freitag hat sie bei der Vertragsunterzeichnung ihren Wechsel zum LAZ Saarbrücken offiziell verkündet. Starten wird sie ab 2016 somit im Trikot der neu gegründeten LG LAZ Saar 05 Saarbrücken. Diese muss allerdings auch gleich einen prominenten Abgang vermelden.
Manuel Keil

Die neue Leichtathletik-Gemeinschaft besteht aus den beiden Stammvereinen LAZ Saarbrücken und SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken und soll den Leichtathletikstandort in der saarländischen Landeshauptstadt weiter stärken. Dabei kam die vor einigen Wochen bereits beschlossene Zusammenarbeit der beiden Großvereine für Außenstehende zunächst ein wenig überraschend, wurde das LAZ doch 2010 ausgerechnet von ehemaligen Saar 05ern nach Meinungsverschiedenheiten als Konkurrenzverein gegründet.

Seitdem haben sich die handelnden Personen beider Vereine über ihre gemeinsamen Interessen aber wieder angenähert, wie die Vorsitzenden Dr. Walter Hort (Saar 05) und Achim Hachenthal (LAZ) betonen. „Zusammen sind wir da stärker“, findet Walter Hort. Langfristig sei die Verschmelzung der beiden Vereine das Ziel und somit der Ausbau eines Saarbrücker Profisportvereins. „Die LG ist dabei so eine Art Probezeit“, sagt Achim Hachenthal.

Sosthene Moguenara: Zuhause in Saarbrücken

Ein erster zugleich auch medienwirksamer Schritt dazu ist mit der Verpflichtung von Weitspringerin Sosthene Moguenara gelungen. Die 26-Jährige, die in der vergangenen Hallensaison mit Silber bei der Hallen-EM ihren bisher größten internationalen Erfolg feierte, wohnt bereits seit drei Jahren in Saarbrücken. Sie trainiert bei Bundestrainer Ulrich Knapp am dortigen Olympiastützpunkt.

„Anfangs war das etwas schwierig, weil ich viel zwischen Wattenscheid und Saarbrücken gependelt bin“, erinnert sie sich. „Irgendwann war es aber Zeit, ein Zuhause zu finden und sesshaft zu werden. Das habe ich in Saarbrücken geschafft. Dementsprechend war es jetzt auch Zeit, hierher in einen Verein zu wechseln“, beschreibt Sosthene Moguenara die Gründe für den Wechsel. Dabei kommt der im Tschad geborenen Athletin auch die Nähe zu Frankreich gelegen, wo Cousinen von ihr leben, die sie an freien Tagen gerne mal besucht.

Konzentration auf Freiluftsaison

Ansonsten sei es im Saarland ruhiger und nicht so hektisch wie im Ruhrgebiet. Zudem seien die Menschen offener. Ihr neuer Verein beschreibt sie bereits jetzt als Vorbild für die eigenen Nachwuchsathleten. In der kommenden Woche wird sie nach etwa zwei Monaten Pause in die Vorbereitung auf die Olympiasaison einsteigen.

Auf eine Hallensaison wird sie in diesem Winter komplett verzichten, um sich ganz auf die Freiluftsaison konzentrieren zu können. „Da gehören die Olympischen Spiele natürlich zu den Zielen“, verrät sie. Die Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande) sieht sie als eine Probe für den eigentlichen Saisonhöhepunkt.

Johannes Vetter verabschiedet sich

Neben der namhaften Neuverpflichtung hat die Saarbrücker LG aber auch einen prominenten Abgang zu verzeichnen. Nach nur einem Jahr wird Speerwerfer Johannes Vetter, Finalist der WM von Peking (China), den SV schlau.com Saar 05 wieder verlassen. Er trainiert ohnehin außerhalb des Saarlandes bei Bundestrainer Boris Obergföll in Offenburg.

Sprinter Lukas Hein, 2015 schnellster deutscher U20-Athlet über 100 Meter, bleibt dem LAZ Saarbrücken dagegen treu, obwohl er inzwischen ein Studium in Chemnitz begonnen hat. Dort wird er künftig von Jörg Möckel betreut. Mit Marcel Kirstges (bisher LG Rhein-Wied), dem DM-Siebten über 200 Meter, und Sprinter Ismail-Jean Condé (bisher ART Düsseldorf) kommen Verstärkungen zum LAZ, so dass die neue LG insbesondere in den Staffeln stark aufgestellt ist.

Trainieren wird Ismail-Jean Condé bei Saar-05-Trainer Werner Schorr gemeinsam mit Robert Hind. 2011 wurden beide gemeinsam, damals noch im Trikot des SCC Berlin, Deutscher Jugendmeister mit der 4x100-Meter-Staffel. Generell soll im Trainingsbetrieb zusammengearbeitet werden. Beide Vereine trainieren ohnehin im Stadion Kieselhumes und wollen durch die Kooperation die vorhandenen Stärken optimal ausnutzen, um auf nationaler Ebene konkurrenzfähige Staffeln und Mannschaften an den Start zu bringen.

Ziel Deutsche Meisterschaften in Saarbrücken

Aber auch im Bereich Veranstaltungen sehen die neuen Partner Vorteile durch die Kooperation. Während das LAZ Saarbrücken von Beginn an durch innovative Veranstaltungsformate wie einen City-Crosslauf aufgefallen ist, will man gemeinsam seit langem mal wieder eine Deutsche Meisterschaft ins Saarland holen. Im Blick haben beide dabei die Titelkämpfe in der U23 oder in der U16.

Zunächst müsse aber im Stadion Kieselhumes in Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen wie einen Einlaufplatz investiert werden. Erste Gespräche haben Dr. Walter Hort und Achim Hachenthal bereits mit den Verantwortlichen aus der Stadt- und Landespolitik geführt und sind zuversichtlich, dass auch dieses Ziel gemeinsam erreicht werden kann.

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