| Nach Doping-Fällen

Späte WM-Medaillen für Kleinert und Esser

Späte Genugtuung: Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat nach den verhängten Doping-Sperren gegen Hammerwerfer Ivan Tikhon und Kugelstoßerin Nadzeya Ostapchuk (beide Weißrussland) nun die Ergebnisse der von ihren Sperren betroffenen internationalen Meisterschaften offiziell umgeschrieben. Davon profitieren auch zwei deutsche Athleten: Der Leverkusener Hammerwerfer Markus Esser und Kugelstoßerin Nadine Kleinert (SC Magdeburg) bekommen nachträglich die Bronzemedaille der Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki (Finnland) zugesprochen.
Alexandra Neuhaus

„Das einzig Gute an solchen Meldungen ist, dass die Gerechtigkeit am Ende doch siegt.“ Sätze wie diesen im April 2013 im Gespräch mit leichtathletik.de hat Nadine Kleinert in ihrer Karriere schon mehrmals sagen müssen. Nicht zum ersten Mal wird der Kugelstoßerin, die Ende letzten Jahres ihr Karriereende bekannt gab, nachträglich eine Medaille zugesprochen. „Ich bin die ewig Betrogene.“

Hammerwerfer Esser kann dies von sich nun im Ansatz auch behaupten, rückt er nun doch gleich doppelt auf. Nachdem Ivan Tikhon sowohl sein WM-Titel 2005 als auch EM-Gold 2006 aberkannt wurden, wird Markus Esser nun als Doppel-Bronze-Medaillengewinner in den Geschichtsbüchern geführt. Die Medaillen, sie werden ihn wohl per Post erreichen. Der Applaus, die Siegerehrung, die mediale Anerkennung direkt nach dem Wettkampf – all das bleibt dem Leverkusener in beiden Fällen jedoch auf Dauer verwehrt.

Ivan Tikhon wurde aufgrund von Nachtests seit den Olympischen Spiele 2004, die positiv auf Steroide getestet wurden, ein Großteil seiner Medaillen, darunter auch Olympia-Silber, aberkannt. Die Sperre gegen den 37-Jährigen läuft am 3. August ab. Nadzeya Ostapchuk, die ebenfalls 2012 aufgrund von Nachtests positiv getestet wurde, ist dagegen noch bis zum 14. August 2016 gesperrt und überlegte kürzlich öffentlich, ihre Karriere nun zu beenden.

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