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Speerwurf-Länderkampf und Bolt-Abschied in Ostrava

Das World Challenge Meeting in Ostrava wird am Mittwoch im Speerwurf der Männer zugleich zu einem Vorgeschmack auf die Deutschen Meisterschaften in Erfurt und zu einem Länderkampf Deutschland gegen Tschechien: Die Top Vier-Athleten der beiden Speerwurf-Nationen kämpfen um den prestigeträchtigen Sieg und den entscheidenden Vorteil in der WM-Nominierung. Derweil ist alles bereitet für den großen Auftritt und den großen Abschied von Usain Bolt.
Silke Bernhart

Die Verabschiedung von Usain Bolt hat im vorläufigen Zeitplan sogar einen eigenen Programmpunkt erhalten. Um 21:05 Uhr, wenn das Hauptprogramm vorbei ist, wird sich der achtmalige Olympiasieger und Weltrekordler über 100 und 200 Meter sowie mit der Staffel von seinen Fans in Tschechien verabschieden. Es ist bereits sein neunter Besuch in Ostrava, das Meeting zählt zu seinen liebsten, und so ist es auch Teil seiner Abschiedstour, bevor nach der WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) endgültig Schluss sein soll.

Im 100-Meter-Rennen von Ostrava darf Usain Bolt am Mittwoch noch einmal sein Können präsentieren, noch einmal seine Show für die Fans aufführen, die wohl kaum einer so gut beherrscht wie er – diesmal allerdings in einem moderaten Feld mit nur einem weiteren Sprinter, der schon unter zehn Sekunden geblieben ist. Keine Niederlage soll die feierliche Verabschiedung wenige Minuten später trüben.

Sportlich hochklassiger dürfte es im Rennen über 300 Meter werden, wenn 400-Meter-Weltrekordler Wayde van Niekerk Usain Bolts Meeting-Rekord von 30,97 aus dem Jahr 2010 angreifen wird. Der Südafrikaner beherrscht alle Strecken von 100 bis 400 Meter wie kaum ein Zweiter und ist damit sogar breiter aufgestellt als Usain Bolt – vielleicht ist sogar der inoffizielle Weltrekord von Michael Johnson (USA; 30,85 sec) in Gefahr?

Speerwurf-Gipfel GER vs. CZE

Nur zwei Nationen sind im acht Teilnehmer starken Speerwurf-Feld der Männer vertreten. Aber die reichen, um einen hochklassigen und spannenden Wettbewerb zu garantieren. Deutschland schickt Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena), den Olympia-Vierten Johannes Vetter (LG Offenburg) sowie die 86- und 88-Meter-Werfer Lars Hamann (Dresdner SC 1898) und Andreas Hofmann (MTG Mannheim) ins Rennen. Im tschechischen Aufgebot weist nur Jaroslav Jílek mit  83,19 Metern einen Hausrekord unter 88 Metern auf, angeführt wird das Quartett vom Sieger der letztjährigen Diamond Trophy Jakub Vadlejch.

Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) ist in ihrer derzeitigen Form aus keinem Weltklasse-Rennen mehr wegzudenken. Mehr noch: Mit ihrer wenige Wochen alten Bestzeit von 12,61 Sekunden führt sie das Feld von Ostrava sogar an, viele ihrer Konkurrentinnen dort hat sie in dieser Saison schon hinter sich gelassen.

Annika Roloff liebäugelt mit WM-Norm

In einem ausgewogenen Stabhochsprung-Feld kann es für die einzige deutsche Starterin Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) vielleicht erstmals in Richtung der WM-Norm für London gehen, die bei 4,55 Metern liegt – in Hof hatte sie zuletzt ihr Potenzial für diese Höhe angedeutet. Der Sieg dürfte damit nicht drin sein, diesen werden unter anderem die unter neutraler Flagge startende Russin Anzhelika Sidorova, Europameisterin von 2014, oder auch die stark verbesserte Kanadierin Alysha Newman im Visier haben, die am Samstag in Hof gewann.

Im Hochsprung ist das Comeback von Hallen-Weltmeister und Europameister Gianmarco Tamberi (Italien) nach seiner Fußverletzung angekündigt. Das Hindernis-Feld führt Olympiasieger Conseslus Kipruto (Kenia) an. Doppel-Doppel-Olympiasieger Mo Farah (Großbritannien) gibt sein Saison-Debüt über 10.000 Meter. Über 1.000 Meter steht 800-Meter-Spezialist David Rudisha (Kenia) an der Startlinie.

Den Auftakt machen bereits am Dienstag traditionell die Hammerwerfer. Hier stehen besonders Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk (Polen) sowie ihr Landsmann, der zweimalige Weltmeister und 80-Meter-Werfer Pawel Fajdek, im Fokus.

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