| Zu früh gefreut

Spitzenzeit und teure Verwechslung beim Halbmarathon in Bahrain

Die Kenianerin Brigid Kosgei führte am Freitag in einer Weltklasse-Zeit das schnelle Frauen-Feld beim Halbmarathon in Manama an. Bei den Männern vergab der Schnellste Jermal Yimer die Siegprämie von 100.000 US-Dollar – er jubelte zu früh.
Jörg Wenig / sb

Bei der Premiere des Bahrain-Halbmarathons in der Hauptstadt Manama sorgte Brigid Kosgei am Freitag für das spitzensportliche Highlight. Die Kenianerin gewann das Rennen in Jahresweltbestzeit von 65:28 Minuten und wurde damit zur zehntschnellsten Läuferin aller Zeiten über die 21,0975 Kilometer. Dahinter erzielten auch Ruth Chepngetich (Kenia; 66:09 min), die im Januar den Dubai-Marathon in sensationellen 2:17:08 Stunden gewonnen hatte, und Halbmarathon-Weltmeisterin Netsanet Gudeta (Äthiopien; 66:49 min) Weltklasse-Zeiten.

Die Leistungen sind umso höher zu bewerten, weil die Eliteläufer teilweise Teilnehmer eines parallel veranstalteten 6-Kilometer-Rennens überholen mussten. Außerdem, so berichtet der englische Leichtathletik-Newsletter „Athletics International“, wurden die Läufer von einem Auto behindert, das auf die Strecke gefahren war.

Jermal Yimer verwechselt die Ziellinie

Der Kampf um Platz eins bei den Männern endete dagegen tragisch: Der Äthiopier Jermal Yimer führte im Endspurt knapp vor seinem Landsmann Abadi Hadis und sah schon wie der Sieger aus. Doch gut 50 Meter vor dem Ziel hörte Yimer plötzlich auf zu laufen und begann zu jubeln. An dieser Stelle hatten die Veranstalter ein Tor aus roten und weißen Luftballons auf der Strecke platziert. Yimer dachte er wäre im Ziel – eine 75.000 Dollar teure Verwechselung.

Abadi Hadis lief weiter und jubelte wenige Sekunden später über Platz eins in flotten 59:42 Minuten und die 100.000-Dollar-Prämie. Yimer folgte in 59:45 Minuten und musste sich mit 25.000 Dollar zufrieden geben. Noch drei weitere Athleten erzielten in Bahrain Zeiten von unter einer Stunde: Dritter wurde Bernard Ngeno (Kenia) in 59:47 Minuten, gefolgt von Fikadu Haftu (Äthiopien; 59:49 min) und dem zeitgleichen Dawit Fikadu (Bahrain).

Erst im vergangenen Dezember hatte es eine weitere, spitzensportlich hochkarätige Straßenlauf-Premiere am Persischen Golf gegeben. Doch der Abu Dhabi-Marathon fand auf einer gut 120 Meter zu kurzen Strecke statt, sodass alle gelaufenen Zeiten ungültig sind. Dies haben die Veranstalter bis heute nicht zugegeben.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024