| Team-EM

Tag zwei in Braunschweig - Von Disziplin zu Disziplin

Wer ist die stärkste Leichtathletik-Nation Europas? Am Wochenende treten die zwölf besten Leichtathletik-Länder dieses Kontinents zum Vergleichskampf in Braunschweig an. Auf leichtathletik.de fassen wir alle Entscheidungen vom Sonntag, dem finalen Wettkampftag, für Sie zusammen.
mbn/fc/mw/ah/alex

<link https: www.leichtathletik.de termine top-events team-em-braunschweig _blank>Die Team-EM Kompakt

MÄNNER
200 Meter

Julian Reus hatte sich mehr erhofft

Im letzten Jahr Platz sechs, diesmal Rang fünf in 20,81 Sekunden. Für Julian Reus geht es bei der Team-EM nur in kleinen Schritten nach oben. "Ich bin normal angegangen", stellte der Wattenscheider fest. Auf der Zielgeraden waren aber einige seiner Konkurrenten stärker. "Irgendwie weiß ich nicht, was los war." Zufrieden konnte der Deutsche Meister nicht sein: "Es geht hier darum Punkte zu sammeln. Ich hätte zwei, drei Plätze weiter vorne sein können."

Dort tummelten sich aber andere. Der erst 20-jährige Pole Karol Zalewski überzeugte mit seinem Sieg in 20,56 Sekunden, knapp gefolgt vom Türken Ramil Guliyev (20,57 sec) sowie dem Briten James Ellington und dem Ukrainer Serhiy Smelyk (beide 20,60 sec). Europameister Churandy Martina (Niederlande) wurde wegen Verlassens der Bahn disqualifiziert. fc

800 Meter

Benitz lässt Braunschweig jubeln

Dieser Kerl hat den Killerinstinkt: 1.500-Meter-Spezialist Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) ließ sich von den deutlich längeren und schwereren 800-Meter-Läufern nicht einschüchtern. Beherzt bahnte er sich nach 500 Metern den Weg aus den hinteren Positionen nach vorn, auf der Zielgeraden hatte er den Kontakt zur Spitze hergestellt – und dann war das 60-Kilo-Leichtgewicht nicht mehr zu halten. Er spurtete an allen Favoriten um den Polen Adam Kszczot (Bestzeit: 1:43,30 min) vorbei und sicherte der deutschen Mannschaft als Sieger völlig überraschend zwölf Punkte.

„100 Meter vor dem Ziel war ich auf der Position, auf der ich sein wollte“, erklärte der Schwarzwälder sein Erfolgsgeheimnis. Seine Spurtstärke hatte auch schon der WM-Fünfte Homiyu Tesfaye beim Saisonauftakt in Pliezhausen über 1.000 Meter zu spüren gekommen.

In 1:46,24 Minuten steigerte Benitz ganz nebenbei seine Bestzeit um drei Zehntel und blieb eine Hundertstel unter der EM-Norm. Ein weiteres Qualitätsmerkmal: Der Mittelstrecken-Aufsteiger lief die zweite Runde schneller als die erste! Hinter Benitz musste sich Hallen-Vizeweltmeister Adam Kszczot mit 1:46,36 Minuten und elf Punkten begnügen. Als Dritter folgte der Italiener Giordano Benedetti (1:46,45 min). mbn

3.000 Meter

Richard Ringer – zwölf Punkte

Deutschland mausert sich zur Läufernation. Nach Arne Gabius (LAV Stadtwerke Tübingen) und Timo Benitz (LG Badenova Nordschwarzwald) holte Richard Ringer (VfL LC Friedrichshafen) den dritten Sieg für die deutschen Läufer. In einem taktischen Lehrstück hielt sich der Langstreckler immer geschickt in der Spitzengruppe auf, bevor er 600 Meter vor dem Ziel die erste Attacke zündete und die Führung bis ins Ziel nicht mehr abgab.

„Ich kann noch gar nicht glauben, was passiert ist“, stammelte der 25-Jährige erschöpft, aber überglücklich im Ziel. Mit Recht, schließlich hatte er in 7:50,99 Minuten nicht nur eine neue Bestzeit aufgestellt, sondern auch einen neuen Meisterschaftsrekord auf die Bahn gezaubert. „Ich bin heute für das Team und das Publikum gelaufen. Mit der Unterstützung der Fans hat es sich auf den letzten 100 Metern wie Fliegen angefühlt.“ Hinter Ringer stürmten der Tscheche Jakub Holusa (7:71,43 min) und Antonio Abadía (Spanien; 7:52,22 min) ebenfalls zur Bestzeit. alex

110 Meter Hürden

Bühler landet im schnellen Rennen auf Platz vier

So schnell war noch kein 110 Meter Hürden Rennen je zuvor bei Team-Europameisterschaften.  Russlands Sergey Shubenkov verteidigte in 13,20 Sekunden seinen Titel aus dem Vorjahr eindrucksvoll. „Ich wusste, dass die Jungs hier stark sind. Da musste ich alles geben“, sagte der Dritte der WM.

Die Jungs, das waren vor allem der Jahresschnellste Pascal Martinot-Lagarde (Frankreich) und der Brite William Sharman. Der Brite war es auch, der Shubenkov ganz nah rückte und in 13,21 Sekunden Bestzeit lief. Der Hallen-WM-Zweite Martinot-Lagarde wurde Dritter in 13,35 Sekunden. Der viermalige Deutsche Meister Matthias Bühler (LG Offenburg) landete auf einem guten vierten Platz und sahnte damit neun Punkte für das deutsche Team ab, auch wenn er in diesem Jahr schon deutlich schneller als 13,67 Sekunden unterwegs war. alex

3.000 Meter Hindernis

Grau teilt sich Rennen richtig ein

Er reckte beide Daumen in die Höhe, und während seine Konkurrenten noch schnaufend auf der Bahn lagen, stand Martin Grau schon zum TV-Interview bereit. Kurz zuvor hatte er als Zweiter hinter dem Meisterschaftsrekord laufenden Franzosen Yoann Kowal (8:25,50 min) nach 8:29,16 Minuten das Ziel erreicht – und zuvor alles richtig gemacht.

Zuerst hatte der Türke Tarik Akdag ein schnelles Tempo angeschlagen, dann hatte der Franzose die Führung übernommen. Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) hielt sich zunächst an Position fünf. „Ich wusste, dass das Tempo vorn zu schnell für mich ist und habe gehofft, dass mir die anderen von vorn entgegenkommen, wenn ich mein Tempo laufe“, erzählte er später.

Und er behielt Recht. In der drittletzten Runde kämpfte er sich zunächst an das Quartett vor ihm heran und dann sogar bis auf Position zwei vor. Diese hielt er, auch als ihn der Russe Nikolay Chavkin auf der Zielgerade am letzten Hindernis noch einmal attackierte. Diesem blieb in 8:30,61 Minuten aber nur platz drei hinter Grau. ah

Dreisprung

Aleksey Fyodorov wiederholt den Vorjahreserfolg

In den vorausgegangenen vier Auflagen der Team-EM hatte es jeweils einen anderen Gewinner gegeben. Das änderte in Braunschweig der Vorjahressieger Aleksey Fyodorov. Der Russe und der Europameister Fabrizio Donato (Italien) zeigten mit ihren ersten Sprüngen auf 16,84 bzw. 16,80 Meter, dass an ihnen kein Weg vorbeiführt. Danach gelang beiden noch eine Steigerung auf 16,95 bzw. 16,82 Meter. Das waren die Plätze eins und zwei.

Nach zwei Jahren Abstinenz kehrte der Ex-Weltmeister Phillips Idowu mit einem Fehlversuch in die britische Nationalmannschaft zurück. Mit 16,37 Metern aus dem zweiten Versuch landete der 35-Jährige hinter dem Ukrainer Viktor Kuznetsov (16,63 m) auf Rang vier.

Andreas Pohle, mit der fünftbesten Saisonbestleistung angereist, hatte im kühlen Gegenwind Mühe. Der Erfurter verpasste bei allen drei Versuchen die 16 Meter-Marke. Sein bester Sprung gelang ihm im ersten Versuch (15,81 m). Danach konnte er nichts mehr draufpacken. So blieb dem Deutschen Meister wie schon vor vier Jahren nur Rang zehn. fc

Stabhochsprung

Air-Lavillenie siegt in der Wind-Lotterie

Stabhochspringer-freundliche Bedingungen sehen anders aus. Doch auch bei immer wieder drehenden Winden spielte Olympiasieger Renaud Lavillenie seine ganze Klasse aus. Der fliegende Franzose schwang sich über 5,62 Meter – eigentlich eine indiskutable Höhe für den Weltrekordler, doch bei dieser Team-EM war dieses Resultat 12 Punkte wert. Es war das schlechteste Stabhochsprung-Ergebnis in der Geschichte der Team-EM, die in dieser Form seit 2009 ausgetragen wird.

Nur zehn Zentimeter niedriger sprang der Leverkusener Tobias Scherbath. „Weil die Bedingungen so schwierig waren, bin ich extra früh eingestiegen“, sagte er. Eine gute Entscheidung, denn gleich drei Springer mussten sich mit einem „Salto Nullo“ und damit bitteren null Punkten verabschieden. Mit 5,52 Metern war Tobias Scherbath in der Endabrechnung Vierter. alex

Speerwurf

Andreas Hofmann wie im Rausch

Es war ein Quantensprung. Direkt im ersten Versuch warf der Mannheimer Andreas Hofmann den Speer auf eine Weite, der das Publikum im Eintracht Stadion schier zum Rasend brachte. 86,13 Meter – das ist Platz vier in der Welt. Aus dem Nichts, ist man geneigt zu sagen, katapultiert sich der 22-Jährige zu einem Medaillenaspiranten für die Europameisterschaften in Zürich (Schweiz; 12. Bis 17. August).

„Ich war ewig verletzt“, sagte Andreas Hofmann, der seit seinem U20-Europameistertitel 2009 diverse Verletzungen zu überstehen hatte. „Umso schöner ist es, jetzt mit 86 Metern zurück zu sein.“

Damit schlug er auch den Russin Dmitriy Tarabin, der an diesem Tag nicht über 83,40 Meter hinaus kam. Zehn Punkte holte Maksym Bohdan (80,93 m) für die Ukraine. alex

Diskuswurf

Kapitän Harting hält DLV-Team auf Siegkurs

Der Team-Kapitän ließ nichts anbrennen: Robert Harting (SCC Berlin) war der Dominator im Diskusring. Mit 67,42 Metern feierte der Olympiasieger den vierten Einzelsieg bei Team-Europameisterschaften in Folge. "Danke für die tolle Unterstützung. Hier in Braunschweig ist das Publikum immer sehr fachkundig", bedankte sich der 29-Jährige bei den 15.000 Fans, die am Sonntag ins Eintracht-Stadion gekommen waren. Gegen den dreimaligen Weltmeister hatte selbst sein polnischer Dauerkonkurrent Piotr Malachwoski keine Chance.

Die Nummer eins der Welt und Sieger der Team-EM-Premiere 2009 folgte mit 65,35 Metern auf Rang zwei. Der Berliner hätte mit allen seinen vier Versuchen gewonnen. Durch Hartings Triumph schlug die deutsche Mannschaft endgültig den Kurs Richtung zweitem Triumph bei einer Team-EM ein. Denn auch der Berliner nahm der russischen Konkurrenz zwei Punkte ab, da Viktor Butenko (62,81 m) knapp vor dem Niederländer Erik Cadée (62,72 m) Dritter wurde. mbn

4x400 Meter

Eine Kür zur EM-Norm

Vor der abschließenden 4x400 Meter-Staffel der Männer war das Eintracht-Stadion bereits in Party-Stimmung. Der deutsche Teamerfolg stand bei 361 Punkten und 13,5 Zählern Vorsprung auf Russland bereits fest. La Ola schwappte durch die Kurve und "Oh wie ist das schön" schallte aus den Boxen.

Für Miguel Rigau, Kamghe Gaba, David Gollnow und Thomas Schneider galt es aber noch einen Job zu erledigen, eine Kür auf dieser Welle der Euphorie. Das Gänsehautfeeling kam dann auf den vier Runden nicht zu kurz. An der Spitze duellierten sich Russland (3:02,68 min) und Frankreich (3:03,05 min). Der Magdeburger Schlussläufer Thomas Schneider brachte das DLV-Quartett noch auf die Drei. In 3:03,18 Minuten blieb man unter der EM-Norm (3:04,00 min).

Spannend war es noch im Kampf um den Klassenerhalt. Schweden hatte hier das bessere Ende für sich, die Tschechen wurden disqualifiziert. fc

FRAUEN
200 Meter

Haase schneller als die Russin

Da sich am zweiten Tag der Kampf gegen Russland um den Titel zuspitzte, bilanzierte Rebekka Haase nach ihrem sechsten Platz: „Schneller als die Russin, das passt“. Gerne wäre sie jedoch schneller gelaufen als die 23,64 Sekunden im ersten Vorlauf, den die Sprinterin des LV 90 Erzgebirge locker gewann. „Die ersten 100 Meter waren richtig gut, dann wurde es richtig hart“, sagte Rebekka Haase, die einen Platz im Vergleich zu ihrer Meldeleistung gutmachte.

Nach dem ersten Lauf feierten somit die Deutschen, nach dem zweiten Lauf waren die Niederländer obenauf. Siebenkämpferin Dafne Schippers lief über die halbe Stadionrunde einsam vorneweg und düpierte erneut die Spezialistinnen. Die nationale Rekordhalterin benötigte 22,74 Sekunden. Zweite wurde Nataliya Pohrebnyak aus der Ukraine in 23,13 Sekunden vor der Britin Anyika Onuora (23,24 sec). mw

1.500 Meter

Aregawi nicht zu schlagen

Drei Runden lang schaute sich Top-Favoritin Abeba Aregawi das Rennengeschehen ganz entspannt an, dann ging die Schwedin mit langen Schritten nach vorn und ließ die Konkurrenz stehen. In 4:14,20 Minuten lief die Weltmeisterin das Rennen souverän nach Hause. Auf den Plätzen folgten Anna Shchagina (Russland; 4:15,04 min) und die Ukrainerin Nataliya Pryshchepa (4:15,71 min).

Solche Zeiten sind natürlich auch für Elina Sujew möglich – allerdings nicht am Sonntagnachmittag in einem Spurtrennen. Auf den letzten 250 Metern wurde die Hamburgerin immer weiter nach hinten durchgereicht. In 4:20,27 Minuten hielt sie lediglich die türkische Läuferin in Schach. Somit wurden dem deutschen Punktekonto nur zwei Zähler gutgeschrieben, während Russland im Kampf um den Gesamtsieg elf Punkte einstrich. mbn

5.000 Meter

„Mocki“ fehlt die Frische

Vor 13 Jahren in Bremen hatte Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) ihre Premiere bei der Team-EM – damals noch Europacup – gefeiert. In Braunschweig war es ihr 13. Start bei dieser Veranstaltun in Folge. Doch so einen schwarzen Tag hat sie selten erlebt. Auf den letzten fünf Runden verlor die 33-Jährige Meter um Meter. Am Ende blieb ihr in indiskutablen 15:58,47 Minuten nur Rang zehn.

„Ich wollte eigentlich zehn Punkte holen, nicht Zehnte werden“, sagte Mockenhaupt völlig konsterniert. Bei ihr sei von Anfang an nichts gegangen. „Die Beine waren nicht frisch, vielleicht hatte ich mich noch nicht vom Tempotraining am Dienstag erholt“, mutmaßte die Siegerländerin. Da konnten selbst die Anfeuerungen von Diskus-Olympiasieger Robert Harting, der zeitgleich an der Reihe war, nicht helfen.

Wie über 1.500 Meter der Frauen gingen die zwölf Punkte nach Schweden. Die Ende 2013 aus Eritrea eingebürgerte Meraf Bahta setzte sich im Spurt in 15:36,36 Minuten gegen die Olympia-Zweite über 1.500 Meter, Gamze Bulut (Türkei; 15:37,70 min), durch. Rang drei sicherte sich die Italienerin Giulia Viola (15:40,30 min). mbn

100 Meter Hürden

Unerwartete Bestleistung für Hildebrand

Nadine Hildebrand schaute gespannt Richtung Anzeigetafel – und als ihre Zeit mit Rang zwei aufleuchtete, jubelte sie ausgelassen. 12,80 Sekunden – das hatte sie nicht erwartet. „Den Lauf in Hengelo zuletzt hatte ich in den Sand gesetzt. Danach haben wir sehr gut trainiert. Dass es zu diesem Saisonzeitpunkt schon eine Bestleistung wird, damit habe ich aber nicht gerechnet“, sagte die Sprinterin vom VfL Sindelfingen.

Den Start erwischte sie perfekt, traf die erste Hürde optimal und kam dann richtig gut ins Rollen. „Eine starke erste Hürde gibt dir Schub und treibt dich nach vorne. Dazu wurde das Publikum immer lauter.“

Die Deutsche musste sich nur der schnellen Französin Cindy Billaud (12,66 sec) geschlagen geben und landete damit auf dem erhofften zweiten Platz. Für gute Zeiten in diesem Lauf war auch der Wind verantwortlich, 1,8 Meter pro Sekunde Rückenwind gab es in Braunschweig selten. mw

Weitsprung

Malaika Mihambo glänzt mit 6,90 Metern

Gleich im ersten Versuch ließ Malaika Mihambo die Bombe platzen. Die 20-Jährge von der LG Kurpfalz, eine der jüngsten im Feld, hob ab und landete erst wieder nach 6,90 Metern. Meisterschaftsrekord, Bestleistung, die davor schon bei starken 6,88 Metern lag, erneut verbessert und die alleinige Führung in Europa übernommen, die sie sich zuvor mit drei anderen Athletinnen geteilt hatte.

Beeindruckend aber nicht nur dieses Ergebnis, sondern die ganze Serie: 6,90 Metern (+1,5 m/sec) ließ sie 6,71 (+1,7 m/sec), 6,90 (+2,4 m/sec) und 6,53 Meter (+0,1 m/sec) folgen. Dem hatte selbst Hallen-Weltmeisterin und Vorjahressiegerin Eloyse Lesueur (Frankreich; 6,87 m) und die Bestleistung springende Schwedin Erica Jarder (6,67 m) nichts entgegenzusetzen. Sieben-Meter-Springerin Olga Kucherenko aus Russland blieb gar nur Platz sechs (6,43 m).

Da kniete auch Cooly vor Mihambo nieder, das Maskottchen der EM in Zürich, wo die 20-Jährige nun zu den Favoritinnen auf die vorderen Plätze gehört. „Ich kann noch nicht ganz kapieren, was da passiert ist, aber ich bin sehr stolz“, sagte Mihambo nach dem Wettkampf. „Ich war als Beste gemeldet und habe es jetzt zum Glück auch bestätigt.“ ah

Hochsprung

Jungfleisch Fünfte bei Kuchina-Sieg

Bis 1,87 Meter leistete sich Marie-Laurence Jungfleisch keinen Fehlversuch, doch ihre drei Versuche über 1,90 Meter waren für die Hochspringerin aus Tübingen mit einer Saisonbestleistung von 1,92 Meter nicht von Erfolg gekrönt. Damit blieb Marie-Laurence Jungfleisch wie schon im Vorjahr in Gateshead (Großbritannien) Rang fünf. „Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Ich hatte heute mehr drauf, auch wenn ich wegen meiner Achillessehnenprobleme etwas Trainingsrückstand habe“, sagte sie.

An der Spitze lieferten sich die Gateshead-Siegerin Mariya Kuchina (Russland) und Oksana Okuneva aus der Ukraine ein Duell auf hohem Niveau – berücksichtigt man die Fehlversuch-Regelung bei der Team-EM. Die Ukrainerin riss 1,97 Meter und war damit Zweite, ehe der Hallen-Weltmeisterin die Kür über zwei Meter bei zwei Versuchen misslang. Auf den dritten Sprung verzichtete sie. Für beide Springerinnen standen 1,95 Meter zu Buche. Rang drei wurde gleich doppelt vergeben - an die routinierte Spanierin Ruth Beitia und Kamila Licwinko aus Polen mit jeweils 1,90 Meter. mw

Kugelstoßen

Christina Schwanitz wie erwartet überlegen

Eigentlich war das ein Wettkampf, bei dem sich Christina Schwanitz die zwölf Punkte nur abholen musste. Zu überlegen ist die Vize-Weltmeisterin vom LV 90 Thum bislang in dieser Saison in Europa. Die Saisonbestleistung der nächstbesten Kugelstoßerin im Braunschweiger Feld war die der Ukrainerin Olha Holodnaya und lag 1,68 Meter unter den 20,22 Metern, die Schwanitz dieses Jahr schon gezeigt hat.

Als die Kugel der Deutschen im ersten Versuch schon vor der 18-Meter-Marke aufkam und Schwanitz den Versuch ungültig machte, konnte die Konkurrenz noch einmal kurz hoffen. Doch schon mit den 19,43 Metern im zweiten Versuch machte die 28-Jährige den Sieg klar.

Selbst die zweimal 18,87 Meter in den Versuchen drei und vier hätten noch zum Sieg gereicht, denn die Ränge zwei und drei gingen an die Russin Irina Tarasova (18,36 m) und die Italienerin Chiara Rosa (17,92 m). „Ich hoffe mal, dass es in Zürich bei der EM genauso läuft und ich da auch Gold mit nach Hause nehme“, blickte Schwanitz optimistisch voraus. ah

Hammerwurf

Heidler bleibt „Miss Team-EM“

Sie ist und bleibt „Miss Team-EM“. Bei allen bisherigen vier Ausgaben der Team-EM war Betty Heidler am Start, nach Platz zwei bei der Premiere hatte die Frankfurterin zuletzt dreimal in Folge gewonnen. In Braunschweig baute die 30-Jährige ihre Serie auf vier Erfolge aus. Gleich in Versuch eins ging Heilder mit 72,22 Metern in Führung und konterte dann im zweiten Durchgang den Angriff der Polin Joanna Fiodorow, die sie zwischenzeitlich um einen Zentimeter übertroffen hatte, mit 73,80 Metern. Und steigerte sich dann noch auf 74,63 Meter.

Damit hatte sie die Polin und auch die Russin Anna Bulgakova (71,83 m) klar im Griff. Nur den Meisterschaftsrekord, den die Polin Anita Wlodarczyk bei der Premiere mit 75,23 Metern aufgestellt hatte, holte sie nicht. „Das war der Hammer, die Stimmung hier“, freute sie sich trotzdem. „Das oberste Ziel waren die zwölf Punkte, die Weite, die nicht so der Burner war, ist nebensächlich.“ ah

4x400 Meter

Spelmeyer mit starkem Finish

Was für ein Schlussspurt von Ruth Sophia Spelmeyer. Die Oldenburgerin verlor in der Kurve an Boden, kämpfte sich aber mit einer starken Schlussgerade noch an der Französin vorbei auf den zweiten Platz in 3:28,34 Minuten – eine Hundertstelsekunde vor Frankreich. Esther Cremer (TV Wattenscheid) war sehr schnell gestartet und übergab in Führung liegend, ehe Lena Schmidt (LT DSHS Köln) die Staffelläuferinnen aus der Ukraine und Russland passieren lassen musste.

Nach sehr gutem Stehvermögen der Kölnerin Lara Hoffmann lag Deutschland auf Platz zwei, während die russische Schlussläuferin gleich von drei Konkurrentinnen beim Wechsel ausgebremst wurde. Spelmeyer rettete Rang zwei, der Russin ging die Puste aus – fünf Punkte mehr für das deutsche Konto im Kampf um den Titel.

Für Ruth Sophia Spelmeyer war es „ein richtig gutes Rennen, ich wollte einfach nur diesen zweiten Platz“. Die Schlussläuferin freute sich insbesondere über die Steigerung von Platz sechs auf zwei im Vergleich zum Vorjahr. Der Sieg ging an die Ukraine in 3:27,66 Minuten. mw

 

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