| Nach deutschem Rekord

Thomas Röhler strebt weiter nach dem perfekten Wurf

Mit seinem grandiosen deutschen Rekord hat Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler am Freitag schon zum Saisoneinstand für einen Paukenschlag gesorgt. Auf der Suche nach Perfektion könnte es aber noch weiter gehen als die 93,90 Meter von Doha.
SID/sb

Selbst beim besten Wurf seines Lebens schöpfte Thomas Röhler nicht sein ganzes Potenzial aus – und bewahrte damit wohl einen <link https: twitter.com eurosport_de status _blank link zum twitter-video von>arglosen Kameramann vor dem jähen Karriereende. Dieser hatte nämlich sein Stativ beim Speerwurf-Wettbewerb des Diamond League Meetings in Doha allzu optimistisch auf der 95-Meter-Marke aufgebaut. Röhlers Geschoss schlug im vierten Durchgang bei 93,90 Metern und vor den Füßen des TV-Mitarbeiters ein – deutscher Rekord für den Jenaer, Riesenglück für den stoischen Kameramann, der nicht einmal zuckte.

"Wie nah das am perfekten Wurf war? Zumindest war er nicht perfekt", sagte Olympiasieger Thomas Röhler nach seinem Riesencoup beim Saisoneinstand dem SID: "Es hat ja schließlich schon jemand weiter geworfen, also kann es noch besser gehen." Die Weitenjagd ist damit eröffnet, selbst die irrwitzige 100-Meter-Marke scheint nicht illusorisch zu sein.

"Extrem glücklich"

1984 hatte DDR-Ikone Uwe Hohn in Berlin das alte Speer-Modell mit seinem legendären Wurf auf 104,80 Meter in Rente geschickt – durchlöcherte Zuschauer in der Gegenkurve wollte der Weltverband dann doch nicht riskieren. Mit dem aktuellen Arbeitsgerät hat nur einer weiter geworfen, als es Röhler am Freitagabend in Katar tat: Der Tscheche Jan Zelezny hält seit 1996 den Weltrekord mit 98,48 Metern, erzielt in Thomas Röhlers Heimatstadt Jena – ein Relikt aus eine anderen Wurf-Epoche.

"Ich bin jetzt einer von Zweien, die so weit geworfen haben. Das macht im Moment schon extrem glücklich", sagte Röhler, der den alten deutschen Rekord von Raymond Hecht aus dem Jahr 1995 (92,60 m) pulverisierte.

Auch Johannes Vetter absolute Weltklasse

Dabei hatte Thomas Röhler vor der Abreise nach Doha noch gesagt: "Die ersten vier bis fünf Wettkämpfe sind eigentlich nur ein Training auf sehr hohem Niveau." Nun wurde gleich der Saisonauftakt zu einem Traumstart ins WM-Jahr – bei den Titelkämpfen in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) kann Röhler als erst dritter Speerwerfer nach Zelezny und Andreas Thorkildsen (Norwegen) Olympiasieger und Weltmeister werden.

"Zu diesem frühen Saisonzeitpunkt sind die 93 von heute schon gigantisch. Wir werden aber von unserem Weg Richtung WM nicht abweichen", sagte Röhler. In dessen Schatten ging in Doha fast ein wenig unter, dass Johannes Vetter (Offenburg) als Zweitplatzierter mit persönlicher Bestleistung von 89,68 Metern beinahe zum vierten deutschen 90-Meter-Werfer der Geschichte geworden wäre.

Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)

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<link news:56410>9:15,70 min! 93,90 m! Deutsche Rekorde für Krause und Röhler

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