| Kugelstoßen

Thomas Schmitt mit sensationeller Steigerung

Mit einer immensen Verbesserung ist Kugelstoßer Thomas Schmitt (LT DSHS Köln) am Samstag in die nationale Spitze vorgeprescht. In Übach-Palenberg bei Aachen katapultierte der 26-Jährige vom LT DSHS Köln den 7,26 Kilo schweren Eisenball auf 21,35 Meter – Platz acht in der "ewigen" deutschen Bestenliste.
Harald Koken

Gleich zu Beginn des Wettkampfes wartete Thomas Schmitt mit einer persönlichen Bestleistung auf. Da schlug sein Arbeitsgerät bei 19,44 Metern ein – eine Steigerung um 37 Zentimeter. „Ich spürte, dass noch mehr geht und 20 Meter drin sind“, erklärte der 26 Jahre alte Physikstudent, der am Wettkampftag eigentlich mit seiner Masterarbeit beginnen wollte. Doch einstweilen wandte er sein Wissen über die Wechselwirkungen von Materie und Energie praktisch an.

Nach „verrutschten“ 18,77 Metern und der erneuten Steigerung auf 19,94 Meter kam dann der Kracher: Technisch perfekt mobilisierte Thomas Schmitt im vierten Versuch sämtliche Kraftreserven und feuerte die Kugel auf 21,35 Meter. „Alle waren baff, ich kann es immer noch nicht fassen“, schüttelte der in Kerpen-Buir beheimate Hüne noch Stunden später ungläubig den Kopf.

Penibel kontrolliert

„Es war der Versuch, bei dem alles passte und von dem jeder Kugelstoßer träumt“, so der Drehstoß-Techniker, der den Wettkampf anschließend abbrach, „weil ich mit den Nerven völlig am Ende war.“ Unter den Passanten wurde sofort getuschelt, Gerüchte von einer möglichen Manipulation machten die Runde. Die Kugel wurde mehrfach gewogen, Kampfrichter durchsuchten die Sporttasche - alles ohne auffälligen Befund.

In der ewigen deutschen Bestenliste steht Thomas Schmitt nun an achter Stelle. Und etwa auf einer Stufe mit Ex-Europameister Ralf Bartels (SC Neubrandenburg), der 2009 bei seinem besten Versuch 21,37 Meter schaffte. Die DLV-Norm für die WM in Peking (China, 22. bis 30. August) liegt bei 20,60 Metern.

Im Vorfeld verletzt

Zuletzt hatte sich Thomas Schmitt schwerpunktmäßig mit dem Diskuswurf auseinandergesetzt.  Eine Gelenkverletzung verhinderte ein akzentuiertes Kugelstoß-Training. “Vielleicht hat mir das den Kopf freigemacht“, so Schmitt.

Der langjährige Schützling von Ex-Bundestrainer Edvard Harnes coachte sich in den drei Wochen vor dem Wettbewerb in Übach-Palenberg selbst. Sabrina Werrstein, die ihn seit dem vergangenen Jahr betreute, war von der Kölner Sporthochschule ans Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig gewechselt.

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