Mit Gamze Bulut ist eine weitere türkische Weltklasse-Läuferin unter Dopingverdacht geraten. Die Olympia-Zweite über 1.500 Meter von London 2012 sei durch Unregelmäßigkeiten im biologischen Pass aufgefallen, bestätigte der türkische Leichtathletik-Verband am Montag. Im biologischen Pass wird das Blutprofil von Sportlern über einen längeren Zeitraum kontrolliert.
Die 23 Jahre alte Gamze Bulut war Trainingspartnerin von Asli Cakir Alptekin. Diese wiederum war im vergangenen Jahr als Wiederholungstäterin für acht Jahre gesperrt worden. Außerdem wurden ihr die Goldmedaillen von London und von den Europameisterschaften 2012 aberkannt. Daraufhin war Gamze Bulut bei der EM in Helsinki (Finnland) nachträglich auf den ersten Platz gerückt.
Der nächste Doping-Verdacht wirft einen weiteren Schatten auf die Leichtathletik und besonders auf das 1.500-Meter-Finale von London: Sechs der Top Neun haben schon eine Doping-Sperre abgesessen, sind aktuell gesperrt oder stehen vor einer Doping-Strafe, darunter die beiden zunächst Erstplatzierten Alptekin und Bulut.
Auch für eine deutsche Läuferin könnte eine Überführung und Aberkennung der Resultate Konsequenzen haben: Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt), zunächst Sechste des EM-Finales von Helsinki, erfuhr in der vergangenen Woche nach der Sperre von Anna Mishchenko (Ukraine) von einer nachträglichen Bronzemedaille. Nun könnte es sogar Silber werden. Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) würde vorrücken auf Rang fünf.
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)
