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U23-DM am Sonntag: Finals der Juniorinnen

Bei den Deutschen U23-Meisterschaften (17./18. Juni) geht es in diesem Jahr nicht nur um Titel und Medaillen, sondern auch um die letzte Qualifikationschance für die U23-EM in Bydgoszcz (Polen; 13. bis 16. Juli). Wie die einzelnen Entscheidungen an einem vollgepackten Wettkampf-Wochenende ausgehen, lesen Sie in unseren Disziplin-Zusammenfassungen. Hier: die Finals der Juniorinnen vom Sonntag.
mbn/mw/hk
200 Meter

Laura Müller sprintet vornweg

Eigentlich sind die 400 Meter ihre Spezialstrecke. Doch auch auf der halben Stadionrunde war Laura Müller (LC Rehlingen) am Sonntagnachmittag eine Klasse für sich. In 22,98 Sekunden lief die 21-Jährige die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere und schob sich auf Platz zwei der deutschen Bestenliste hinter Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar; 22,64 sec), die auf einen Start in Leverkusen verzichtet hatte. „Mit dieser Zeit habe ich echt nicht gerechnet, zumal es auch windstill war“, jubelte die Saarländerin.

Trotz der guten Form über 200 Meter bleibt Laura Müller der Stadionrunde treu. „Ich liebe die 400 Meter“, sagte Laura Müller. Dort fehlen ihr mit 52,26 Sekunden noch 56 Hundertstel zur WM-Norm für London. Auf den 200 Metern sind es lediglich 13 Hundertstel. „Ich brauche noch ein paar Rennen auf den 400 Metern. Das Ergebnis aus Leverkusen gibt mir Sicherheit, dass ich meine Rennen schnell anlaufen kann“, sagte Laura Müller. Die nächste Chance auf eine 51er-Zeit hat die 21-Jährige bei der Team-EM am kommenden Wochenende.

Einen starken Tag erwischte Jessica-Bianca Wessolly. Im Vorlauf schrammte die Mannheimerin in 23,61 Sekunden nur um eine Hundertstel an der U23-EM-Norm vorbei. Im Finale zeigte sie mit 23,66 Sekunden noch einmal ihre starke Form und gewann Silber. Um die Zeit einzuordnen: Ihre Bestzeit lag vor Leverkusen bei 23,96 Sekunden. Bronze sicherte sich im Manforter Stadion Lisa-Marie Kwayie (Neuköllner SF) mit 23,87 Sekunden. mbn

400 Meter

Hannah Mergenthaler drückt aufs Tempo

Die vorjährige Deutsche U20-Meisterin Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) drückte vom Start weg aufs Tempo. Augen zu und durch – nach diesem Rezept fuhr die 20-Jährige ihren nächsten nationalen Meistertitel ein. Und das mit einer Verbesserung auf 53,24 Sekunden. „Ich bin wahnsinnig glücklich. Ich war ganz schön nervös, aber den Sieg wollte ich mir nicht nehmen lassen“, sagte Hannah Mergenthaler. „Jetzt freue ich mich auf die Team-EM, das ist mein erster Einsatz in der A-Nationalmannschaft.“

Dass die hartnäckigste Verfolgerin auf der Zielgeraden buchstäblich in Sieben-Meilen-Stiefeln angeflogen kam, setzte zusätzliche Körner frei. „Da geht immer noch ein bisschen mehr, wenn man merkt, da schließt jemand auf und macht Druck von hinten“, kommentierte die Siegerin den couragierten und vielbeachteten Auftritt von Vanessa Aniteye (Hamburger SV). Die 19-Jährige erfüllte mit einer Steigerung auf 53,69 Sekunden die Norm für die U20-EM. Sie studiert in den USA an der Universität von Alaska und hatte sich dort im Mai auf 54,88 Sekunden verbessert.

„Ich bin vor vier Wochen aus Alaska wiedergekommen und habe zunächst Unterdistanzen bestritten“, berichtete die Überraschungs-Zweite. „Die Zeit jetzt ist irre, ich bin selber überrascht, das habe ich noch nicht ganz realisiert“, so die Hanseatin. U20-WM-Teilnehmerin Laura Marx (LT DSHS Köln) schob sich mit einer energischen Schlussphase in 53,96 Sekunden auf den Bronzerang. hk

800 Meter

Mareen Kalis mit Start-Ziel-Sieg

Mit einem so nicht erwarteten Start-Ziel-Sieg erkämpfte Mareen Kalis (LG Stadtwerke München) unangefochten den Titel. 400 Meter passierte die 20-Jährige in 62 Sekunden und hielt das Tempo bis zum Schluss. In 2:05,13 Minuten preschte sie nur 46 Hundertstel an der Bestzeit vorbei.

„Ich bin zufrieden, denn es ist mein erster U23-Titel“, freute sich die Münchenerin, haderte aber mit der Zeit. „Ich wollte die Norm für die U23-EM angreifen und wusste, dass ich deshalb von vorn laufen musste. Es war mein drittes Rennen in drei Tagen. In Dessau hatte ich Pech, weil es sehr windig war“, sagte Mareen Kalis. „Ich glaube, ich habe von vorne ein starkes Rennen gezeigt. Ich traue mir schon eine 2:03 zu.“ 2:03,50 Minuten sind für einen Start bei der U23-EM gefordert.

Vorjahressiegerin Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) hielt von Beginn an den zweiten Platz, den sie bis ins Ziel nicht abgab. Ihre Zeit: 2:07,52 Minuten. Emma Stähr (SG Motor Gohlis) spurtete als Dritte in 2:08,23 Minuten nur um drei Hundertstel an der Jahresbestzeit vorbei. hk

1.500 Meter

Entscheidung auf den letzten Metern

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendete Katharina Trost das 1.500-Meter-Rennen. Die Mittelstrecklerin der LG Stadtwerke München hatte ein enges Finale in 4:15,80 Minuten knapp vor Alina Reh (SSV Ulm 1846; 4:15,95 min) und der neun (!) Sekunden verbesserten Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg; 4:18,99 min) zu ihren Gunsten entschieden. Doch am Ende fehlten ihr 1,8 Sekunden zur U23-EM-Norm. „Vielleicht war ich nach 1.000 Metern nicht aktiv genug. Aber trotzdem freue ich mich über den Titel“, sagte die Münchnerin.

Katharina Trost und Alina Reh hatten sich an der Spitze des Rennens Richtung Bydgoszcz-Norm abgelöst und spurteten auf der Zielgeraden um den Titel. Dort hatte die Münchnerin die Nase vorn. „Ich wäre gern ein wenig schneller gelaufen. Schließlich steht meine Bestzeit bei 4:14 Minuten. Aber nach den muskulären Problemen geht die Zeit schon in Ordnung“, sagte die Ulmerin. In den kommenden Wochen soll an der Spurtfähigkeit gearbeitet werden. Schließlich hat die 20-Jährige in diesem Jahr noch einige Ziele vor Augen. In den kommenden Wochen folgen: Team-EM, DM, U23-EM und WM. „Da kann man einen guten Kick auf der letzten Runde gebrauchen“, sagte Alina Reh. mbn

100 Meter Hürden

Louisa Grauvogel siegt im Foto-Finish

Das Finale wurde im Auslauf entschieden: Louisa Grauvogel (LG Saar 70) und Paulina Huber (LG Stadtwerke München) lagen fast gleichauf. Erst das Zielfoto brachte Klarheit – die Siebenkämpferin aus dem Saarland lag mit 13,50 Sekunden zwei Hundertstel vor der Hürdensprint-Spezialistin. Dabei hatte Louisa Grauvogel sich erst kurzfristig für einen Start entschieden. „Ich bin Mittwoch aus den USA zurückgekehrt und habe eine ziemliche Erkältung mitgebracht“, sagte die Deutsche U23-Meisterin. Dass sie sich in den USA im Sprintbereich verbessert hat, bewies Louisa Grauvogel in Leverkusen. Schließlich steigerte sie ihre Bestleistung um drei Hundertstel.

Obwohl Paulina Huber mit 13,38 Sekunden die Nummer eins der Meldeliste war, konnte sie mit Silber leben. „Ich hatte zuletzt ein paar Fußprobleme“, sagte die 20-Jährige. Dennoch darf die Münchnerin auf eine starke Saison zurückblicken. Schließlich hat Paulina Huber in diesem Jahr einen Leistungssprung hingelegt. 2016 stand die Bestzeit der 20-Jährigen noch bei 13,75 Sekunden. In dieser Saison unterbot sie diese Marke bei fast jedem Wettkampf und blieb vor Wochenfrist in Regensburg sogar zwei Hundertstel unter der U23-EM-Norm. „Ich freue mich wahnsinnig auf den Wettkampf. Schließlich ist es mein erster internationaler Start“, blickt die Münchnerin voraus. Bronze ging in Leverkusen in 13,85 Sekunden an Johanna Windmaier (TSV 1880 Wasserburg; 13,85 sec). mbn

400 Meter Hürden

Laura Nürnberger zeigt die beste Zielgerade

Auf der dritten Bahn legte Laura Gläsner vom VfL Eintracht Hannover einen flotten Start hin und hatte die Konkurrentinnen auf den Bahnen davor schnell überlaufen. Die Niedersächsin lief voll auf Angriff, hatte sie doch als Dritte in der Meldeliste nichts zu verlieren. Aber auf der Zielgeraden war es Laura Nürnberger vom TV Gladbeck 1912, die noch vorbeistürmte und sich den ersten Platz in 59,06 Sekunden sicherte. Freilich freute sich die Deutsche U18-Meisterin von 2013 über ihren nächsten deutschen Meistertitel, doch mit der Zeit war sie gar nicht zufrieden.

„Es hat sich besser angefühlt, als es war. Ich weiß nicht, warum die Zeiten nicht mehr kommen. Der Rhythmus passt, ich fühle mich gut, das Training war sehr ordentlich. Aber nach den ersten zwei Wettkämpfen im Sommer ging es immer weiter abwärts“, grantelte Laura Nürnberger, die sich eigentlich für die U23-EM hatte qualifizieren wollen. Näher als eine knappe halbe Sekunde ist sie in dieser Saison den geforderten 58,00 Sekunden allerdings nicht gekommen.

Laura Gläsner sicherte ohne große Mühe den Silberplatz in 59,36 Sekunden ab. Dritte wurde Laura Ahrens vom LAV 07 Bad Harzburg, die bereits die Norm für die U20-EM erfüllt hat und die Älteren in diesem Finale ein wenig ärgerte. Die amtierende Deutsche Hallenmeisterin der U20 über 400 Meter benötigte 60,04 Sekunden und blieb damit hinter ihren Möglichkeiten (Bestzeit 58,48 sec). mw

3.000 Meter Hindernis

Liane Weidner setzt sich ohne Mühe ab

Zwei Athletinnen hatten bereits die Norm für die U23-EM erfüllt und waren daher favorisiert. Während sich Liane Weidner vom SSC Berlin jedoch zumeist ganz vorn zeigte, sah Lea Meyer vom VfL Löningen schnell nicht mehr ganz so frisch aus. Sie musste dann ebenso wie alle anderen abreißen lassen, als Liane Weidner in einem langsamen Rennen die Initiative ergriff und nach vorn ging. Schon nach wenigen Sekunden hatte die Berlinerin eine Lücke gerissen und damit die Vorentscheidung herbeigeführt, wobei die 19-Jährige natürlich erst noch fehlerfrei die Hindernisse meistern musste.

Das gelang ihr souverän, und so feierte Liane Weidner nach 10:17,01 Minuten bereits im ersten U23-Jahr ihren ersten Titel in dieser Altersklasse. „Ich war vor dem Start ziemlich aufgeregt. Ich wusste nicht, ob noch jemand die Norm angreifen möchte und es ein schnelles Rennen wird – oder eben nicht“, sagte die Berlinerin. „Es zeigte sich schnell, dass es ein Bummelrennen wurde. Rund einen Kilometer vor dem Ziel habe ich angezogen, weil ich wusste, dass einige Athletinnen sehr sprintstark sind. Ich wollte es nicht auf die letzte Runde ankommen lassen“, erzählte Liane Weidner, die noch am Sonntagabend ins Trainingslager nach Oberhof aufbricht und dort zehn Tage an den Grundlagen arbeiten wird. Im vergangenen Jahr war sie bei der U20-EM Zwölfte. „Vielleicht kann ich dieses Ergebnis in Bydgoszcz toppen und Bestzeit laufen.“

Lea Meyer hatte mit den Podestplätzen nichts zu tun und kam nach 10:35,93 Minuten auf den fünften Rang. Davor gab es einen spannenden Dreikampf um die Ränge zwei bis vier. Agnes Thurid Gers von der LG Flensburg hatte wie von Weidner erwartet einen starken Endspurt und wurde Zweite in 10:23,34 Minuten vor der Leipzigerin Ronja Böhrer (10:24,89 min) und Lea Hanle (TSV Holzelfingen; 10:27,04 min). mw

Hochsprung

Anne Klebsch nach spannendem Dreikampf vorn

Spannung pur im Hochsprung-Finale. Anne Klebsch (LAZ Ludwigsburg), Justine Weiß (TB Oppau) und U20-Athletin Leonie Reuter (LG Nord Berlin) schwangen sich allesamt über 1,81 Meter, verpassten aber eine Steigerung. So war Anne Klebsch die lachende Dritte, denn sie war bis einschließlich 1,81 Meter über alle Höhen im ersten Versuch gekommen. Leonie Reuter pokerte zwar und ließ einige Höhen aus, unter anderem die 1,83 Meter. Als Klebsch und Weiß schon aus dem Wettbewerb waren, nahm die 19-Jährige noch 1,85 Meter in Angriff – scheiterte aber. Damit musste sie mit Rang drei Vorlieb nehmen.

Anne Klebsch hatte bis 1,81 Meter einen höchst souveränen Eindruck gemacht und war auch über diese Höhe locker drübergefloppt. Wieso es dann nicht höher hinausging, konnte sie sich nicht erklären. „Es war wie eine Befreiung bis 1,81 Meter, denn bei so einem Wettkampf kommt es auch auf die Fehlversuche an. Aber dann weiß ich nicht, woran es lag. Es war irgendwie plötzlich der Wurm drin. Klar bin ich mit meiner Leistung bis zu den 1,81 Meter zufrieden. Aber ich bin mit 1,85 Metern in Eppingen in die Saison eingestiegen und hatte somit schnell die U23-EM-Norm. Es war dann schon mein Wunsch, noch etwas draufzulegen“, haderte die Ludwigsburgerin, die nun bis Bydgoszcz nochmal hart trainieren möchte, um dort die Ziele zu erreichen.

Schon nach der Anfangshöhe von 1,74 Meter hatte sich unterdessen Meike Reimer vom ABC Ludwigshafen verabschiedet. Mit der Saisonbestleistung von 1,84 Meter gehörte die junge Hochspringerin mit U20-EM-Norm in der Tasche zu den Titelkandidatinnen. mw

Dreisprung

Jessie Maduka fliegt zum Titel und zur U23-EM-Norm

Bei Deutschen U23-Meisterschaften dreht Jessie Maduka (ART Düsseldorf) zur Höchstform auf. Vergangenes Jahr schnappte sich die 21-Jährige in Wattenscheid mit Bestleistung von 13,16 Metern den Titel, in Leverkusen drehte Jessie Maduka die Zahlen hinter dem Komma um und pulverisierte ihren Hausrekord. „Endlich hat es mal mit dem Anlauf geklappt. Ich wusste, dass viel möglich ist. Aber mit dieser Weite hatte ich nicht gerechnet“, jubelte sie über ihre 45-Zentimeter-Steigerung und die deutliche Erfüllung der U23-EM-Norm von 13,40 Metern: „Nun bin ich drei Monate in Deutschland und freue mich, dass mit Bydgoszcz noch ein Start dazukommt.“

Die Studentin der UCLA in Los Angeles, die erst am Freitag in Deutschland gelandet war und der dementsprechend der Zeitunterschied von neun Stunden in den Knocken steckte, bestritt in Leverkusen ihren ersten Wettkampf in Deutschland in diesem Jahr. Die Steigerung ist umso erstaunlicher, da die großgewachsene Düsseldorferin schon seit dem 1. April quasi im Wochentakt bei College-Wettkämpfen (Sprint, Weitsprung, Dreisprung) in den USA gestartet war und in dieser Saison bisher lediglich auf glatte 13,00 Meter gekommen war. Mit der enormen Steigerung ist Jessie Maduka plötzlich Finalkandidatin für die U23-EM. Lediglich Elena Andreea Panţuroiu (Rumänien; 14,29 m) übertraf in der U23-Klasse in diesem Jahr bisher die 14-Meter-Marke. Dahinter folgen in Europa sechs Springerinnen mit Weiten zwischen 13,84 und 13,61 Metern. Zu ihnen zählt seit Sonntag Jessie Maduka.

Jubelnd verließ nach dem fünften Versuch Maria Purtsa (LAC Erdgas Chemnitz) die Sandgrube. Noch bevor der Kampfrichter das Ergebnis an der Tafel anzeigte, schrie sie „13,24 Meter“ ihrem Trainer Harry Marusch zu. Die Freude war berechtigt. Schließlich steigerte die 21-Jährige ihre erst fünf Wochen alte Bestleistung um elf Zentimeter. Bronze ging an Stefanie Aeschlimann. Die Deutsche U20-Meisterin vom LAC Quelle Fürth war als Nummer eins der Meldeliste (13,23 m) nach Leverkusen angereist. Am Sonntag kam sie aber nicht richtig in den Wettkampf und verfehlte die 13-Meter-Marke um vier Zentimeter. mbn

Diskuswurf

Claudine Vita angeschlagen, aber ungefährdet

Wie erwartet holte Claudine Vita (SC Neubrandenburg) souverän das Wurf-Double. Nach dem Kugelstoß-Sieg am Tag zuvor fuhr sie nun auch Gold im Diskuswurf ein. Vollkommen sicher beherrschte die 20-Jährige das Feld und gewann mit knapp sechs Metern Vorsprung. Ihre Tagesbestweite erreichte sie im vierten Durchgang mit 60,87 Meter, beendete den Wettkampf dann aber.

„Der Wettkampf an sich war okay, aber ich habe seit dem Kugelstoßen gestern ein bisschen mit Beugerproblemen zu kämpfen. Dementsprechend habe ich alles Vorsichtsmaßnahme nach dem vierten Versuch aufgehört“, erklärte Claudine Vita, sieht den weiteren Saisonverlauf aber nicht in Gefahr: „Wenn ich mich jetzt in Behandlung begebe, dann sollte das alles machbar sein.“

Silber ging an ein anderes werferisches Multitalent: Julia Ritter (TV Wattenscheid 01), zuvor mit der Kugel Vierte, schleuderte die Eine-Kilo-Scheibe auf 54,91 Meter und damit nah an die Bestleistung heran. „Eine große Ehre, als Jugendliche in der U23-Konkurrenz die Silbermedaille zu holen“, sagte die 19-Jährige.

Evi Weber (TSV 1862 Erding) markierte gleich im ersten Durchgang ihre Tagesbestweite. 50,90 Meter brachten nicht nur DM-Bronze, sondern bedeuten auch eine Steigerung um 19 Zentimeter. Mit beachtlichen Leistungen in den letzten Wochen hatte die noch in der U20 startberechtigte Annina Brandenburg (ART Düsseldorf) Kurs auf einen Treppchenplatz genommen. Am Ende blieb mit 49,84 Meter immerhin Platz vier. hk

4x100 Meter

LGO-Staffel dominiert auf Bahn eins

Es waren Westfalen-Meisterschaften mit „Gast-Starter“ MTG Mannheim aus Baden-Württemberg. Sage und schreibe fünf Quartetts aus Westfalen standen im Finale. Und wer machte das Rennen? Die vermeintlichen Außenseiterinnen der LG Olympia Dortmund auf der schlecht zu laufenden ersten Bahn. Warum die LGO-Staffel dort starten musste? Weil sie nur mit der sechstschnellsten und damit letzten Zeit (46,93 sec) ins Finale gekommen waren.

Doch im Vorlauf war bei den Dortmunderinnen halt noch nicht Gina Lückenkemper im Einsatz. Die momentan schnellste U23-Sprinterin Europas (11,04 sec) zeigte als Schlussläuferin ihr Können und führte die Staffel in 44,86 Sekunden zu einem ungefährdeten Sieg. Außerdem kam im Finale Nina Braun als Startläuferin eine weitere Verstärkung zum Einsatz. Im Vorlauf war die Staffel noch 2,07 (!) Sekunden langsamer als im Finale. „Ich hatte schon damit gerechnet, dass die Staffel trotz Bahn eins unter 45 Sekunden laufen kann“, sagte Trainer Uli Kunst, der im Ziel von den sechs eingesetzten LGO-Sprinterinnen in den Arm genommen wurde.

Für Gina Lückenkemper hatten Nina Braun, Laura Siegeroth und Klara Leusch gute Vorarbeit geleistet. „Ich habe den Stab an Position eins übernommen. Dann wird es für die anderen natürlich schwer“, sagte die EM-Dritte über 200 Meter. Die 20-Jährige hatte auf einen Einzelstart in Leverkusen verzichtet. Schließlich warten mit der Team-EM, den Deutschen Meisterschaften in Erfurt und der WM noch große Aufgaben auf die Sprinterin. Übrigens ist die Siegerstaffel um Gina Lückenkemper auch 2018 noch komplett in der U23-Klasse startberechtigt.

Chancen auf eine Medaille hätte auch die Staffel des TV Wattenscheid 01 gehabt. Doch der erste Wechsel zwischen Marlies Niedermayer und 100-Meter-Siegerin Keshia Kwadwo ging völlig daneben. So sicherte sich der SC Preußen Münster auf Bahn sechs Silber in 46,12 Sekunden. Bronze ging an die MTG Mannheim in 46,48 Sekunden. Die Staffel verhinderte einen „Westfalen-Sweep“ mit vier Hundertstelsekunden Vorsprung auf den LC Paderborn. mbn

4x400 Meter

LT DSHS Köln wird Favoritenstellung gerecht

Im dritten und letzten Zeitendlauf wurde es ernst, denn es standen unter anderem die vier meldeschnellsten Staffeln an der Startlinie. Das LT DSHS Köln mit Laura Marx, Laura Sophie Großhaus, Katrin Schmidt und Nelly Schmidt bestimmte das Rennen von Beginn und ließ nichts anbrennen. Kein Wunder, gleich drei Läuferinnen (Marx und die beiden Schmidts) waren wenige Stunden zuvor in den beiden Endläufen über 400 Meter vertreten.

In 3:43,87 Minuten verteidigten die Rheinländer ihren Titel aus dem Vorjahr. Dahinter war es richtig spannend, denn die LG Olympia Dortmund, der USC Mainz und der TSV Bayer 04 Leverkusen lagen lange in etwa gleichauf. Dortmund setzte sich schließlich ab, Schlussläuferin Franziska Käppler wurde auf der Ziellinie jedoch fast noch von der Mainzerin Marie Harzer überholt. In 3:48,46 Minuten rettete die Olympia drei Hundertstel auf die Rheinhessen, beide Teams hatten keine Einzelläuferin in den Finals gestellt. Vierter wurde Leverkusen mit der 400-Meter-Achten Tabea Marie Kempe in 3:51,15 Minuten.  mw

3x800 Meter

Lokalmatadorinnen mit Parforceritt

Es war ein gelungener Schlusspunkt der beiden Meisterschaftstage mit einem i-Tüpfelchen für den gastgebenden TSV Bayer 04 Leverkusen. Dessen Trio ließ den Mitbewerberinnen in
6:23,63 Minuten mit einem imposanten Parforceritt keine Chance. Berit Scheid eröffnete mit 2:15 Minuten. Die durch einen Virusinfekt im Saisonaufbau zurückgeworfene U20-Vize-Europameisterin Sarah Schmidt schnell eine kleine Lücke und stürmte in 2:07 Minuten davon. Konstanze Klosterhalfen, auf Plakaten und Programmheften der Veranstaltung verewigt, gab sich vor heimischer Kulisse keine Blöße und fegte in exakt 2:00 Minuten übers Parkett.

„Der Abschluss eines Tempowochenendes in Vorbereitung auf die anstehenden Aufgaben“, sagte die Athletin von Sebastian Weiß. „Hinzu kommt, dass Staffelwettbewerbe ihren besonderen Charakter haben und mir immer großen Spaß machen.“ Sarah Schmidt, die wohl auf die U23-EM verzichten muss, war angesichts „einer dreiwöchigen Trainingslücke“ mit ihrem Rennen zufrieden.

Inken Terjung, Vera Coutelier und Vera Hoffmann sicherten dem ASV Köln in 6:36,92 Minuten Silber. Die Titelverteidigerinnen von der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen wurden Dritte. Esther Jacobitz, Kira von Ehren und Tanja Spill liefen 6:39,27 Minuten. hk

Die U23-DM 2017 auf leichtathletik.de
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