| Gävle 2019

U23-EM: Alina Reh und Miriam Dattke dominieren die 10.000 Meter

Es war das erhoffte Ergebnis und doch ein Rennen, das sprachlos machte: Alina Reh mit neuem Meisterschaftsrekord und Miriam Dattke haben am Freitag mit riesigem Vorsprung Gold und Silber über 10.000 Meter bei der U23-EM in Gävle gewonnen. Als Achte machte Leah Hanle das starke Team-Ergebnis perfekt.
Silke Bernhart

Alina Reh (SSV Ulm 1846) machte über 10.000 Meter der U23-EM in Gävle (Schweden) vom ersten Schritt an das, was sie am besten kann: Tempo! Die Schwäbin mit dem Lockenkopf ist eine Läuferin, die am liebsten von der Spitze weg ihr Rennen gestaltet und mit ihrem langen Schritt gleichmäßig von einer Topzeit zur nächsten rennt. Und genau das gelang ihr auch am Freitag: In neuem Meisterschaftsrekord von 31:39,34 Minuten holte sie sich in beeindruckender Manier die Goldmedaille. Im Übrigen die erste für Deutschland überhaupt auf dieser Strecke bei diesen Titelkämpfen.

Ihr Vorsprung war riesig: Mit fast 50 Sekunden Abstand folgte die Zweitplatzierte, und auch die trug das deutsche Trikot. Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) hatte das schnelle Anfangstempo genutzt, um sich eine Weile an den Fersen von Alina Reh vom Rest des Feldes abzusetzen. Nachdem auch sie eine ganze Runde Vorsprung auf die Konkurrenz erkämpft hatte, brachte sie an der Spitze einer kleinen Gruppe das Rennen souverän auf dem Silberrang zu Ende. Ihre Zeit: 32:29,45 Minuten – Bestzeit! Und ebenso wie die Leistung von Alina Reh ein Versprechen für die Zukunft, denn Miriam Dattke ist noch ein Jahr jünger als die Ulmerin.

Dass Leah Hanle (TSV Holzelfingen) noch nicht in diesen Regionen mitlaufen kann – wie im Übrigen keine der restlichen Athletinnen im Feld – war im Vorfeld klar. Doch auch sie machte ein gutes Rennen. Als Achte der Meldelisten war sie angetreten, als Achte kam sie nach 34:02,54 Minuten ins Ziel. Dabei war sie der Drittplatzierten Jasmijn Lau (Niederlande; 33:35,66 min) näher als diese der Zweitplatzierten aus Regensburg. Auch das: Ein Zeichen der absoluten Klasse der Top Zwei.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Alina Reh:
Es tut schon gut, wenn man vorne einen gewissen Abstand hat. Ich war mir aber nicht ganz sicher, ob Miri vielleicht noch mal kommt, und hintenraus kann immer noch viel passieren, 10.000 Meter sind eine lange Strecke. Grundsätzlich war es der Plan, mein eigenes Ding zu machen und meinen Schritt zu finden, das liegt mir am besten. Auf den letzten sechs Runden dachte ich dann: Ja, jetzt läuft es gut, jetzt bin ich drin – das hört sich komisch an, aber meistens werden die ja richtig schwer, und da konnte ich es jetzt sogar genießen. Auf den letzten 1.000 Metern hatte ich noch Power, aber Jürgen [Trainer Jürgen Austin-Kerl] hat immer gesagt: ruhig, ruhig! Auf den letzten 200 Metern habe ich einfach versucht, noch mal den Meisterschaftsrekord anzugreifen, ich glaube, das hat ja jetzt auch gereicht.

Miriam Dattke:
Am Ende war es hart das Tempo hochzuhalten. Aber ich bin sehr glücklich und stolz auf meine Bestleistung. Ich freue mich auch für Alina und dass wir die Medaille zusammen geholt haben. Der Anfang war für mich sehr schnell, vielleicht etwas zu schnell, aber es war auch gut, um von den anderen wegzukommen. Am Ende habe ich dann schon ziemlich gelitten. Da dachte ich mir: Jetzt hast du 400 Meter Vorsprung, jetzt musst du das nur ruhig zu Ende bringen.

Leah Hanle:
Ich darf nicht unzufrieden sein. Ich war Achte auf der Liste, jetzt bin ich Achte geworden. Aber ich wollte eigentlich eine schnellere Zeit laufen oder eine bessere Platzierung schaffen. Für die schnellere Zeit waren die ersten 83er schon zu langsam, ich brauche sehr gleichmäßige 80er Runden. Am Sonntag will ich auch noch die 5.000 Meter laufen. Zwischendrin im Rennen dachte ich zwar schon mal: Ach, nee, das muss nicht sein. Aber ich kenne die Doppelbelastung aus den College-Wettkämpfen, da läuft man oft beide Strecken.

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