| Jugend-DM Rostock

Weibliche Jugend am Freitag: Olivia Fromm "hämmert" deutsche U18-Bestleistung

Drei Tage Deutsche Jugend-Meisterschaften in Rostock. Wir berichten hier aktuell von den Entscheidungen der weiblichen Jugend am Freitag. Das bisherige Highlight: Hammerwerferin Olivia Fromm stellte mit 70,10 Metern eine neue deutsche U18-Bestleistung auf.
Harald Koken
Weibliche Jugend U20

Sophia Junk siegt in Finale mit vier U20-Weltmeisterinnen

Schon im Halbfinale über 100 Meter hatte sich angedeutet, dass der Sieg im Finale nur über die vorjährige 200-Meter-Meisterin Sophia Junk (LG Rhein-Wied) führen würde. 90 Minuten später löste die U20-Staffel-Welt- und Europameisterin die Vorschusslorbeeren ein und gewann in 11,76 Sekunden – bei 2,8 m/sec Gegenwind. „Ich wollte eigentlich Bestzeit laufen, aber das ist bei so viel Gegenwind nicht möglich“, erklärte die Athletin von Martin Schmitz. Denise Uphoff (Sprintteam Wetzlar; 12,01 sec) erkämpfte Silber, Viktoria Dönicke (LV 90 Erzgebirge; 12,14 sec) Bronze – ebenfalls Mitglieder der U20-Gold-Staffel von Tampere. Mit Lea-Jasmin Riecke (Mitteldeutscher SC) auf Platz sieben war eine vierte U20-Weltmeisterin (im Weitsprung!) im Finale.

Zwei Wochen nach ihrem 15. Platz bei der U20-WM in Tampere (Finnland) in persönlicher 10.000-Meter-Bestzeit brachte Julia Richter (SC Potsdam) erwartungsgemäß DM-Gold im 5.000 Meter Bahngehen nach Hause. Die 19-Jährige, im Vorjahr Zweite, landete in 23:18,69 Minuten einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg. „Hintenheraus ging es ein bisschen schwer, auch weil es extrem heiß und ich ganz alleine war“, kommentierte die Vorjahres-Zweite, die sich nicht nur über den Titel, sondern über eine Saisonbestzeit freute. „Lange Zeit lief es im Training gar nicht, von daher bin ich super zufrieden“, sagte die Athletin von Bundesnachwuchstrainerin Manja Berger, die vor Carolin Kirchner (ASV Erfurt; 24:30,29 min) und Josephine Alisa Grandi (SC Potsdam; 26:46,25 min) siegte.

Weibliche Jugend U18

Olivia Fromm "hämmert" deutsche U18-Bestleistung

Gleich im ersten Versuch des Hammerwerfens machte Olivia Fromm (LC Eilenburger Land) ernst und schleuderte den drei Kilo schweren Eisenball auf 70,10 Meter. Damit steigerte die 1,70 Meter große Modellathletin ihre persönliche Bestleistung um 5,27 Meter. „Das kam total überraschend, nach der EM war ich niedergeschlagen“, sagte die Athletin von Steve Schneider, die sich bei der U18-EM schon in der Qualifikation verabschieden musste. „Im Training habe ich bisher allenfalls Weiten zwischen 65 und 66 Meter geschafft, an 70 Meter war nie zu denken“, so Olivia Fromm.

U18-EM-Teilnehmerin Esther Imariagbee (Berliner TSC) belegte in Rostock Platz zwei mit 63,70 Metern – eine Steigerung um 68 Zentimeter. Neele Koopmann (SCC Berlin), die bisher mit 68,29 Metern die deutsche U18-Bestleistung gehalten hatte, kam mit 62,62 Meternauf den dritten Platz.

U18-Europameisterin Leni Freyja Wildgrube (SC Potsdam) stieg erst in den Stabhochsprung-Wettkampf ein, als alle anderen bereits die Segel gestrichen hatten. 3,90 und 4,10 Meter nahm sie im zweiten Versuch und ließ dann 4,33 Meter auflegen, ein Zentimeter höher als die deutsche U18-Bestleistung von Desiree Singh. Doch diesmal lag die Latte noch zu hoch. “Ich will die deutsche Bestleistung unbedingt. Das wäre die Krönung der Saison“, sagte die Athletin von Toralf Neumann. „Ich habe noch einen oder zwei Wettkämpfe. Es wäre cool, wenn es noch klappt.“ Julia Zintl (LG Stadtwerke München; 3,70 m) und Stella Rubrech (WGL Schwäbisch Hall; beide 3,70 m) wurden Zweite und Dritte.

Pia Northoff kratzt an den 50 Metern

Ihren Diskus schleuderte 50-Meter-Werferin Pia Northoff (TuS Jöllenbeck) auf 49,29 Meter und landete damit einen sicheren Favoritensieg. „Ich hatte zwar gehofft, wieder eine 50 vorn zu haben, aber daran hat ja nicht viel gefehlt“, sagte die Fünfte der U18-EM, die dem jüngeren U18-Jahrgang angehört und sich einen IAAF-Quotenplatz für die Youth Olympic Games in Buenos Aires (Argentinien) gesichert hat. Dicht beisammen lagen Vize-Meisterin Jule Gipmann (SV Viktoria Goch; 42,40 m) und die drittplatzierte Letizia Marsico (ART Düsseldorf; 42,34 m).

Hochklassige Ergebnisse gab es im Kugelstoßen: Siegerin Sina Prüfer (Hallesche Leichtathletik-Freunde), die Elfte der U18-EM, setzte sich mit 17,50 Metern durch und verbesserte sich damit um 29 Zentimeter. „Ich habe in den letzten Wettkämpfen nicht gezeigt, was ich wirklich kann. Aber die Weite kam überraschend“, sagte die Athletin von Katja Schreiber. „Mal sehen, ob es bald noch weiter geht.“ Vize-Meisterin Cimberly Dreistein (TSV Bayer 04 Leverkusen) steigerte sich um 19 Zentimeter auf 16,10 Meter. Cassandra Bailey (LG Stadtwerke München) kam als Dritte auf 15,99 Meter.

Anneke Vortmeier nimmt bei Streckenhälfte Reißaus

Über 3.000 Meter beschleunigte Anneke Vortmeier (ASV Duisburg), bei der U18-EM als Achte auf 9:38,30 Minuten verbessert, vier Runden vor Schluss und lief rasch einen komfortablen 80-Meter-Vorsprung heraus, um schließlich in 9:59,50 Minuten das Ziel zu erreichen. „Ich bin nicht mit der Gewissheit ins Rennen gegangen, dass mich niemand schlagen kann. Aber unsere Taktik, bei etwa 1.500 Metern anzutreten, ist aufgegangen“, sagte die Athletin von Theo Plück. „Györ war für mich ein wunderschönes Erlebis. Danach ist viel Druck von mir abgefallen“, so Anneke Vortmeier, die von Annasophie Drees (VfL Löningen; 10:13,44 min) und Sophie Kretschmer (LAC Aschersleben; 10:13,76 min) aufs Podest begleitet wurde.

Einen erfrischend-lockeren Hochsprung-Wettkampf lieferte Charlotte Haas (TV Löhne-Bhf.) ab. Die 1,80 Meter-Springerin bewältigte als Einzige 1,77 Meter. „Ich hoffe, dass ich meine Bestleistung weiter steigern kann, spätestens im nächsten Jahr“, meinte die Westfälin. Silber ging an Melanie Struwe (LAC Veltins Hochsauerland), Bronze an Jelde Jakob (MTV Wolfenbüttel), die beide 1,74 Meter überwanden. Die U18-EM-Zehnte Jenna Fee Feyerabend (TV Groß-Gerau) musste mit 1,71 Meter und Platz acht zufrieden sein.

Sharon Enow Abo über die Hürden dicht am Hausrekord

Über 100 Meter Hürden schob sich Sharon Enow Abio (LAZ Ludwigsburg) nach der Hälfte an die Spitze und stürmte nach 13,80 Sekunden als Erste ins Ziel – nur sieben Hunderstel am Hausrekord vorbei. „Ich habe auf eine Medaille gehofft, war aber nach Vor- und Zwischenlauf unsicher, weil dort der Gegenwind recht stark war“, sagte die Württembergerin. „Im Finale habe ich dann gar nichts gespürt, sondern mich ganz auf mich konzentriert.“ Der zweite Platz wurde zwei Mal vergeben – an Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen), die Tochter von Hochsprung-Olympiasiegerin Heike Henkel und dem Zehnkampf-Olympia-Sechsten Paul Meier, und an Franziska Schuster (TuS Xanten; beide 13,93 sec).

Dreispringerin Caroline Joyeux (LG Nord Berlin) war vollkommen aus dem Häuschen, als ihr Sieg mit der persönlichen Bestleistung von 12,46 Metern feststand. „Ich war skeptisch, weil die Saison bislang nicht so gut gelaufen ist und ich auch wenig trainiert habe“, gestand die 17-Jährige. „Ich weiß, dass ich noch weiter springen kann“, erklärte die neue Meisterin, die U18-EM-Teilnehmerin Lisa Kramer (LC Überlingen; 12,05 m) und Lucienne Schulze (Dresdner SC 1898; 12,01 m) auf die Plätze verwies.

Milla Magiera knüpft an U16-Titel an

Früh am Morgen demonstrierte Milla Magiera (Erfurter LAC) im 3.000 Meter Bahngehen ihre Klasse und strich in der persönlichen Bestzeit von 15:17,58 Minuten den ersten Sieg der dreitägigen Titelkämpfe ein. „Das ist sehr überraschend, denn ich hatte Fußprobleme und kann erst seit drei Wochen wieder vernünftig trainieren“, erklärte die vorjährige Deutsche U16-Meisterin, die sich vor Lena Riedel (ASV Erfurt; 15:20,32 min) und Zoe Schubert (SC Tegeler Forst; 15:43,93 min) durchsetzte.

Das Quartett aus Leverkusen verpatzte gleich den ersten Wechsel. Da war über 4x100 Meter endgültig der Weg frei für das junge Team der Startgemeinschaft Olpe/Fretter. Emma Rehse, Annica Deblitz, Alina Hoberg und Julia Hippler hatten drei Stunden zuvor mit 47,75 Sekunden schon für die schnellste Vorlaufzeit gesorgt. Jetzt erhöhten sie auf 47,21 Sekunden. Die LG ovag Friedberg-Fauerbach folgte in 47,74 Sekunden auf dem zweiten Platz. Platz drei holte der LAC Berlin mit 48,06 Sekunden.

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